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Turn-Weltmeisterschaften Keine Top-Ränge für deutsche Turnerinnen im Mehrkampf

Das deutsche Turnerinnen-Duo vergibt bei den Weltmeisterschaften am Ende gute Platzierungen im Mehrkampf. Bei ihrem WM-Comeback nach vier Jahren gewinnt eine neutrale Athletin den Titel.

Von dpa Aktualisiert: 23.10.2025, 16:27
Karina Schönmaier patzte an den letzten beiden Gräten.
Karina Schönmaier patzte an den letzten beiden Gräten. Dita Alangkara/AP/dpa

Jakarta - Die deutschen Turnerinnen Karina Schönmaier und Silja Stöhr sind bei den Weltmeisterschaften in Jakarta ohne die erhofften Topplatzierungen im Mehrkampf geblieben. Doppel-Europameisterin Schönmaier aus Chemnitz kam nach Fehlern an den beiden letzten Geräten nur auf 50,566 Punkte und belegte nach Rang sechs in der Qualifikation nur den 19. Platz. Stöhr stürzte vom Stufenbarren und landete mit 50,265 Zählern auf Position 21.

Weltmeisterin wurde zum zweiten Mal nach 2021 die Russin Anschelina Melnikowa. Die 25-Jährige, die wegen der Sperre gegen russische Sportler nach Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine seit vier Jahren bei keinem internationalen Großereignis mehr gestartet war, erhielt vom Weltverband Fig die Freigabe als neutrale Athletin. Mit 55,066 Punkten siegte die Mannschafts-Olympiasiegerin von Tokio 2021 knapp vor Leanne Wong aus den USA (54,966). Bronze gewann Qingying Zhang aus China mit 54,633 Zählern.

„Das Hauptziel war es, dass beide erkennen, dass sie unter anderem mit den Amerikanerinnen konkurrieren können. Jetzt wissen sie, woran sie arbeiten müssen“, sagte Trainer Anatol Ashurkov, der in Indonesien Bundestrainer Gerben Wiersma vertrat.

So lief der Wettkampf

Karina Schönmaier verlor nach gutem Auftakt beim Sprung und am Stufenbarren sowie Rang fünf bei Halbzeit im zweiten Teil des Vierkampfes den Anschluss an die Spitzenränge. Am Schwebebalken verhinderte sie dreimal nur knapp einen Abstieg und zitterte sich zu lediglich 11,900 Punkten. Zum Abschluss am Boden bekam sie die gleiche Wertung, nachdem sie bereits bei ihrer ersten Akrobatikreihe gestürzt war.

„Es lief leider nicht alles so, wie ich es gedacht habe. Ich hatte leider einen Sturz am Boden und auch mein Balken war nicht ganz so stabil. Aber ich war einfach sehr stolz, dass ich in der ersten Riege mitturnen durfte mit den Topathleten. Ich habe es genießen können, nochmal einen All Around turnen zu können, und fokussiere mich jetzt auf Sprung“, sagte Schönmaier, die an diesem Freitag (ab 9.30 Uhr MESZ/sportschau.de) als eine Medaillenkandidatin im Sprungfinale antritt.

WM-Novizin Stöhr stolz auf Finalteilnahme

Silja Stöhr hingegen turnte drei Geräte lang einen soliden Vierkampf und arbeitete sich bis auf Rang 13 im Zwischenklassement vor. Dann unterlief ihr jedoch am Stufenbarren als letztem Gerät ein Patzer bei einem Flugelement - Stöhr stürzte bäuchlings auf die Matte. Dadurch erhielt sie nur 12,066 Zähler und verpasste einen besseren Rang.

„Ich habe gut angefangen und wenige Fehler gemacht. Leider ist mir am letzten Gerät nochmal das Gleiche wie in der Quali passiert, was sehr schaden war und mich auch ein bisschen enttäuscht hat. Dennoch bin ich stolz und glücklich, dass ich in einem Weltmeisterschaftsfinale stehen konnte“, sagte die WM-Novizin.