Handball Damgaard kämpft sich beim SCM zurück
Monatelang kämpfte Michael Damgaard mit Knieproblemen. Beim Spiel des SC Magdeburg bei den Füchsen Berlin zeigte die Formkurve nun nach oben.
Magdeburg l Manchmal liegt die Antwort auf eine Frage gar nicht in den Worten, sondern im Gesicht. Und genau so ist es auch bei Michael Damgaard und der Frage nach seinen Knieproblemen. Die Mimik sagt mehr als jeder Satz. Ob er denn noch Schmerzen habe, wurde der Däne am Montag gefragt. Und seine Antwort blieb ohne Worte. Nur ein langgezogenes Prusten mit den Lippen.
Die Interpretation fällt nicht schwer. Schmerzfrei, das klingt als Botschaft durch, ist der Rückraumspieler des SC Magdeburg noch immer nicht. Und doch: Seine seit Monaten anhaltenden Knieprobleme, für die es bis heute keine ganz klare Diagnose gibt, werden geringer. „Manchmal habe ich ein bisschen Probleme, manchmal nicht. Aber ich trainiere inzwischen gut“, sagt der 25-Jährige und erzählt von einem kleinen Meilenstein, den er Ende September erreicht hat. „Ich habe vergangene Woche jedes Training mitgemacht. Das war das erste Mal seit dem Sommer.“ Und weiter: „Es kommt Schritt für Schritt. Meine Bewegungen werden immer besser.“
Genau das konnten die Fans auch am Sonnabend beim Gastspiel des SCM bei den Füchsen Berlin beobachten. Wenn es bei der 24:27-Niederlage einen kleinen Lichtblick gab, dann Michael Damgaard. Der Rückraum-Schütze steuerte in seiner kurzen Einsatzzeit zwei Tore bei. Vor allem in der zweiten Halbzeit wirkte er zum ersten Mal in dieser Saison nicht mehr wie ein großer Fremdkörper im linken Rückraum.
Nun muss man zur Ehrenrettung von Michael Damgaard sagen, dass er wegen seiner Knieprobleme in der gesamten Vorbereitung fehlte. Als Trainer Bennet Wiegert den Feinschliff am Spielsystem des SCM anlegte, musste Damgaard zuschauen. Deshalb, so scheint es, kann der Däne diese enorme Präzision bei hohem Tempo nicht so umsetzen wie seine Kollegen. Fehlt ihm also die Vorbereitung?
„Nein, nicht wirklich“, sagt Damgaard. „Natürlich muss ich handballerisch in den Rhythmus kommen, aber wir haben die gleiche Mannschaft. Da gibt es nicht viele Veränderungen.“ Einzig Albin Lager- gren müsse er kennenlernen. Doch dass er in Berlin in einem Angriff ausgerechnet mit seinem neuen schwedischen Teamkollegen unglücklich zusammenrasselte, weil beide ihre Laufwege nicht richtig einschätzten, will er nicht überbewerten: „Das hätte mit jedem anderen auch passieren können.“
Für Michael Damgaard geht es langsam wieder bergauf. Er will sich Schritt für Schritt über das Training wieder für mehr Spielzeit anbieten. Und dieses „Sichzurückkämpfen“ kennt er schließlich. In den vergangenen Jahren war er immer mal wieder durch Verletzungen zurückgeworfen worden. „Das waren kleinere Sachen. Trotzdem ist es nicht ganz leicht, dann immer wieder deinen Rhythmus zu finden. Das ist dann eher ein mentales Ding.“ Doch jetzt, nach dem größeren Rückschlag mit dem Knie, und auch wenn er immer noch mit Schmerzen zu kämpfen hat, ist er überzeugt: „Ich bin wieder da – körperlich und mental.“