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U21-WM WM als Sprungbrett: U21-Handballer hoffen auf Karriereschub

Vor zwei Jahren sorgte der deutsche Handball-Nachwuchs mit WM-Gold für Furore. Die Nachfolge-Generation würde nur zu gern daran anknüpfen. Der Trainer bremst aber die Erwartungen.

Von Eric Dobias, dpa 17.06.2025, 09:48
Die deutschen U21-Handballer hatten 2023 den WM-Titel geholt.
Die deutschen U21-Handballer hatten 2023 den WM-Titel geholt. Sascha Klahn/dpa

Kielce - Die Erinnerungen an den Gold-Triumph der deutschen Nachwuchs-Handballer vor zwei Jahren wollte Bundestrainer Martin Heuberger vor dem Auftakt der U21-WM nicht aufwärmen. „Es wäre nicht fair, wenn man die aktuelle Mannschaft mit der Weltmeister-Mannschaft vergleichen würde. Das war ein Ausnahmejahrgang, den wir damals hatten“, sagte Heuberger.

Am Mittwoch startet er mit der Nachfolge-Generation gegen Serbien in das Turnier, bei dem die Schweiz und Tunesien die weiteren Vorrundengegner sind. Und natürlich hofft der eine oder andere Spieler, dass die WM in Polen auch für ihn zum Sprungbrett für eine erfolgreiche Karriere wird. So wie das 2023 der Fall war.

Gleich sieben U21-Weltmeister von damals haben sich mittlerweile das Trikot der A-Nationalmannschaft übergestreift. „Das spricht für die Qualität“, sagte Heuberger im Rückblick. Torwart David Späth, Rückraumspieler Renars Uscins und Kreisläufer Justus Fischer gewannen im Vorjahr mit der DHB-Auswahl sogar Olympia-Silber. 

Neues Team braucht noch Zeit

Von solch einem steilen Aufstieg träumt natürlich auch die aktuelle U21-Auswahl. „In der Mannschaft gibt es viele Talente, die hoffentlich irgendwann auch den Weg ins A-Team schaffen. Wir werden viele auch in der Bundesliga sehen“, prophezeite Heuberger. Momentan fehle aber noch das gewisse Etwas. „Dieser Jahrgang ist noch nicht so weit und muss sich erst in der Bundesliga beweisen“, stellte der 61-Jährige fest.

Das haben viele Spieler aus dem Gold-Team von 2023 bereits geschafft. Späth ist die Nummer eins bei den Rhein-Neckar Löwen und im DHB-Team neben Andreas Wolff ebenso gesetzt wie Uscins und Fischer, die bei der TSV Hannover-Burgdorf zu unverzichtbaren Leistungsträgern gereift sind. Nils Lichtlein, Matthes Langhoff, Tim Freihöfer, Lasse Ludwig und Max Benecke wurden mit den Füchsen Berlin gerade erstmals deutscher Meister. 

Angesichts der teilweise rasanten Entwicklung seiner einstigen Schützlinge nimmt Heuberger ein wenig Druck von deren Nachfolgern. „Man darf nicht den Fehler machen, die Spieler zu vergleichen“, mahnte er. Zumal aus seiner Sicht im diesjährigen Kader „absolute Topleute“ fehlen.

WM-Tests machen Mut 

Für Heuberger ist das aber nicht unbedingt ein Nachteil. „Unsere Stärken sehe ich im Kollektiv. An guten Tagen kann uns jeder helfen. Das ist das große Plus und kann im Turnierverlauf vielleicht den Ausschlag für uns geben“, sagte er. 

Die letzten beiden Testspiele machten Hoffnung auf eine erfolgreiche Endrunde. Schließlich wurde WM-Mitfavorit Portugal zweimal geschlagen. „Wir haben noch einmal wichtiges Selbstvertrauen getankt“, stellte Heuberger zufrieden fest.

Er hofft nun, „dass alle mit viel Motivation und Emotion bei der WM spielen“. Schließlich gibt es wie vor zwei Jahren eine öffentliche Bühne für die deutschen Talente, deren Spiele live beim Streamingdienst Dyn zu sehen sind. „Das ist eine tolle Sache für den Nachwuchs-Handball und durchaus nicht selbstverständlich“, sagte Heuberger zur TV-Präsenz und formulierte das Ziel: „Ich hoffe, dass wir eine ähnliche Euphorie wie 2023 transportieren können.“