1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. "Ich habe eine nicht ganz einfache Zeit hinter mir"

Handball Interview mit Dirk Heinrichs, dem neuen Trainer beim Verbandsligisten SV Eintracht Gommern "Ich habe eine nicht ganz einfache Zeit hinter mir"

19.07.2013, 01:13

Seit knapp einer Woche leitet Dirk Heinrichs, zuvor als Trainer bei der SG Lok Schönebeck tätig, als neuer Coach die Geschicke beim Handball-Verbandsligisten SV Eintracht Gommern. SVE-Pressewart Julian Hartung sprach für die Volksstimme mit Heinrichs, der unter anderem auch verriet, weshalb er sich für ein Engagement bei der Eintracht entschieden hat.

Volksstimme: Herr Heinrichs, seit knapp einer Woche sind Sie nun als neuer Trainer des Handball-Verbandsligisten SV Eintracht Gommern tätig. Was waren die ausschlagegebenden Gründe dafür, dass Sie sich für ein Engagement in Gommern entschieden haben?

Dirk Heinrichs: Ich habe eine nicht ganz einfache Zeit hinter mir, in der mir auch etwas der Spaß an meiner Arbeit als Handballtrainer verloren gegangen ist. Diesen Spaß und die notwendige Motivation konnte Andreas Schütte (Abteilungsleiter Handball SV Eintracht Gommern, Anm. d. Red.) in unseren gemeinsamen Gesprächen wieder in mir wecken. Andreas ist ein wahrhaft überzeugter und überzeugender Mensch, dessen Herz am Verein hängt. Diese Euphorie, die er in den Gesprächen übermittelte, war der ausschlaggebende Punkt für mich, diesem Engagement zuzustimmen. Das Projekt hier in Gommern sehe ich als eine sehr reizvolle Aufgabe an. Das Umfeld und die Strukturen in und um den Verein sind sehr stimmig. Zudem scheint man hier vollkommen hinter der Sache zu stehen und den Worten auch die notwendigen Taten folgen zu lassen. Das ist nicht überall der Fall. Es lagen auch weitere Anfragen, auch von höherklassigeren Vereinen vor. Der Grund, mich letztendlich für den SV Eintracht Gommern zu entscheiden, war meine Überzeugung.

"Jeder Spieler war bisher voll bei der Sache."

Volksstimme: Welche Eindrücke haben Sie nach den ersten Einheiten von Ihrer neuen Mannschaft?

Heinrichs: Ich erkenne bereits, dass es eine Mannschaft mit viel Herz und Leidenschaft ist. Jeder Spieler war bisher voll bei der Sache. Man spürt die Neugier der Jungs auf das, was man sich in den nächsten Wochen erarbeiten wird. Zudem habe ich Spaß daran mit jungen, erfolgshungrigen Spielern zusammenzuarbeiten. Dies ist in Gommern gegeben. Auch die Integration der neuen Spieler gelingt meiner Einschätzung nach bisher sehr gut.

Volksstimme: Auf welche grundlegenden Prinzipien legen Sie in Ihrer Arbeit als Handballtrainer besonderen Wert?

Heinrichs: Wie gesagt, ich habe besonderen Spaß an der Arbeit mit jungen Spieler. Jedoch geht es dabei auch nicht ohne klare Richtlinien. Ich bin ein Freund ehrlicher Arbeit. Dabei gelten bei mir strikte Regeln in Sachen Pünktlichkeit und Kameradschaft. Kollegiales Denken und Kampfgeist sind ohnehin Tugenden, ohne die Erfolg nicht möglich ist.

Volksstimme: Welche Ziele haben Sie mit Ihrem neuen Team.

Heinrichs: Zunächst werde ich erstmal keine Ziele hinsichtlich des sportlichen Erfolgs in der Tabelle definieren. Dazu muss ich das Team auch erst näher kennenlernen und sehen, wie es sich entwickelt.

"Es soll die Neugier geweckt und die Bereitschaft hergestellt werden, sich etwas erarbeiten zu wollen."

Ich habe eher anders gerichtete Ziele. Ich möchte gern die Atmosphäre innerhalb der Mannschaft erzeugen beziehungsweise halten, die Willen und den Ansporn zur Weiterentwicklung erkennen lässt. Es soll die Neugier geweckt und die Bereitschaft hergestellt werden, sich etwas erarbeiten zu wollen. Sportlicher Erfolg stellt sich in der Folge nur durch das Zusammenwirken aller Kräfte im Paket ein. Sowohl Spieler, Trainer, der Vorstand, die Sponsoren und Unterstützer, aber insbesondere auch die Zuschauer und Fans wirken am Ende genau an diesem Erfolg mit. Wenn am Ende der Saison jeder dieser Parteien zufrieden ist, dann hab ich das Größte aller Ziele erreicht. Dabei soll gelernt werden, gemeinsam Siege zu feiern, aber eben auch zusammen als Einheit Niederlagen zu verarbeiten.