SG Eintracht Mechau - SV 09 Staßfurt 1:6 (1:2) Im Tal angekommen: Zweites Debakel innerhalb einer Woche
Die SG Eintracht Mechau befindet sich in der Fußball-Landesliga im freien Fall. Eine Woche nach dem 0:9-Debakel in Halberstadt unterlag die Mannschaft von Jürgen Brandt nach katastrophaler zweiter Halbzeit dem SV Staßfurt mit 1:6 (1:2)-Toren. Einziger Lichtblick bei den Gastgebern war Torwart Sebastian Braune, der mit mehreren Paraden eine zweistellige Niederlage verhinderte.
Mechau. Der für den privat verhinderten Mathias Grabs mit der Kapitänsbinde ausgestattete Braune ließ nach dem Abpfiff seiner Enttäuschung freien Lauf. Er musste von der Familie getröstet werden. Zum zweiten Mal innerhalb von einer Woche hat ihn seine Mannschaft im Stich gelassen. Nach den schnellen Treffern zum 1:3 (48.) und 1:4 (55.), welche die Begegnung nach der Pause entschieden, gab sich Mechau auf.
Nach so einer hohen Niederlage sah es zu Spielbeginn nicht aus. Zwar war Staßfurt das aktivere und gefährlichere Team, doch der Verbandsligaabsteiger bestrafte das lethargische Umschaltverhalten der Mechauer zunächst nicht. Nach einem Fehlpass von Florian Peters, es sollte nicht der einzige bleiben, tauchte Staßfurts Benjamin Kollmann Sekunden später das erste Mal völlig frei vor Braune auf, der in höchster Not klärte. Die Gäste drückten weiter, ließen jedoch (noch) die Effektivität vermissen.
Nach einer halben Stunde war Mechau im Spiel und hätte, bei strenger Regelauslegung, in Überzahl spielen müssen. Schiedsrichter Falk Warnecke, der mit der Partie keine Probleme hatte, ließ nach einem Foulspiel an Schmidt den bereits verwarnten Stachowski auf dem Platz. Sein Trainer Peter Sauerbier wechselte ihn wenige Aktionen später aus.
Der Ball lief mittlerweile gut bei der Eintracht, auch wenn geradlinige Angriffe die Seltenheit blieben. Mitten in diese gute Phase hinein fiel der Führungstreffer für Staßfurt. Stein bediente den agilen Jesse, der keine Mühe hatte zu vollenden.
Es war der Auftakt für furiose Minuten im Sportpark. Die Gastgeber antworteten prompt. Der zuletzt in der Kritik stehende Marc Pätzold schloss ein Solo mit einem Schuss an den Innenpfosten zum Ausgleich ab. Doch die Freude hielt nicht einmal eine Minute an. Vom Anstoß weg initiierte Rechtsverteidiger Marcel Mähnert einen Angriff, spielte Doppelpass mit Stein und schloss zum Entsetzen aller Zuschauer zum postwendenden 1:2 ab.
Nach der Halbzeit war vom zeitweiligen couragierten Auftritt des Gastgebers nichts mehr zu sehen. Die Eintracht bekam nach den Spielen gegen Bismark und Halberstadt II die dritte Vorführung in dieser Saison. Binnen neun Minuten stellten die Gäste die Zeichen von Auswärts- auf Kantersieg. Markus Müller (48.), Benjamin Kollmann (55.) und erneut Müller (57.) schraubten das Ergebnis auf 1:5. In der Nachspielzeit setzte es schließlich den letzten Gegentreffer für die Eintracht, der eingewechselte Andy Klemmer traf.
"Wir haben uns durch eigene Fehler ins Hintertreffen gebracht und waren nicht in der Lage, schnell vorgetragene Tempogegenstöße zu unterbinden. Uns wurden heute unsere Defizite klar aufgezeigt, sowohl taktisch als auch konditionell", erklärte ein mehr als enttäuschter Eintracht-Trainer Jürgen Brandt.
Mechau: Braune - Braun, S. Mangrapp, Thiemann, Pätzold, Peters, U. Schmidt (68. R. Schmidt), Philipp (78. Nguyen Viet), R. Mangrapp, Noack (63. Krotki), Schwan.
Staßfurt: Witte - Friedrichs, Liensdorf, Lissek (17. Moye), Müller, Jesse, Stein, Stachowski (28. Horstmann), Roldan-Arias, Mähnert, Kollmann (74. Klemmer).
Torfolge: 0:1 Felix Jesse (36.), 1:1 Marc Pätzold (37.), 1:2 Marcel Mähnert (38.), 1:3 Markus Müller (48.), 1:4 Bejamin Kollmann (55.), 1:5 Müller (57.), 1:6 Klemmer (90.+1).
Die Eintracht reist in der kommenden Woche zum Aufsteiger FSV Barleben.