Umsetzung des Videobeweises „Katastrophal“: Ex-Schiri Rafati kritisiert DFB
Der Videobeweis bleibt ein heißes Diskussionsthema. Laut Ex-Schiedsrichter Babak Rafati ist der VAR an sich eine gute Sache, die Umsetzung aber nicht. Und dafür macht er den Verband verantwortlich.
Berlin - Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati hat die Umsetzung des Videobeweises im deutschen Profifußball scharf kritisiert. „Der VAR ist eine hervorragende Idee. Die Umsetzung ist aber katastrophal, sie ist detektivisch“, sagte Rafati im Sky-Interview: „Die Schiedsrichter waren jahrelang der Chef auf dem Platz. Und nun gibt es einen Kollegen im Keller, der ihm auf dem Platz vorgibt, was er zu machen hat. Da geht es um die DNA des Schiedsrichters.“
So könne es passieren, dass beim Hauptschiedsrichter und dem Videoschiedsrichter „zwei unterschiedliche Spielphilosophien“ aufeinandertreffen. Auch Konkurrenzdenken könne ein Problem darstellen. „Es gibt so viele Dinge, die die Hauptaufgabe des VAR in den Schatten stellen“, sagte Rafati, der beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) konkrete Mängel sieht: „Es fehlt an der Spitze beim DFB an Fachkompetenz und an Qualität, sodass die Schiedsrichter richtig geschult werden.“
Rafati: Auch die DFL ist gefragt
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) müsse „viel mehr in den Hintergrund des Schiedsrichterwesens beim DFB blicken, um zu sehen, was da Sache ist“, meinte der Ex-Referee: „Persönliche Eitelkeiten müssen ausgeräumt werden. Zu wenige Leute schauen auf das große Ganze. Viele schauen nur auf sich selbst.“