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Handball Wiegert will im „Flow“ bleiben

Nach neun Spielen in fünf Wochen hat der SC Magdeburg Pause. SCM-Coach Bennet Wiegert gefällt das eher weniger - und nicht nur das.

Von Daniel Hübner 14.03.2017, 00:01

Magdeburg l Bei einem Trainer wie Bennet Wiegert ist nicht zu befürchten, dass nun Langeweile aufkommt. Dafür hat der 35-Jährige zu viele Aufgaben auf seinem Gedankenzettel. Aber nach neun Spielen – davon acht Siege, ein Remis – in fünf Wochen muss sich der SC Magdeburg plötzlich bis zum nächsten Anwurf am 22. März, 20.15 Uhr, gedulden. Der erfolgt dann gegen SG Flensburg-Handewitt in der Getec-Arena. „Das ist kein gutes Gefühl, ich hätte gerne weitergemacht“, sagte Wiegert in Anbetracht dieser Pause, wenngleich er sich nun über „die Zeit für ein vernünftiges Training“ freut und über mehr Ruhe, die kommenden Aufgaben per Videoanalyse aufzubereiten. Wiegert: „Ich hätte gerne unseren Flow aufrecht erhalten mit dem Mittwoch-Sonnabend-Rhythmus. Ich hoffe aber, dass wir ihn in der Pause nicht verlieren.“

Für die Arbeit gegen den „Flow“-Verlust kann er jedoch erst ab kommenden Montag auf seinen vollständigen Kader zurückgreifen. Marko Bezjak muss seinen grippalen Infekt vollständig auskurieren. Und Matthias Musche und Finn Lemke sind vom neuen Bundestrainer Christian Prokop zu den Länderspielen gegen Schweden eingeladen worden: am Sonnabend (16 Uhr) in Göteborg, am Sonntag (17.30 Uhr) beim „Tag des Handballs“ in Hamburg. Für seine Spieler freut sich Wiegert natürlich, über eine andere Entscheidung dagegen nicht.

Zu dieser äußerte sich Prokop, der für den neuen Job vorzeitig die Freigabe von seinem Arbeitgeber DHfK Leipzig erhalten hat, auf der Homepage des Deutschen Handballbundes (DHB): „Aufgrund der hohen Belastungen der Spitzenclubs haben wir entschieden, auf Spieler der Rhein-Neckar Löwen und des THW Kiel zu verzichten. Damit kommen wir dem Wunsch der Champions-League-Vereine nach.“

Wiegert hatte dies bereits im persönlichen Gespräch mit Prokop kritisch angemerkt, ehe er sich am Sonntag nach dem 42:24 im EHF-Cup gegen Maccabi Tel Aviv öffentlich äußerte: „Das ist eine unglückliche Entscheidung. Natürlich geht es um die Nationalmannschaft, aber ich vertrete in erster Linie die Interessen des SCM. Und ich bin ein Fan der Gleichbehandlung aller Vereine. Unsere Belastung ist auch sehr hoch.“ Und diese Belastung könne nicht mit der Qualität der Gegner im EHF-Cup im Vergleich zur Königsklasse relativiert werden.

Ohne Löwen, Kieler und Flensburger also startet die DHB-Auswahl am Mittwoch in ihr Länderspiel-Programm. „Für uns ist das auch eine Chance, das große Potenzial des Nationalmannschaftskaders auszuschöpfen“, so Prokop. „Wir haben im Mai gegen den WM-Dritten Slowenien richtungweisende Spiele in der Qualifikation für die EURO 2018 vor Augen. Dass Christian Prokop seine Arbeit vorzeitig aufnehmen kann, ist daher sehr wertvoll. Jeder gemeinsame Tag zählt“, sagte DHB-Vize Bob Hanning.