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Handball Nach dem Remis ist vor dem EHF-Cup

Das 23:23 (11:9) des SCM gegen Flensburg war einzigartig - im 31. Duell trennten sich dank Jacob Bagersted beide Teams erstmals remis.

Von Janette Beck 22.04.2016, 01:01

Magdeburg l Jacob Bagersted war am Mittwochabend fast 60 Minuten lang „undercover“ unterwegs. Der Däne machte unauffällig seinen Job, wenn er als Alternative für Zeljko Musa aufs Spielfeld kam. Er stand in der Abwehr seinen Mann, hatte im Angriff aber kaum die Gelegenheit, Akzente zu setzen. Doch als er drei Sekunden vor dem Abpfiff gebraucht wurde, da war der Däne zu 100 Prozent da: Anspielbereit, sich clever platzschaffend und nach dem Zuspiel von Michael Damgaard auf den Punkt fang- und treffsicher. „So soll es sein!“

Mit seinem ersten und einzigen Tor in diesem Spiel avancierte der 29-Jährige zum umjubelten Retter des redlich verdienten Punktes gegen den Titel-Aspiranten. „In dieser Situation lag viel Druck auf der Mannschaft“, rekapitulierte er. „Aber ich habe mir nicht so viele Gedanken gemacht, wollte nur den Ball festhalten und rechnete damit, dass ich gleich von der Seite eins in die Fresse kriege.“ Rückblickend war es in den Augen des Kreisspielers ein hart erarbeiteter Punktgewinn. Die letzten zehn Minuten, als die Gäste einen 18:20-Rückstand in eine 23:21-Führung drehen konnten, seien nicht einfach gewesen. „Flensburg hat die Deckung auf eine 5:1 umgestellt, damit haben wir uns schwer getan. So können wir glücklich mit dem Punkt sein“, konstatierte Bagersted, nachdem ihn die Spielertraube freigegeben hatte.

Doch nach der Jubelarie war für den Held des Abend bereits vor dem EHF-Cup-Viertelfinale in Göppingen (19 Uhr): „In den 120 Minuten zählt jedes Tor. Da dürfen wir nicht so viele Fehler machen“, erklärte Bagersted mit Blick auf eine Wurfeffektivität von knapp 49 Prozent gegen den Tabellenzweiten, der allerdings ebenso Schwächen im Angriff zeigte (48,94 Prozent).

In diesem Bereich will auch Bennet Wiegert in der Vorbereitung auf die „zwei Endspiele gegen Göppingen“ weiter die Hebel ansetzen. Was er aber nicht explizit trainieren werde, seien Siebenmeter, erklärte der SCM-Coach mit Blick auf die näherrückenden K.o.-Spiele und drei verworfenen Strafwürfe gegen Flensburg. „Das Siebenmeterwerfen gehört zum normalen Training dazu, aber keinesfalls werde ich da etwas extra machen, auch wenn wir da augenscheinlich schon etwas länger Probleme mit der Quote haben. Wir werden uns diesbezüglich weiter stabilisieren, und ich bin mir sicher, es wird auch wieder Spiele geben, da ist das – genau so wie die vielen Lattentreffer gegen Flensburg – kein Thema mehr. “

Wichtiger war dem Coach, dass er am Tag danach keine Hiobsbotschaften über drohende Ausfälle erhalten hat. Wiegert: „Für mich ist es viel entscheidender, dass ich nach wie vor 15 gesunde Spieler habe und ich mit dem Flensburg-Kader am Freitagnachmittag in Cochstedt den Charter-Flieger nach Göppingen besteigen kann.“