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Handball Überraschendes SCM-Defizit

Die vielen Siebenmeterschützen beim SC Magdeburg wurden vor Saisonbeginn als "Luxusproblem" betitelt. Der Zusatz "Luxus" wackelt jedoch.

Von Anne Toss 17.09.2019, 01:01

Magdeburg l Denn die Quote vom Siebenmeterpunkt ist nach fünf Spielen in der Handball-Bundesliga alles andere als prickelnd. Von 37 Strafwürfen wurden gerade einmal 25 verwandelt – macht also eine Trefferquote von rund 67 Prozent.

Dabei stehen mit Matthias Musche, Daniel Pettersson, Tim Hornke und auch Christoph Steinert gleich vier Spieler bereit, die eigentlich äußerst souverän vom Punkt agieren. Bestätigen konnten sie das bislang – ausgenommen von Steinert, der noch gar nicht als Siebenmeterschütze angetreten ist – jedoch nicht.

So hat der SCM in keinem Spiel alle ihm zugesprochenen Strafwürfe verwandelt. Und nur in der Auftaktpartie gegen Balingen gingen Hornke (5/5) und Pettersson (2/2) mit einer hundertprozentigen Ausbeute vom Feld.

Woher kommt es, dass die SCM-Spieler allesamt Nerven zeigen? Gerade in engen Partien wie gegen den THW Kiel oder Melsungen sind die freien Würfe immerhin Gold wert. Nach der Auswärtsniederlage in Kassel, in der dem SCM drei Siebenmeter abgenommen wurden, meinte Hornke: „Das Duell mit dem Torhüter ist immer intensiv. Ich habe meine Ecken und versuche, den Ball da unterzubringen. Davon, dass deren Torhüter Nebojsa Simic einen starken Tag hatte, probiere ich mich nicht beeinflussen zu lassen.“

Hornke gelingt das mitunter am besten. Von 19 Siebenmetern hat er 15 verwandelt. Er liegt somit bei einer Trefferquote von 78,9 Prozent und ist SCM-interner Spitzenreiter. Dahinter folgt Pettersson, der zwei Drittel seiner Strafwürfe (8/12) verwandelt hat. Nur jeden dritten Ball konnte dagegen Matthias Musche verwerten. Von sechs Siebenmetern landeten zwei im Tor (33,3 Prozent). Einer davon war aber der wohl wichtigste Siebenmeter in der bisherigen Saison. Im Heimspiel gegen den THW Kiel netzte Musche beim Stand von 30:29 knapp vier Minuten vor Schluss gegen Niklas Landin zur Zwei-Tore-Führung ein. Und dabei hatte er zuvor gegen Dario Quenstedt verworfen. „Die wichtigen Bälle müssen rein. Und ich habe kein Problem damit, in solchen Momenten die Verantwortung zu übernehmen“, erklärte der 26-Jährige danach.

In der vergangenen Saison war es ja gerade Musche, der als Torschützenkönig der Liga auch die Siebenmeter konsequent im Gehäuse des Gegners unterbrachte. Genauer gesagt: 97 von 121 Würfen. Nur Christoph Steinert, der bis dato noch für den HC Erlangen spielte, war im Durchschnitt erfolgreicher (57/66; Quote von 86 Prozent).

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