Fußball Zypern-Trip mit Urlaubsfeeling und einem Bayern-Schreck
Das finden auch die Münchner Fußball-Stars schick. Aus dem Münchner Herbst geht es noch mal in die Sonne. Das primäre Ziel des Trips ans Mittelmeer lautet aber: „Alle Neune“ gegen Pafos.

Limassol - Sonne, Strand, Meer: Auf der Dienstreise des FC Bayern nach Zypern lässt sich ein gewisses Urlaubsfeeling gar nicht vermeiden. Auch Fußball-Nationalspieler Leon Goretzka schaute vor dem Champions-League-Trip in den Süden erfreut auf den Wetterbericht: „Ich habe da nur die Sonne gesehen. Und immer 28, 29 Grad“, frohlockte der 30-Jährige, um aber direkt klarzustellen: „Wir fahren da natürlich nicht wegen des Wetters hin!“
Klar. Es geht natürlich nicht darum, die im Münchner Herbst verblassende Sommerbräune ein wenig aufzufrischen. Sondern vielmehr darum, am Dienstag (21.00 Uhr/Prime Video) gegen den Königsklassen-Neuling und maximalen Außenseiter FC Pafos nach dem 3:1 gegen Club-Weltmeister FC Chelsea die nächsten drei Punkte in der Ligaphase einzufahren.
Eberl: Ziehen die Woche durch
„Alle Neune“ lautet das Motto des Bundesliga-Primus nach bislang acht Pflichtspielsiegen in dieser Saison. „Wir werden jetzt die Woche durchziehen“, kündigte Sportvorstand Max Eberl energisch an. Er richtete den Blick schon bis zur nächsten Länderspielpause: „Wir fahren nach Zypern - und dann haben wir in Frankfurt noch ein sehr wichtiges, kompliziertes Auswärtsspiel.“
Wie kompliziert es für das Münchner Starensemble um Fließband-Torschütze Harry Kane im 10.700 Zuschauer fassenden Alphamega Stadion von Limassol wird, wo der FC Pafos seine Europapokal-Heimspiele austrägt, sollte eine reine Einstellungsfrage sein. Zu klar ist die Favoritenrolle des deutschen Meisters.
Kimmich mahnt: „Wachsam“ sein
Joshua Kimmich erinnerte aber an die vergangene Saison, als die Bayern drei von vier Auswärtsspielen in der Vorrunde verloren, darunter bei Außenseitern wie Aston Villa (0:1) und Feyenoord Rotterdam (0:3). „Dementsprechend werden wir wachsam und fokussiert sein“, versicherte der Mittelfeldchef.
Bei kühlen zwölf Grad und unter grauem Himmel absolvierten die Bayern-Profis am Vormittag noch in München das Abschlusstraining. Erst danach stand der Charterflug auf die auch bei deutschen Urlaubern beliebte Urlaubsinsel im östlichen Mittelmeer auf dem Tagesplan. „Es wird ziemlich warm sein. Aber wir spielen spät am Abend, das hilft“, bemerkte Kane zum klimatischen Unterschied und mit Blick auf die Anstoßzeit um 22.00 Uhr Ortszeit.
Was für ein Gegner erwartet die Bayern? Zyperns Meister kämpfte sich überraschend erfolgreich durch die Qualifikation und setzte sich dabei auch gegen namhafte Teams wie Roter Stern Belgrad durch. Gegen Olympiakos Piräus erkämpfte das Team von Trainer Juan Carlos Carcedo am 1. Spieltag auswärts in Unterzahl ein 0:0. Der Spanier kokettiert mit der Underdogrolle.
Wiedersehen von Neuer mit David Luiz
„Wir sind das Aschenputtel des Wettbewerbs“, sagte Carcedo der „Bild am Sonntag“. Tatsächlich wird der Marktwert des gesamten Pafos-Kaders auf nur 25 Millionen Euro taxiert. Das ist quasi ein Viertel Kane, der die Bayern alleine vor zwei Jahren 100 Millionen Euro kostete. Die Mannschaft ist nicht zyprisch, sondern vielmehr europäisch und brasilianisch geprägt.
Bekanntester Spieler ist ein 38-Jähriger: David Luiz, der Bayern-Schreck. Der Innenverteidiger zählte 2012 zum Team des FC Chelsea, das die Bayern im „Finale dahoam“ besiegte. Im Elfmeterschießen traf er gegen Manuel Neuer.
2014 führte David Luiz dann Brasiliens Seleção beim historischen 1:7 gegen die deutsche Nationalmannschaft im WM-Halbfinale an. Auch da stand Neuer (39) im Tor. Nun kommt es elf Jahre später zum Wiedersehen der beiden Routiniers in der Fußball-Provinz Zypern. Und Neuer sagte: „Es ist wichtig, dass wir nach dem Heimsieg gegen Chelsea den guten Start gegen Pafos fortsetzen.“