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Biathlon 22-Jährige jetzt auf Rang zwei der Gesamtwertung / Deutsche Männer chancenlos Gössner sprintet zum zweiten Saisonerfolg

07.01.2013, 01:25

Miriam Gössner hat im Sprint von Oberhof ihren zweiten Weltcup-Sieg vor Tora Berger und Andrea Henkel geschafft, war einen Tag später nach insgesamt zehn Fehlschüssen aber chancenlos. Die Männer schafften im Sprint und in der Verfolgung keine Top-Ten-Plätze.

Oberhof (dpa/dh) l Erst feierte Miriam Gössner beim Biathlon-Volksfest in Oberhof ihren zweiten Weltcup-Sieg, tags darauf musste sie zehnmal in die Strafrunde. Gleich beim ersten Schießen war gestern im Verfolgungsrennen schon alles vorbei - die 22-Jährige traf keine einzige Scheibe. "Wenn man fünf Fehler schießt, dann ist man erst einmal demotiviert", sagte sie.

Trotz 1 500 Extra-Metern hatte Gössner am Ende einen Rückstand von lediglich 64,1 Sekunden auf Siegerin Olga Saizewa aus Russland. "Mit dem zehnten Platz nach zehn Fehlern kann ich noch einigermaßen zufrieden nach Hause fahren", meinte die Garmischerin und kündigte an: "Ich werde in den nächsten Rennen in Ruhpolding wieder angreifen." In der Gesamtwertung ist Gössner nun schon Zweite hinter Berger.

In Oberhof war Deutschlands neuer Biathlon-Liebling Gössner auch am Samstag phänomenal schnell unterwegs gewesen, gewann trotz zweier Strafrunden vor den fehlerfrei schießenden Tora Berger und Andrea Henkel. Die Thüringerin war gestern über die zehn Kilometer nach vier Strafrunden als Siebte die beste Deutsche, führte sogar nach dem zweiten Schießen. "Dann habe ich ganz schön gezittert", sagte sie.

Nach einem Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen am Schießstand und der folgerichtigen Disqualifikation war Florian Graf gestern nicht mehr dabei. Der Zollhauptwachtmeister hatte in den Gewehrlauf gepustet. "Selbstverständlich wollte ich weder mich noch andere in Gefahr bringen", erklärte er.

Für seine Teamkollegen lief es nach schwachen Sprint-Leistungen auch im Verfolgungs-Wettkampf nicht. Der Sprint-Zwölfte Arnd Peiffer musste insgesamt sieben Strafrunden laufen, und kam lediglich auf Platz 29. Bester DSV-Athlet war Erik Lesser mit zwei Schießfehlern auf Rang 13. Wie im Sprint gewann der Russe Dmitri Malyschko vor seinem Landsmann Jewgeni Garanitschew auch die Verfolgung. "Obwohl das Wetter grauenhaft war, war es ein wunderbares Wochenende", sagte Malyschko. Insgesamt 84 000 Zuschauer waren an den vier Wettkampftagen an den Grenzadler gekommen.

Bei den Männern wird der krankheitsbedingt fehlende Andreas Birnbacher wieder zurück ins Team kommen, bei den Damen wird es wohl keine Veränderungen geben. "Über die Schießfehler müssen wir reden", kündigte Damen-Bundestrainer Gerald Hönig an. Vor allem Gössner hatte auf die veränderten Windverhältnisse im Vergleich zum Anschießen nicht reagiert. "Ich hatte weniger Wind erwartet, aber es war wohl doch mehr", sagte die 22-Jährige.

Franziska Hildebrand blickt derweil auf ein durchwachsenes Weltcup-Wochenende zurück. Nach ihrem dritten Platz in der Staffel am vergangenen Donnerstag belegte die 25-Jährige aus Köthen im Sprint den 42. Rang. In der Verfolgung konnte sie sich um 13 Ränge auf Platz 29 steigern. In beiden Einzel-Wettbewerben unterliefen ihr jeweils zwei Schießfehler.