2. Bundesliga Nur 0:0 in Überzahl: Schalke und der weite Weg zum Aufstieg
Schalke spielt eine halbe Stunde in Überzahl, trifft aber nicht. Das Aufstiegsrennen bleibt eng - zumal Paderborn vor dem Spitzenspiel in Gelsenkirchen verliert.

Münster - Miron Muslic nahm die verpasste Chance im Aufstiegsrennen gelassen. Der Trainer des FC Schalke 04 hielt sich nach dem enttäuschenden 0:0 in Überzahl bei Preußen Münster mit Kritik zurück und sprach von einer „ganz wichtigen Erfahrung“. Schalke versäumte den Sprung an die Spitze und empfängt nun am Freitag als Zweiter den Tabellenführer aus Paderborn, der zeitgleich patzte und es verpasste, Hannover 96 abzuhängen.
Muslic: „Zu viel nachgedacht“
In Münster sahen die Gelsenkirchener, was ihnen im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga noch fehlt. Fast eine ganze Hälfte spielte Schalke mit einem Mann mehr, fand aber dennoch kaum Lücken in der Preußen-Abwehr.
Die Defensive des Revierclubs ist aufstiegsreif. Nur sieben Gegentore in 13 Spielen sind eine Top-Bilanz. Auch Aggressivität und Zweikampfverhalten stimmen. Schalke erobert immer wieder Bälle tief in der gegnerischen Hälfte. Vorne fehlt es aber mitunter an Genauigkeit und den spielerischen Mitteln, um einen defensiv-orientierten Gegner vor unlösbare Probleme zu stellen.
„Wir haben die letzten 30, 35 Minuten zu viel nachgedacht und es zu kompliziert gestaltet“, sagte Muslic zu der Phase nach dem Platzverweis für Münsters Torwart Johannes Schenk. „Unser Spiel basiert auf Strukturen und auf Einfachheit in allem. Da haben wir gedacht, jetzt haben wir einen Mann mehr und jetzt müssen wir irgendwelche Dinge anders machen als die letzten Wochen.“ Das klappte nicht.
Enges Aufstiegsrennen deutet sich an
Muslic sprach von einer Überzahl-Drucksituation nach dem Motto: „Du musst gewinnen, du musst jetzt drei Punkte holen.“ Der Coach blickte bereits recht weit in die Zukunft und erklärte: „Ab Frühjahr wird jedes Spiel Druck, Druck, Druck. Das ist ein wichtiges Learning für uns.“
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass der Kampf um die Erstklassigkeit wieder sehr eng werden könnte. Keine Mannschaft der Liga wirkt so stabil, dass sie sich frühzeitig absetzen könnte. Einen FC Bayern der zweiten Liga gibt es nicht.
Paderborner Siegesserie endet
Am Samstag erwischte es auch die zuvor so starken Paderborner. Die Ostwestfalen verloren 0:2 gegen Hannover 96 - es war die erste Liga-Niederlage nach zuvor acht Siegen in Serie. „In der zweiten Hälfte haben wir alles nach vorne geworfen, aber heute sollte es nicht sein. Jetzt fahren wir mit großer Vorfreude zu Schalke 04, das wird ein wichtiges Spiel“, sagte Paderborns Abwehrspieler Laurin Curda.
In der Gelsenkirchener Arena geht es dann um die Tabellenführung. „Ein Top- Top-Gegner, eine Top-Top Mannschaft, ein Top-Top-Spiel, auf das wir uns unglaublich freuen“, sagte Muslic.