Wintersportserie Rodelclub Blankenburg hat bereits zwei Weltklasse-Sportlerinnen hervorgebracht Dr. Karin Hüfner: "Wir wollen vor allem kleine Kinder für Rodelsport begeistern"
Die Wintersportsaison neigt sich dem Ende zu, auch die Vorstellung der Harzer Vereine geht in die letzte Phase. Als dritter und letzter Rodel- bzw. Bobsportverein wird heute der RC Blankenburg näher vorgestellt.
Blankenburg l Der Rodelclub Blankenburg ist nicht zuletzt wegen zwei der erfolgreichsten Deutschen Wintersportlerinnen weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Susi Erdmann holte fünf Weltmeistertitel (1989, 1991 und 1997 im Rennrodeln , 2003 und 2004 im Bobsport) und drei olympische Medaillen (Bronze in Albertville 1992 und Silber in Lillehammer 1994 im Rennrodeln sowie Bronze in Salt Lake City 2002 im Bob). Die Nachfolge trat Tatjana Hüfner an, die inzwischen auf einen Olympiasieg (Vancouver 2010), Olympia-Bronze (Turin 2006) und vier Weltmeistertitel zurück blicken kann. Ihre fünf Gesamtweltcup-Siege in Folge konnte bisher keine andere Rennrodlerin verbuchen. Beide Spitzensportler erlernten das Rodel-Abc in Blankenburg.
Der RC Blankenburg wurde am 17. April 1974 als Trainingszentrum Heimburg/Oesig gegründet, mit aktuell 60 Mitgliedern ist er der größte Rodel- und Bobsportverein in Sachsen-Anhalt. Das Hauptaugenmerk des Vereins ist darauf gerichtet, Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, diese doch etwas andere Sportart auszuüben. Seit 28 Jahren verfolgte der RC Blankenburg mit namhaften Trainern wie Hans-Werner Stollberg, Helmut Zimmermann und Herbert Papies das Ziel, interessierte Sportler zu fördern und ihnen den Weg für eine sportliche Karriere zu ebnen.
Und bessere Beispiele wie Susi Erdmann oder Tatjana Hüfner, kann es für Talentförderung wohl kaum geben. Auch in jüngster Zeit wurden mit Janine und Juliane Werner sowie Nico Semmler hoffnungsvolle Talente an die Sportschulen nach Oberhof bzw. Altenberg delegiert.
Aktuell gestaltet sich die Nachwuchsarbeit sehr schwierig, mit Chantal Stahl und Tom Matibe stehen lediglich zwei Talente in den Startlöchern. Dabei wären die Voraussetzungen mit einem engagierten Trainergespann um Clemens Nagel, Sylva Jakobasch und Birgit Rother durchaus gegeben. "Wir sind ständig bemüht, über die Schulen neue Talente zu gewinnen. Unter anderem haben wir im letzten Jahr eine Schulmeisterschaft durchgeführt. Wir wollen vor allem kleine Kinder für den Rodelsport aber auch den Sport allgemein begeistern", so Vereinschefin Dr. Karin Hüfner.
Nicht nur der Leistungssport steht im Vordergrund, wichtig sind auch der Spaß an Sport und Spiel und an einer sinnvollen Freizeitgestaltung. So veranstaltete der Verein in diesem Jahr bereits die 17. Auflage des Raubgrafenpokals, das Rennen in Winterberg ist fester Bestandteil der Breitensportserie, die auf allen vier Bahnen Deutschlands ausgetragen wird. Mit Niklas Pietsch, Carolin und Stefanie Fuckert, Christopher und Sylva Jakobasch, Clemens Nagel und Ronny Elle hat der Verein auch im Erwachsenenbereich aktive Rennrodler am Start. Als nächster Höhepunkt steht am 2. und 3. Juni das Jubiläum des 15. Regensteinspokals im Sommerodeln auf dem Programm. Beim Organisieren dieser Wettkämpfe gehören seit Jahren Ulf Pöppe und Dagmar Fuckert zu den aktivsten Vereinsmitgliedern.
Einem neuen Aufgabenfeld hat sich der Rodelclub Blankenburg im vergangenen Jahr mit der Aufnahme der BMX-Radfahrer und Skater gewidmet. "Hier laufen die Vorbereitungen zum Bau eines Skaterparks, wir sind dabei Fördermittelanträge zu stellen und haben uns schon mehrere Skaterparks in Deutschland angesehen", berichtet Dr. Karin Hüfner. "Der Zaunbau steht als nächste Aufgabe bevor, der erste große Einsatz in diesem Jahr ist für den 17. März geplant", so die Vereinschefin zur neuen Abteilung im Verein, die aktuell etwa zwölf Kinder- und Jugendliche umfasst.