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Fußball Bierdeckel-Unterschrift verpflichtet

33 Jahre hat Markus Starck auf dem Fußballplatz verbracht. Erst beim Diesdorfer SV und nun beim FC Jübar/Bornsen.

Von Florian Schulz 29.09.2018, 05:00

Jübar/Bornsen l Markus Starck ist 40 Jahre auf der Welt, davon widmete er ganze 33 seinem großen Hobby namens Fußball. Der Bornsener fungiert, nachdem er die erfolgreichste Zeit seiner langen Karriere beim Diesdorfer SV verbrachte, mittlerweile als Spieler und Trainer beim FC Jübar/Bornsen und hat für die Zukunft durchaus noch Ambitionen.

In Diesdorf wurde ihm das Fußball-Abc beigebracht, mittlerweile gibt Markus Starck selbiges an seine E-Junioren-Schützlinge beim FC Jübar/Bornsen weiter. Seinen Fokus richtet Starck mittlerweile hauptsächlich auf seine Traineraufgabe. Nach seiner Knie-Operation zum Anfang des Jahres ist der 40-Jährige aber auch selbst wieder fit und möchte sich bei der Herrenmannschaft der SG Diesdorf II/Jübar/Bornsen II zumindest noch ein wenig fit halten.

Nachdem Markus 1984 in Diesdorf eingeschult wurde, begann er nur ein Jahr später (1985) seine Laufbahn beim Diesdorfer SV. Anfänglich hörte er im Verein zumeist auf die Kommandos von Trainer Jörn Brüder. Doch schon bald gehörte der Bornsener auch der Auswahl des Trainingszentrums (TZ) an, die von Hans-Günther Fischer gecoacht wurde. Mit dieser reiste Markus Starck mehrfach ins Trainingslager nach Arendsee und duellierte sich mit Mannschaften aus Burg oder auch Genthin.

„Das hat schon großen Spaß gemacht“, erinnert er sich gern zurück. Während Starck im Verein fast ausschließlich als Stürmer aufgeboten wurde und daher für die Tore zuständig war, musste er in der TZ-Auswahl auf der linken Verteidiger-Position ran.

„Ich war sehr schnell und sollte daher die gegnerischen Angreifer abfangen“, begründet der Westaltmärker. Oft war er an den Wochenenden doppelt im Einsatz – sonnabends für das Team aus dem Trainingszentrum, sonntags hingegen für den DSV.

Mit dem Verein in Diesdorf ließen die ersten großen Erfolge für Markus Starck nicht lange auf sich warten. In der Spielzeit 1994/1995 feierten die DSV-C-Junioren die Hallenkreismeisterschaft, eine Saison später (1995/1996) wurde Starck mit den B-Junioren Kreismeister und Kreispokalsieger. Auch mit der A-Jugend war Markus erfolgreich unterwegs, freute sich 1996/1997 unter der Leitung von Kai Käufert und Joachim Haupt ebenfalls über das Double, bestehend aus Meisterschaft und Pokalsieg. Bereits ein Jahr zuvor demonstrierte der Bornsener auch seine Stärken in einer anderen Sportart.

Nebenbei betrieb er nämlich auch noch Radsport und wurde 1995 beim Bezirksausscheid in Magdeburg guter Dritter. Vorrang genoss für Starck aber schon immer der Ballsport. Im Jahr 1995 gehörte er als gerade einmal 17-Jähriger dem Kader der ersten Diesdorfer Männermannschaft an, die sich mit dem dänischen Erstligisten Vejle BK in einem freundschaftlichen Vergleich duellierte. Er war damals der jüngste Akteur im DSV-Team, das auf eigenem Geläuf deutlich mit 0:15 unterlag.

Ein Jahr später zählte Markus Starck dann auch offiziell zum Kader des von Peter Parczyk und Jörg Kleiner trainierten und in der Bezirksliga beheimateten ersten Herrenteams. Gleich in seiner ersten Spielzeit hätte Markus mit seinen Kollegen beinahe den Nord-Cup in der Hankensbütteler Halle gewonnen, doch am Ende reichte es „nur“ zum zweiten Platz.

Gut zwei Jahre später folgte dann aber sein erster großer Titel im Männerbereich. Ausgerechnet in Jübar feierten die Diesdorfer nach einem deutlichen 5:1 gegen den SSV 80 Gardelegen den Kreispokalsieg, wobei Starck sogar selbst zweimal erfolgreich war. Gleiches „Kunststück“ brachten sie auch 2001 wieder fertig. Dort wurde der SV Rot-Blau Sanne in Schwiesau mit 7:6 im Elfmeterschießen bezwungen. Zu diesem Zeitpunkt war der DSV aber „nur“ noch Kreisligist, schaffte als solcher aber 1999 den Hallenpokalsieg sowie 2001 auch noch den Supercuperfolg durch ein 2:0 in Sanne.

In einem Auswärtsspiel in Schwiesau zog sich der Bornsener 2002 einen Kreuzbandriss zu und musste fast ein Jahr lang pausieren. Erst 2003 kehrte er zurück und feierte sein Comeback im Freundschaftsduell zur Einweihung des neuen Sportplatzes in Diesdorf gegen die Traditionsmannschaft des SV Werder Bremen (2:11).

