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Handball SCM erwartet Wundertüte

Der SC Magdeburg hat das Viertelfinale im EHF-Cup gebucht. Aber schon am Dienstagabend (19 Uhr) geht es gegen Erlangen weiter.

Von René Miller 03.03.2020, 00:01

Magdeburg l Als die Handballer des SC Magdeburg schon unter der Dusche standen, wurde der 29:28-Sieg gegen Nantes im EHF-Cup durch ein Ergebnis aus der Gruppe D veredelt. Weil das französische Team PAUC gegen Tatabanya aus Ungarn gewann, war klar, dass in dieser Gruppe der Zweite maximal auf sieben Punkte kommen kann. So sind die Magdeburger mit ihrer bisher acht Punkten also schon zumindest einer der drei besten Gruppenzweiten und stehen damit auch definitiv im Viertelfinale.

„Dass wir Nantes gleich zwei Mal innerhalb einer Woche schlagen, ist nicht alltäglich. Denn das ist ein absolutes Top-Team und hat nicht umsonst die letzten Jahre in der Champions League gespielt. Deshalb bin ich auch richtig stolz auf die Mannschaft. Diesen Moment sollten wir genießen“, freute sich SCM-Trainer Bennet Wiegert. Mit dem definitiven Viertelfinal-Ticket lässt es sich jetzt angesichts der vielen Spiele auch personell besser rotieren. Verschenkt wird in den restlichen zwei Partien aber trotzdem nichts. „Denn mit dieser Ausgangssituation wollen wir jetzt auch Gruppenerster werden“, stellt Wiegert klar. Und da der direkte Vergleich zählt, würde dazu im nächsten Spiel sogar eine Niederlage in Velenje mit maximal fünf Toren Unterschied reichen.

Beim Blick auf die Gruppe D hoffen die Magdeburger aber auch noch darauf, dass die Füchse gewinnen. Weil die Berliner dann schon automatisch für das Final Four qualifiziert wären, würden die restlichen Gruppenersten jeweils einen Gruppenzweiten zugelost bekommen. Sind die Füchse aber nur einer der drei besten Gruppenzweiten, dann droht im Viertelfinale ein Duell von zwei Gruppensiegern. Und ein Viertelfinale zwischen dem SCM und den Rhein-Neckar Löwen muss nicht unbedingt sein.

Obwohl der Sieg gegen Nantes eigentlich zu den Siegen gehört, die man als Handballer richtig genießen sollte, bleibt dafür kaum Zeit. Weil die Handball-Bundesliga für diese Woche einen Doppelspieltag angesetzt hat, müssen die Grün-Roten schon heute Abend in der Getec-Arena (19 Uhr) gegen Erlangen um Punkte ran. Wiegert: „Auch da müssen wir das Maximale rausholen, auch wenn uns wenig Zeit für die Vorbereitung bleibt. Wichtig ist, dass unsere Spieler jetzt viel schlafen und ordentlich essen.“

Schließlich kommt der Gegner als absolute Wundertüte an die Elbe. Nach drei Niederlagen in vier Spielen hat sich Erlangen nach knapp einem Monat schon wieder von Trainer Rolf Brack getrennt. Der hatte erst Anfang Februar das Amt von Adalsteinn Eyjolfsson übernommen. Jetzt leitet ein Dreiergespann aus den eigenen Reihen mit Kevin Schmidt, Co-Trainer Tom Hankel und Kapitän Michael Haaß das Team.

Wiegert: „Ich habe meine ganzen Vorbereitungen auf das Spiel bisher auf eine von Rolf Brack trainierte Mannschaft ausgerichtet. Jetzt weiß ich gar nicht so richtig, was uns erwartet.“ Wer hat in Erlangen das letzte Wort? Spielt Haaß noch oder ist er nur noch Trainer? Im Sommer wird der 36-Jährige ja ohnehin wie geplant das Traineramt übernehmen. „Vor diesem Spiel gibt es viele Fragezeichen. Eigentlich könnte man die Mannschaft da auch mal ohne Videovorbereitung ins Spiel schicken. Aber das machen wir natürlich nicht und werden uns professionell vorbereiten“, sagt Wiegert.

Tipps kann sich Wiegert auch von Christoph Steinert holen, der aus Erlangen nach Magdeburg kam. Steinert schränkt aber ein: „Ich habe zwar noch zu einigen Spielern einen guten Draht, kenne aber auch keine großen Details. Viel verändern kann sich in den wenigen Tagen aber eigentlich auch nicht. Wir sollten jedoch davon ausgehen, dass Erlangen sehr aggressiv zu Werke gehen wird.“ Die Franken liegen nur drei Punkte vor den Abstiegsrängen.

Steinert: „Sie werden ihre Punkte schon noch holen. Aber natürlich nicht gegen uns.“

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