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Handball SCM-Torwart Green übt Selbstkritik

Mannschaftlich läuft es beim SC Magdeburg nach vier Siegen wieder - Torwart Jannick Green ist mit sich aber nicht zufrieden.

Von René Miller 13.11.2019, 00:01

Magdeburg l So ganz verarbeitet hat Jannick Green den Sonntag noch nicht. Diese Würfe von Mindens Christoffer Rambo, diese Bälle, die serienweise in Greens Tor eingeschlagen waren. Den Torhüter des SC Magdeburg wurmt das immer noch. „Er hat einen guten Wurf, aber einige Bälle davon muss ich einfach halten. Das ärgert mich“, sagt Green trotz des 31:29-Sieges: „Wenn ich da einige Bälle halte, dann wird es am Ende auch gar nicht mehr so spannend.“

Der Däne wird aktuell in der Bundesliga mit einer Fangquote von 30,34 Prozent geführt, liegt mit 108 Paraden auf Rang zwei in der Torhüter-Wertung. Doch Letzteres ist für den 31-Jährigen eher uninteressant. „Wenn ich viel spiele, dann habe ich logischerweise auch mehr Paraden“, sagt er. „Aus dieser Statistik kann man nicht so viel ableiten. Interessant ist für mich nur die Quote. Und mit der bin ich bisher nicht zufrieden.“

Dass die Grün-Roten zwischenzeitlich in einer Krise steckten, nimmt Jannick Green deshalb auch mit auf seine Kappe. „Durch eine Fersenprellung und Oberschenkelprobleme konnte ich nicht immer voll trainieren. Und als Torwart hat man auch immer Phasen in einer Saison, wo es mal besser und mal schlechter läuft.“ Doch von einem Torwart hängt im Handball eben immer viel ab. „Man sagt immer, dass ein Torwart die wichtigen Bälle halten muss“, sagt Green. „Das ist mir bei unserem Sieg in Leipzig zum Schluss gelungen. Aber wenn ich zwischendrin mehr halte, ist der letzte Angriff vielleicht gar nicht mehr so entscheidend. Als Torwart bin ich dabei zwar vom Zusammenspiel mit der Abwehr abhängig, aber ich muss auch den einen oder anderen freien Ball halten. Und da geht bei mir in dieser Saison auch noch mehr. Nur dann kann ich der Mannschaft noch mehr helfen.“

Bei der Analyse der eigenen Leistung vertraut Green nicht allein auf die offiziellen Daten der Bundesliga. Er führt auch selbst Buch. „Ich schaue mir die Spiele ja alle noch mal an, um mein Stellungsspiel und andere Dinge zu analysieren. Dabei notiere ich dann auch gleich die Paraden und errechne meine Quote.“ Aber: Paraden sind in Greens Rechnung nur die Aktionen, wenn er mit seinem Körper verhindert, dass der Ball den Weg ins Tor findet. „Abgefälschte Bälle, die aufs Tor kullern und kein Problem mehr sind, zähle ich nicht als Parade.“

In seiner persönlichen Rechnung steht der Däne auch bei rund 30 Prozent Fangquote. In der Vorsaison waren es 32,55 Prozent. Green: „Alles über 30 Prozent ist okay. Aber richtig top wird es erst bei 35 Prozent.“