Aus einem eher ungewöhnlichen Grund wechselte der Offensivakteur 2004 zum FC Jübar/Bornsen. „Ich habe den Jungs vom FC versprochen, dass ich dorthin wechsele, wenn sie am Ende der Saison vor Diesdorf stehen. Auf einen Bierdeckel habe ich damals auch noch meine Unterschrift gesetzt“, erinnert sich der 40-Jährige mit einem Schmunzeln zurück.

Ein wesentlicher Grund war aber auch sein jüngerer Bruder Felix, der bereits in Jübar aktiv war. Das Sagen beim FC hatten damals noch Siegfried Wolter und Wolfgang Teickner. Vier Jahre lang hielten sich die Mannen vom Kahnberg in der Folge im soliden Mittelmaß der Kreisliga auf, ehe sie in der Spielzeit 2008/2009 um ein Haar Kreismeister geworden wären. Ebenso knapp verpassten die Jübarer 2010 den Kreispokalsieg. Im Cup-Finale unterlagen sie in Kuhfelde dem VfL Kalbe/Milde erst nach einem Elfmeterschießen.

Zur Saison 2010/2011 übernahm dann Stefan Theuerkauf die Verantwortung an der Seitenlinie beim FC. Er führte Starck & Co. gleich im ersten Jahr zur Kreismeisterschaft sowie zum Aufstieg in die Landesklasse. In dieser hielt man sich aber nur ein Jahr. „Wir hatten in dieser Saison große Personalprobleme. Ich habe zu dieser Zeit selbst einen zweiten Studiengang eingeschlagen, wodurch es auch für mich immer schwierig war.

Dennoch war die Landesklasse trotz des Abstieges eine schöne Sache“, verrät Markus. 2016 standen die FC-Kicker erneut kurz vor dem Kreispokalsieg, doch wieder mussten sie sich im Endspiel – diesmal in Liesten gegen den SSV 80 Gardelegen – geschlagen geben.

Vor gut einem Jahr gab Markus Starck, der mittlerweile vor allem in der Defensive aufgestellt wurde, seinen Rücktritt aus der ersten Herrenvertretung bekannt und konzentrierte sich anschließend ausschließlich auf die Altherren der SG Jübar/Diesdorf, die sich mittlerweile aber aus dem Spielbetrieb zurückgezogen haben.

Seit der Spielzeit 2015/2016 arbeitet der Bornsener auf dem Kahnberg parallel auch noch als Nachwuchstrainer. Damals übernahm er gemeinsam mit Denis Jahnke die F-Junioren, denen auch sein Sohn Mathis angehörte. 2016 erwarb Starck dann auch auch die C-Lizenz. Nachdem Markus in der Vorsaison noch gemeinsam mit Dirk Grobauer für die F-Jugend zuständig war, hat er sich mittlerweile wieder mit Jahnke zusammengetan. Das Duo coacht die E-Junioren.

„Wir wollen als Team natürlich möglichst gut abschneiden und vielleicht auch die Qualifikation für die Meisterrunde schaffen“, spricht der 40-Jährige über die Ziele. Mittlerweile umfasst der Kader 19 Kinder, die allesamt mit Spaß dabei sind. „Wenn alle fit sind, haben wir eine gute Auswahl. Das Team ist gut drauf und hält prima zusammen“, berichtet Markus Starck.

Dauerhaft wird durchaus auch mal eine Meisterschaft anvisiert, doch wichtig ist dem Trainer nicht in allererster Linie der Erfolg: „Titel wären schön, doch entscheidend ist, dass die Kinder auch weiterhin Spaß haben und zusammenhalten. Ich könnte mir durchaus vorstellen, sie bis in den Herrenbereich zu begleiten.“ Auch generell lobt der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Bornsen die Arbeit in der FC-Nachwuchsabteilung. „Es läuft gut, die Trainer arbeiten eng zusammen und auch der Erfolg ist da“, denkt Markus vor allem an die B- und C-Jugend, die jeweils sehr erfolgreich in die neue Spielzeit gestartet sind.

Nach längerer Pause infolge seiner zweiten Knie-Operation zu Beginn dieses Jahres kehrte der Westaltmärker vor kurzem erstmalig auf den Platz zurück und spielte für die zweite FC-Herrenmannschaft, die sich mit dem Diesdorfer SV II in der 1. Kreisklasse zu einer Spielgemeinschaft zusammengeschlossen hat.

„Ich fühle mich wieder fit und habe bislang auch keine Beschwerden mit dem Knie. Somit möchte ich schon noch so lange wie möglich spielen“, gibt der Routinier, der auf Dauer den Wiederaufbau einer Altherren-Vertretung („Ich betrachte die Auflösung als sehr schade, doch es ging einfach nicht anders“) in Jübar begrüßen würde, zu Protokoll. Während er in der Vorsaison bei den „Oldies“ zumeist als Libero aktiv war, sieht er sich auch bei den Männern eher als Verteidiger denn als Stürmer.

Ein Comeback in der Kreisoberliga-Vertretung des FC soll es nur noch im „absoluten Notfall“ geben. Schließlich achtet Markus Starck sehr auf seine Gesundheit und hofft, dass das Knie auch weiterhin hält. Dann dürfte er zumindest für die zweite Herrenmannschaft des FC Jübar/Bornsen mit all seiner Erfahrung noch ein Gewinn sein.