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Handball SC Magdeburg fiebert Startschuss entgegen

Der SC Magdeburg steht mit voller Kapelle in den Startlöchern, um seinen Sturmlauf in der Handball-Bundesliga fortzusetzen. Gegner am Sonntag ist der VfL Gummersbach (17.15 Uhr/Getec-Arena). Das knapp verlorene Hinspiel ist dabei zusätzliche Motivation wie die zu erwartende Kulisse von über 6200 Zuschauern.

Von Janette Beck 14.02.2015, 01:18

Magdeburg l Jetzt geht\\\'s los! Die SCM-Fans pilgern in freudiger Erwartung in Scharen zur Arena, die Spieler und Trainer sind im Vorstartfieber. Nach der fünfwöchigen Winterpause im Handball herrscht in Magdeburg Aufbruchstimmung. "Es ist deutlich zu spüren: Magdeburg hat Lust auf Handball", freut sich Sportchef Steffen Stiebler auf den Klassiker gegen den VfL, der ein volles Haus und viel Spannung verspricht: "Über 6200 Tickets sind schon verkauft. Und wir hoffen, dass am Sonntag noch Einiges an der Tageskasse dazukommt."

Was das Spiel selbst betrifft, ist Stiebler weniger euphorisch: "Das ist ein bisschen wie Lotterie spielen: Nach nur einer Woche gemeinsamer Vorbereitung weiß keiner so recht, wo er steht." Das gelte auch für die Gummersbacher, von denen vier Akteure zur WM waren. "Deshalb ist das erste Spiel extrem wichtig", findet Stiebler. "Es gilt, sich das Selbstbewusstsein zurückzuholen, das wir vor der Winterpause hatten. Aber wie schnell das in die Hose gehen kann, haben wir ja beim Spiel Melsungen gegen Kiel gesehen."

Sveinsson über Nervosität erfreut

Auch Jacob Bagersted kann den Startschuss kaum erwarten. Der Kreisläufer, der aufgrund einer Verletzung erst in der zweiten Hälfte der Hinrunde zur Hochform auflief, war einer der fünf SCM-Spieler, die die lange Vorbereitung vor Ort durchgezogen haben: "Fünf Wochen sind extrem lang. Zwar konnte ich viel für mich tun und trainingsmäßig noch einiges aufholen, aber jetzt kribbelt es richtig in den Fingern, ich will endlich wieder Handball spielen", so der Däne, der hinterherschiebt: "Und nicht zuletzt haben wir mit Gummersbach noch eine Rechnung offen. Die Niederlage hat wehgetan, dafür wollen wir uns revanchieren."

Derweil gibt sogar der äußerlich in sich ruhende Geir Sveinsson zu, dass die Anspannung vor dem Aufeinandertreffen mit dem Tabellensiebten von Tag zu Tag wächst: "Ich kann zwar gut schlafen, das mache ich eigentlich immer. Aber ich merke schon, wie die Nervosität steigt. Aber wenn das nicht so wäre, dann wäre das ein Alarmzeichen. Dann würde etwas nicht stimmen mit mir", grinst der Trainer, dessen Marschroute für das Spiel die altbekannte ist: "Die Aufgabe ist klar: Wir spielen nach langer Zeit zu Hause, haben das Publikum hinter uns und wollen gewinnen."

Dass Sveinsson nachts ruhig schlafen kann, liegt auch daran, dass sich die anfangs der Woche zugespitzte Personalsituation, als hinter den Einsätzen von Matthias Musche (Wade), Yves Grafenhorst (Knie) und Robert Weber (Infekt) drei Fragezeichen standen, entspannt hat. "Alle sind am Bord, und alle sind gut drauf. Das hat auch der Test gegen die Youngsters gezeigt", so der Isländer, der nicht zuletzt wegen der "sehr guten Vorstellung" seiner Keeper bei der Generalprobe keinen Grund sieht, vor VfL-Keeper Carsten Lichtlein in Ehrfurcht zu erstarren: "Klar war der im Hinspiel mit 18 Paraden stark, und auch bei der WM hat er sich in einer Top-Form präsentiert, aber wir haben auch zwei Top-Torleute auf einem ähnlich guten Niveau."

SC Magdeburg hofft auf Champions League

Die Chance, Lichtlein diesmal zu entzaubern, bekommt unverhofft auch Grafenhorst. Sah es zu Beginn der Woche so aus, als mache ihm der eingerissene Meniskus einen Strich durch die Rechnung, ist die befürchtete Operation erst mal vom Tisch: "Ich hoffe, ich bekomme die Schmerzen mit Reha, Aquajogging, Dehnung und Extra-Stabilisationstraining in Griff und kann die OP so weit wie möglich rausschieben."

Seinen rabenschwarzen Tag von damals hat der Linksaußen schnell in der Schublade "abgehakt" verstaut: "Die Analyse fand unmittelbar nach dem Spiel statt, danach war das kein Thema mehr. Warum auch? Man kann eh nichts mehr ändern." Selbst in der Hand haben er und sein SC Magdeburg dagegen die Zukunft: "Uns winkt auf Platz vier vielleicht sogar die Chance, in der nächsten Saison Champions League zu spielen, und diese wollen wir uns so lange wie möglich erhalten."