1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. SC Magdeburg
  6. >
  7. Wiegerts Vorgabe: „Wir wollen gewinnen“

Handball, EHF-Cup Wiegerts Vorgabe: „Wir wollen gewinnen“

Der SC Magdeburg will sich Rückspiel nicht auf sein Sieben-Tore-Polster ausruhen. Rein deutsches Final Four könnte für Novum sorgen.

Von Janette Beck 29.04.2017, 11:20

Magdeburg l Das Tor zum Final Four im EHF-Cup steht sperrangelweit offen, der SC Magdeburg braucht im Grunde genommen am heutigen Sonnabend nur noch durchzugehen. Nach dem Sieben-Tore-Vorsprung aus dem Hinspiel in Spanien bei Helvetia Anaitasuna (34:27) rechnet nicht wirklich jemand damit, dass im Viertelfinal-Rückspiel vor heimischer Kulisse (17 Uhr/Getec-Arena) etwas schiefgehen könnte. Zu abgeklärt, zu selbstbewusst, zu dominant ziehen die Magdeburger derzeit in der Liga und im Europacup ihre Kreise – und 20 Spiele ohne Niederlage kommen nicht von ungefähr.

All diese Zahlen und Fakten spielen bei SCM-Trainer Bennet Wiegert in der Vorbereitung auf die heutige Partie dennoch eine untergeordnete Rolle: „Ich gehe zunächst einmal davon aus, dass ich den vollen 15er-Kader zur Verfügung habe. Und egal, wen ich letztlich aufs Feld schicke, jeder bekommt die gleiche Vorgabe: Wir wollen das Spiel gewinnen!“ Weder er noch die Spieler kommen auf die Idee, sich auf dem Polster auszuruhen, das Ergebnis zu halten oder mit maximal sechs Toren Minus irgendwie über die Runden zu kommen: „Die Leute, die in die Halle gehen, haben es verdient, dass sie ein ordentliches Spiel abgeliefert bekommen“, meint der SCM-Cheftrainer bestimmt.

Nichtsdestotrotz gelte es, die Belastung für jeden Einzelnen richtig zu dosieren, gibt Wiegert zu bedenken: „Ich halte nichts vom Rotieren, aber fünf Spiele in den letzten 15 Tagen, das ist schon heftig.“ Er habe im Vorfeld arge Bedenken gehabt, wie sich das Pensum auf den Zustand der Spieler auswirkt. „Es geht darum, das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten. Aber ehrlich gesagt, ich mache mir viel größere Sorgen darum, was in der kommenden Woche passiert, wenn die Hälfte der Mannschaft mit den Nationalmannschaften unterwegs ist“, erklärt Wiegert, der sich vor allem um Marko Bezjak sorgt. Den Spielmacher plagten Probleme mit der Patellasehne im linken Knie. Gut möglich, dass Christian O‘Sullivan, der bereits in Pamplona 45 Minuten im Angriff die Fäden zog und sechs Tore zum Erfolg beisteuerte, heute für Bezjak in die Bresche springt. An der Grundausrichtung ändert aber auch das nichts, die hatte Kapitän Fabian van Olphen vor einigen Tagen bereits kundgetan: „Meister und Pokalsieger werden wir nicht mehr, es bleibt also nur noch der EHF-Cup. Wir sind alle heiß darauf, den zu gewinnen. Das ist das große Ziel.“

Machen neben dem bereits qualifizierten Ausrichter Frisch Auf Göppingen und dem SCM auch die Füchse Berlin (30:25 im Hinspiel bei Tatabanya) und MT Melsungen trotz der 26:30-Niederlage bei Saint-Raphaël an diesem Wochenende den Einzug ins Final Four (20./21. Mai) perfekt, würde es im EHF-Cup erstmals zwei rein deutsche Halbfinals geben. Deren Auslosung findet am Dienstag (11 Uhr) im Göppinger Rathaus statt.