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Handball Stresstage für den SCM

Den Handballern des SC Magdeburg stehen harte Tage ins Haus. Sie absolvieren in sechs Tagen drei Spiele.

Von René Miller 29.02.2020, 00:01

Magdeburg l Lange Busfahrten sind Handballspieler gewöhnt. Aber die Reisen nach Balingen sind besonders lang. Knapp 600 Kilometer musste das Team des SC Magdeburg nach dem 34:32-Sieg durch die Nacht fahren und war erst in den frühen Morgenstunden des Freitags wieder zu Hause. Komplett ausschlafen und dann die Füße hochlegen konnten die Spieler aber nicht. Denn für den Nachmittag hatte Trainer Bennet Wiegert eine Trainingseinheit angeordnet. Wiegert: „Wir müssen ein bisschen was machen. Aber das steht eher unter dem Motto aktive Regeneration.“

Schließlich steht schon morgen (18 Uhr, DAZN) die nächste wichtige Aufgabe an. Da kommt der HBC Nantes zum vierten Spiel der Gruppenphase im EHF-Cup nach Magdeburg in die Getec-Arena. Wie Nantes zu schlagen ist, haben die Grün-Roten vor einer Woche in Frankreich eindrucksvoll gezeigt. Wiegert: „Das war unheimlich wichtig, weil es uns eine gute Ausgangsposition für die restlichen Spiele in der Gruppenphase gibt. Aber am Sonntag geht es wieder bei null los und wir werden Nantes aufgrund des Hinspiels definitiv nicht unterschätzen.“

Wie gut das Team ist, hat Nantes am Donnerstagabend in der französischen Liga beim 29:29 gegen Paris St. Germain gezeigt. „Ein sehr gutes Spiel und Nantes hätte da eigentlich gewinnen müssen“, berichtet Wiegert, der dieses Spiel fleißig ausgewertet hat. „Mit großen Überraschungen gegen uns rechne ich aber nicht. Ich denke, dass Nantes an seiner taktischen Ausrichtung festhält. Das ist eine stabile Mannschaft, die sich auch vom Magdeburger Publikum nicht beeinflussen lassen wird.“

Mit einem weiteren Sieg hätten die SCM-Handballer einen gewaltigen Schritt in Richtung Viertelfinale gemacht. An solchen Rechenspielen will sich Wiegert aber nicht beteiligen. „Mit acht Punkten kann man sich noch nicht hundertprozentig sicher sein, dass man schon mal zu den besten Gruppenzweiten gehört. Deshalb fangen wir da gar nicht erst an, zu rechnen“, erklärt der Coach.

Da auch in den anderen Gruppen am Wochenende gespielt wird, dürfte allerdings nach dem SCM-Spiel vieles schon klarer sein. Dabei kommt es auch auf die Berliner Füchse an.

Die würden als Ausrichter des Final-Four-Turniers (23. und 24. Mai) das Viertelfinale nämlich überspringen, wenn sie zu den vier Gruppensiegern oder drei besten Gruppenzweiten gehören. Dann müsste der SCM wiederum mindestens auch drittbester Gruppenzweiter werden. Werden die Füchse in ihrer Gruppe nur Dritter, dann sind sogar alle Gruppenzweiten im Viertelfinale mit dabei.

Dass die Mageburger nur rund 24 Stunden später bereits wieder in der Bundesliga gegen Erlangen auf die Platte müssen, macht alles natürlich noch schwieriger. Wiegert muss höchstwahrscheinlich erneut auf Zeljko Musa verzichten. Der Kreisläufer quält sich immer noch mit Problemen an der rechten Leiste herum. Und nach dem Spiel in Balingen war Filip Kuzmanovski in den Mannschaftsbus gehumpelt, weil er sich die Ferse geprellt hatte. Deshalb steht hinter ihm für Sonntag auch ein dickes Fragezeichen. Auch Albin Lagergren ist nach seiner Gehirnerschütterung noch längst nicht wieder in seiner alten Verfassung.

Und Erlangen wird am Dienstag keine leichtere Aufgabe. Dass in der Bundesliga alles möglich ist, hat Nordhorn mit dem Sieg in Berlin gezeigt. Wiegert: „Deshalb sind wir richtig froh, die zwei Punkte in Balingen geholt zu haben. Dort ist es nicht einfach. Und ohne unsere guten zehn Minuten kurz nach der Pause, als wir bis auf sechs Tore weg waren, wäre das richtig eng geworden.“

Dass der SCM gleich am Dienstag in der Bundesliga wieder ran muss, hängt übrigens damit zusammen, dass die HBL für die nächste Woche einen Doppelspieltag angesetzt hat.

SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt erklärt: „Wir hätten da natürlich lieber am Mittwoch gespielt. Aber an diesem Tag ist die Getec-Arena durch das Konzert mit Peter Maffay besetzt.“