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Fußball-Landesklasse, Staffel I Germania Güsen unterliegt gegen Tangerhütte 3:4 (2:2) Eine Zugabe, die es nicht gebraucht hätte

Von Björn Richter 15.04.2013, 03:21

"Der Fußballgott ist heute kein Güsener gewesen." Die Worte von Hartmut Kober, Trainer der Landesklasse-Fußballer vom SV Germania Güsen, klangen wie eine Ausrede. Doch mit eigenem Unvermögen hatte der bittere Knockout in der Nachspielzeit beim 3:4 (2:2) vom Sonnabend gegen Germania Tangerhütte auch nichts zu tun.

Güsen l Elfi Schwander mag ebenso wie die 63 Zuschauer auf dem Güsener Sportplatz gefallen haben, was sie sah. 90 Minuten lang hatten sich der eine und der andere SV Germania ein packendes Duell geliefert. Eine starke Aufholjagd der Hausherren, erstaunlich viel spielerische Klasse und insgesamt sechs Tore wurden bis dato geboten. Langwierige Spielunterbrechungen gab es im zweiten Abschnitt indes nicht. Und so erschienen die sechs Minuten Nachspielzeit, welche die Schiedsrichterin anberaumt hatte, ein wenig wie eine Zugabe aus Unterhaltungsgründen.

Dass währenddessen Tangerhüttes Daniel Grabolla nach einem Freistoß das späte 4:3 geköpft hatte (90.+3), sorgte auf Gästeseite natürlich für Jubel, bei den Platzherren und ihrem Trainer jedoch für Sprachlosigkeit. "Das möchte ich nicht kommentieren", entgegnete Kober auf die denkwürdigen sechs Minuten angesprochen. Musste er auch nicht, denn aus objektiver Sicht bestand kein Zweifel daran, dass seine Elf zumindest einen Punktgewinn verdient gehabt hätte.

Natürlich gab es da auch die erste halbe Stunde, in der die Güsener zwar spielerisch im Vorteil waren, sich aber im Zweikampfverhalten zu zahm präsentierten und die Gäste durch Sören Buchholz (21.) und Christian Englich (29.) verdient zum 2:0 vorlegten. Doch spätestens nach dem Anschlusstreffer durch Tobias Pohl (36.) wurde deutlich, dass die Heim- elf das Spiel noch nicht abgeschenkt hatte. Erst recht, als Kapitän Robert Schüßler einen Eckball noch vor der Pause zum Ausgleich einköpfte (45.).

"Siegeswille und Laufbereitschaft waren da. Ich habe den Jungs gesagt, dass sie weiter so selbstbewusst spielen sollen", blickte Kober auf seine Halbzeitansprache zurück. Das Team gehorchte, wurde nach einem Tangerhütter Fehlpass gar mit der 3:2-Führung durch Eric Kopp belohnt (57.). Kober selbst hätte ebenso wie Gästetrainer Peter Borstel mit einem Remis leben können, nachdem der aufgerückte Jörn Schumacher den späten Ausgleich erzielt hatte (87.). Doch offenbar war der Appetit nach Dramatik noch nicht bei allen Beteiligten gestillt.

Germania Güsen: Sekat - T. Lamprecht, Schüßler, Huth, C. Kopp, Buchheim, C. Vormeister, Pohl ,F. Lamprecht (67. Dietert), E. Kopp (82. Golz), Elsner