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Handball SCM künftig ohne Spanier

In die aktuelle Saison sind die Handballer des SC Magdeburg mit drei Spaniern gestartet. Aber im Sommer heißt es: Adios, Amigos!

Von René Miller 21.03.2019, 00:17

Magdeburg l Amigo aus dem Spanischen ins Deutsche übersetzt bedeutet Freund. Und die drei Spanier im SCM-Trikot sind echte Freunde. Juan de la Peña, Carlos Molina und Ignacio Plaza Jimenez werden die Mitspieler und Fans deshalb nächste Saison sehr vermissen.

Die drei Amigos waren und sind zwar nicht die Schlüsselfiguren im SCM-Spiel – aber als „Gute-Laune-Truppe“ werden sie fehlen. Nachdem Spielmacher de la Peña schon im Februar zum Zweitligisten Balingen gewechselt ist, werden am Saisonende auch Jimenez und Molina den Verein verlassen. Bei beiden läuft der Vertrag aus.

Im Falle von Kreisläufer „Nacho“ Jimenez war von vornherein klar, dass er nur ein Jahr in Magdeburg spielen würde. Der SCM hatte schließlich schon vor der Saison mit Moritz Preuss einen neuen Kreisläufer verpflichtet. Trainer Bennet Wiegert sagt: „Wir sind da ganz offen miteinander umgegangen. Und für Nacho war es wichtig, nach seinem Kreuzbandriss wieder Spielpraxis zu bekommen und sich zu präsentieren. Das ist ihm auch gelungen.“

Dass der 25-Jährige in der Abwehr am eigenen Kreis noch viel Steigerungspotenzial hat, war von vornherein klar. Aber in der Offensive konnte er Zeljko Musa nur einige Verschnaufpausen verschaffen. Unterm Strich stehen bisher 24 Spiele und 18 Tore. „Nach meiner Operation im Oktober 2017 war es wichtig, wieder zu spielen und das Vertrauen in mein Knie zu bekommen. Das habe ich jetzt wieder. Alles ist okay und ich bin dem SCM sehr dankbar, dass ich diese Chance bekommen habe“, sagt der Spanier, der zwar gerne in der Bundesliga geblieben wäre, sich aber mit einem Club aus dem Ausland schon einig sein soll.

Während der erst 22-jährige de la Peña zur Saison 2021/22 wieder vertraglich für zwei Jahre an den SCM gebunden ist und aus Balingen an die Elbe zurückkehrt, steht inzwischen fest, dass auch bei Carlos Molina der auslaufende Vertrag nicht verlängert wird. Wiegert erklärt: „Ihm sind die Spielanteile zu wenig. Und da kann ich ihm für die nächsten Saison nichts anderes versprechen. Deshalb war es mir wichtig, ehrlich zu sein. Auch wenn ich weiß, dass er handballerisch viel mehr kann. Vielleicht tut ihm ein Wechsel da ganz gut.“

Schon frühzeitig Klarheit bekommen zu haben, fand der Rückraumspieler auch fair. „Das ist mir lieber, als wenn man vertröstet wird und erst kurz vor Saisonende Bescheid bekommt“, sagt Molina. „Dann sind bei den meisten Clubs die Planungen abgeschlossen und es wird schwer, einen neuen Verein zu finden. Aber so konnte ich mich rechtzeitig neu orientieren.“ Wohin der Weg des 27-Jährigen führt, ist noch nicht definitiv entscheiden. Molina: „Ich möchte unbedingt weiter in Deutschland spielen. Die Fans hier sind total handballverrückt und die Hallen immer voll. Bundesliga wäre deshalb schon toll.“

Lose Kontakte zu anderen Vereinen soll es auch geben. Angeblich soll darunter mit Minden auch der nächste SCM-Gegner sein.

Noch aber ist Molina ein Magdeburger. „Ich habe in den zwei Jahren hier richtig viel Erfahrung sammeln können und will die verbleibenden Spiele noch richtig genießen. Und ein Traum wäre es, wenn wir in zwei Wochen den Pokal gewinnen könnten“, sagt Molina.

Doch bevor er sich ein neues Trikot überstreift, hat er noch einen wichtigen Termin in seiner Heimat. Im letzten August gab er sich mit seiner Jenny in Santo Domingo de la Calzada das Ja-Wort. Molina: „Für die große Party war damals aber keine Zeit, weil die Bundesligasaison schon angefangen hatte. Das holen wir jetzt am 15. Juni mit rund 200 Gästen nach.“

www.volksstimme.de/scm