Handball,Sachsen-Anhalt-Liga GHC unterliegt Aufstiegsfavorit HSV Naumburg-Stößen 32:37 (13:16) Keine Geschenke für die Ex-Kollegen
Die riesen Überraschung blieb aus, "wir haben uns aber dennoch teuer verkauft", so der Co-Trainer des Güsener HC, Bernd Bretschneider. Zwar verloren die GHC-Handballer gegen den HSV Naumburg-Stößen mit 32:37 (13:16), doch boten Christian Haßbargen und Co. dem Titelanwärter über weite Strecken Paroli.
Güsen l Nach der Pleite am Sonnabend war es nicht das Ergebnis, was Bretschneider für einen Moment die Sprache verschlug, sondern der Torhüter der Saalestädter, Tobias Beyer. Der 21-Jährige erlernte in Güsen das Handball-Einmaleins, wechselte in der Sommerpause zu den Saalestädtern und bewies mit seinen insgesamt 17 Paraden gegen seinen Ex-Verein, wieso man ihn nur ungern ziehen ließ.
Er wurde vor der Partie zusammen mit seinem Bruder Carsten nachträglich verabschiedet - die Mimik und Gestik der Beiden verriet: Ihr Herz hängt immer noch am GHC. "Natürlich hat man das im Hinterkopf, dass man hier gespielt hat, aber eigentlich war es ein Spiel wie jedes anderes", so Beyer nach der Partie.
Wer am Sonnabend eine Frage auf die Antwort suchte, welche Tugenden das Team von HSV-Trainerin Ines Seidler, das in dieser Saison noch ohne Niederlage blieb, so stark machen, fand schnell eine Antwort. Egal ob über links oder rechts, "die Außen von Naumburg haben fast alle Tore geworfen, dagegen hat weder unsere Abwehr noch unsere Torhüter ein Mittel gefunden", so Bretschneider. Und dennoch: Der GHC gestaltete die Partie bis zehn Minuten vor Ende offen.
In der Anfangsphase blieben die Hausherren stets dran. Chris Hoffmann gelang mit dem Treffer zum 6:6 gar der zwischenzeitliche Ausgleich (13:), ehe sich die Gäste über die Stationen 8:6 und 11:8 vor allem dank ihrer Treffsicherheit und der Paraden von Beyer bis zur Pause einen 16:13-Vorsprung erarbeiten. Auffällig: Besonders die Manndeckung von Kevin Haßbargen, der von Tobias Seyfarth stets und ständig begleitet wurde, verfehlte seine Wirkung nicht.
Trotz des großen Kraftaufwandes in Hälfte eins ließen sich die Güsener auch nach der Pause nicht abschütteln und kämpften sich auf 18:19 heran (38.). Beim 20:25 aus GHC-Sicht schien die Partie entschieden, doch nun drehten die Hausherren den Spieß um und kamen ihrerseits über Linksaußen zum Erfolg. Acht seiner neun Wurfversuche brachte Rene Teßmann im Tor unter. Die Konsequenz: Die Sieben von Eric Steinbrecher, der am Sonnabend privat verhindert war, verkürzte zum 26:28 (47.), ehe sich die Saalestädter dank eines starken Sebastian Fende, der es auf insgesamt zwölf Treffer brachte, beim Treffer zum 32:27 entscheidend absetzten - die Vorentscheidung.
Dennoch blieben die Bretschneider-Schützlinge über die Stationen 28:34 und 30:35 auch im Angriff weiterhin präsent, konnten die drohende 32:37-Pleite jedoch nicht mehr abwenden. Fazit: "Das war ein verdienter Sieg. Wir wissen ja wo Naumburg hin will, sie wollen den direkten Wiederaufstieg", so Bretschneider. Nicht nötig zu erwähnen, dass Tobias Beyer nach der Partie jeden einzelnen seiner Ex-Kollegen umarmte.
Güsener HC: Teske, Bretschneider - K. Haßbargen (5), C. Haßbargen (9), Hoffmann (8), Teßmann (8), R. Klewe (2), Salomon (1), Steindorf (1)