1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Nicht schön, aber zweimal siegreich

Handball Nicht schön, aber zweimal siegreich

Der HSV Haldensleben hat am Doppelspieltag der Sachsen-Anhalt-Liga zwei Siege eingefahren.

Von Sebastian Krause 20.01.2016, 04:00

Haldensleben l Am Sonnabend gab es beim BSV Magdeburg ein 29:27, am Sonntag folgte in heimischer Halle ein 29:28. In beiden Spielen überzeugte der HSV besonders durch seine Geschlossenheit und Willenskraft.

Die Ohrelandhalle war am Sonntag kaum wieder zu erkennen. Als die Schlusssirene ertönte und der HSV Haldensleben den Landsberger HV mit 29:28 (13:14) besiegt hatte, da kannte der Jubel auf den Rängen keine Grenzen mehr, die Spieler auf der Ersatzbank sowie Interimstrainer Carsten Fister rannten aufs Spielfeld und ließen ihrer Freude freien Lauf. So einen Ausbruch an Emotionen sah man beim HSV schon lange nicht mehr, schließlich gab es zuletzt nur noch wenig Anlass.

Doch an diesem Wochenende war alles anders. Bereits am Sonnabend beim 29:27-Auswärtssieg gegen den BSV 93 Magdeburg war der HSV mit einer sehr kämpferischen Einstellung ins Spiel gegangen. Zwar lagen die Haldensleber zunächst in Rückstand, doch dank der Paraden von Torhüter Dennis Domann, der „phänomenal gehalten“ hatte, so die Worte von Fister, kam der HSV wieder heran. Danach legte sich die Anspannung, besonders bei Steven Kolbe und Christian Rabe, und der HSV ging mit 15:11 in die Pause. Doch nach dem Wechsel schmolz der Vorsprung von zwischenzeitlich fünf auf nur noch zwei Tore, die bekannten Fehler tauchten wieder auf. Bis in die Schlussphase blieb das Spiel völlig offen, keine Mannschaft konnte sich mehr absetzen. Am Ende reichte es aber doch für den HSV, der mit viel Kampf und einer geschlossenen Mannschaftsleistung mit 29:27 gewann. „Wir haben wieder sehr gut gespielt und auch Handball gekämpft, und das ist dann auch unsere Strategie“, sagte Fister.

Und daran knüpfte der HSV auch am Sonntag gegen den Landsberger HV an. Früh war zu erkennen, dass dieses Duell von der Intensität und dem Willen lebte, denn auf beiden Seiten gelangen die Abläufe nur selten. Lediglich zu Beginn gab es mal einen Zwei-Tore-Vorsprung (3:1, 5:3), ansonsten war alles offen. Kolbe sah für ein grobes Foulspiel in der 26. Minute beim Stand von 10:10 die Rote Karte, zur Pause lag der HSV mit 13:14 zurück.

Nach dem Wiederanpfiff zog der LHV auf 17:14 davon, doch die Treffer von David Stolze und Hannes Kruse brachten den HSV immer wieder zurück. Bis zur letzten Sekunde war es dann ein wahrer Handball-Krimi. Das Spiel lebte nur noch vom Kampf und der Bereitschaft, den Sieg zu erzwingen. Beim Stand von 29:27 für den HSV hielt Domann einen ganz wichtigen Ball, der damit „uns den Arsch gerettet hat“, so Fister, der ansonsten wieder das Kollektiv in den Vordergrund stellte. Die Entscheidung brachte dann eher eine Unsportlichkeit von Fabian Damerau drei Sekunden vor Schluss, der den Ball bei einem gegnerischen Freiwurf weg schoss. Dafür sah er Rot und ist nun für zwei Spiele gesperrt, doch er nahm so etwas Zeit von der Uhr, was zum 29:28-Sieg führte. Danach bebte die Ohrelandhalle, denn diesmal gab der HSV das Spiel nicht mehr her. Fister war diese Aktion dann auch völlig egal, denn an diesem Wochenende holte der HSV vier wichtige Punkte. Und diese Freude musste nun raus.

HSV Haldensleben: D. Domann, Wolke - Marvin Möritz (3 Tore), Hilliger, Kruse (7), Marco Möritz, Bierhals, Wurzel (1), Rabe, Stolze (13), Ebert (3), Kolbe (2), Damerau.

Siebenmeter: Haldensleben 6/5, Landsberg 3/3.

Zeitstrafe: Haldensleben 5, Landsberg 4.

Rote Karte: Kolbe (HSV, 26 min), Damerau (HSV, 60 min.).