Handball, Sachsen-Anhalt-Liga TSG besiegt BSV 93 souverän mit 31:22 Glaube in die eigene Stärke
Das erwartete Duell auf Augenhöhe war es nicht: Dank einer sehr starken Leistung entschieden die Handballer der TSG Calbe das Topspiel der Sachsen-Anhalt-Liga gegen den BSV 93 Magdeburg am Sonnabend mit 31:22 (18:10) auf überzeugende Art und Weise für sich.
Calbe l An Überzeugung und Vertrauen in die eigene Stärke mangelt es Felix Kralik bei weitem nicht. Ganz entspannt stimmte sich der linke Rückraumspieler der TSG beim Vorspiel der Frauen auf das Kräftemessen mit dem BSV ein. "Wichtig ist, dass man in solch wichtigen Spielen nicht verkrampft und einfach seine Leistung abruft." Er ließ seinen Worten Taten folgen und eröffnete mit zwei Treffern einen Abend, der deutlicher verlaufen sollte als angenommen.
Mit 2:1 lag Calbe nach diesen beiden Kralik-Treffern in Führung, baute sie durch Sebastian Roost und Christian Hübner zum 4:1 aus, was TSG-Coach René Linkohr als "Idealstart" bezeichnete. Er hatte sich gegen den starken Rückraum des BSV für eine 5-1-Deckungsvariante entschieden, um die Querpässe und Aktionsradien von namentlich Falko Nowak, Robert Reißke und John Bade einzuengen.
Zwar blieb Calbe, unter anderem durch zwei weitere Kralik-Tore, mit 8:3 (12.) auf Kurs. Doch die Gäste verkürzten vor allem in Person von Nowak zum 6:8, was Linkohr nach 16 Minuten veranlasste, eine Auszeit zu nehmen. "Ich wollte uns neu ausrichten, nachdem Nowak über die Mitte vier von sechs Toren erzielt hatte. Martin Sowa hat sich dabei meist zu spät aus dem Deckungsverband gelöst", so Linkohr.
Die Einschätzung des Trainers, dass sein Team die Vorgaben danach besser umgesetzt hätte, war noch leicht untertrieben. Mit einem 8:1-Lauf setzte es sich vorentscheidend zum 16:7 (23.) ab. Der Wille, die Entschlossenheit und das Selbstbewusstsein aller TSG-Spieler waren förmlich zu greifen. Allen voran Kralik brachte dies zum Ausdruck.
Etwas ruhiger, aber nicht weniger erfolgreich agierte zum Beispiel Ron Barby. Sein Ballgewinn nach einem weiteren Kralik-Tor in Hälfte eins stand stellvertretend für den wacheren Eindruck der TSG. Er antizipierte dabei den Pass des BSV-Spielers, gab den Ball an René Huhla ab, der ihn weiter zu Kralik passte - zwei Tore innerhalb von zehn Sekunden. Der BSV wirkte schwer beeindruckt vom Auftritt dieser starken TSG samt lautem Anhang im Rücken.
Linkohr ist dafür bekannt, dass er mit Lob lieber etwas sparsamer umgeht. Doch nach einer Nacht Bedenkzeit benannte er den Auftritt des Teams neben den Spielen gegen Landsberg und Langweddingen als "beste Saisonleistung". Zur Pause gab es beim 18:10 "nicht viel zu bemängeln."
In Hälfte zwei knüpfte Calbe nahtlos an die Leistung von vor der Pause an. Über einen gut aufgelegten Stefan Wiederhold im Tor legte die TSG nach. Bereits beim ersten Zehn-Tore-Vorsprung (22:12) knapp 20 Minuten vor dem Ende war die Partie entschieden. Aus einer "geschlossenen Mannschaftsleistung" wollte Linkohr keinen gesondert hervorheben. "Die Sache hat einfach rundum gepasst." Viele Faktoren spielten eine Rolle, vor allem aber eine Wurfquote von 70 Prozent. Besser lässt sich das Vertrauen in die eigene Stärke nicht messen beziehungsweise zum Ausdruck bringen.
TSG Calbe: Wiederhold, Bertram - Walter, B. Rätzel, Barby (1), Krause, Huhla (6), Roost (2), Kaiser (2), N. Rätzel, Weiß (2), Sowa (5), F. Kralik (7), Hübner (5)
BSV 93 Magdeburg: Busk, Fredow - Reißke (2), Berger (1), Prax, Nowak (10/4), Auerbach (1), Kamm, Pethe, Goldschmidt, Thiel (2), Bade (4/1), Heinicke (1)
Siebenmeter: Calbe 2/2 - BSV 7/5; Zeitstrafen: Calbe 4 - BSV 3