Fußball-Landesklasse, Staffel III: ZLG Atzendorf - Schackstedter SV 2:2 (1:1) / Debütant trifft Nur der Spitzname ist noch ausbaufähig
Mit einem 2:2 (1:1)-Remis gegen den Schackstedter SV ist die ZLG Atzendorf am Sonnabend in die Rückrunde der Fußball-Landesklasse gestartet. Aufhorchen ließ dabei ein Debütant im ZLG-Trikot.
Atzendorf l Es gab wirklich nicht viel, das Sebastian Tolle hätte anders oder besser machen müssen. Er präsentierte sich zweikampfstark, in Sachen Kopfbälle war er bei einer Körpergröße an der Zwei-Meter-Marke ohnehin über jeden Zweifel erhaben und dennoch auch technisch beschlagen. "Er kommt aus der Leichtathletik, kann auch auf den ersten zwei, drei Schritten schon hohes Tempo aufnehmen", wusste zudem Bernhard Knoll aus dem Trainergespann mit Steffen Grohe über den ZLG-Winterneuzugang zu berichten. Nicht unerheblich gefreut haben dürfte ihn, dass sich sein Schützling bei seinem Pflichtspieldebüt gleich mit dem wichtigen Treffer zum 2:2 einfügte.
Bevor der lange Schlaks nach der Pause eingewechselt wurde, waren zunächst die neuen Teamkollegen gefragt. Bei böigem Wind und aufgeweichtem Geläuf "haben wir dennoch ein zügiges Spiel gesehen", wie Knoll einschätzte. Doch in der ersten Hälfte taten sich beide Teams schwer, meist spielte sich das Geschehen zwischen den Strafräumen ab.
So wäre es vermutlich auch torlos in die Halbzeit gegangen, wenn nicht eine Unstimmigkeit von ZLG-Torhüter Sascha Eisenträger und Kapitän Stefan Rock den Schackstedter Führungstreffer begünstigt hätte. Nach einem Freistoß von Uwe Reitmann behinderten sich beide Atzendorfer gegenseitig in der Luft, Routinier Peter Mosko hatte wenig Mühe, zum 1:0 abzustauben (36.).
Doch die Hausherren waren keinesfalls um eine Antwort verlegen. Ein Freistoß aus enorm spitzem Winkel, getreten von Tobias Sura, fand keine fünf Minuten später den Weg ins Tor der Gäste (41.), es sollte ohnehin nicht das Spiel der Torhüter werden.
Denn auch nach Wiederanpfiff wirkte Eisenträger nicht gerade glücklich, als er einen Schussversuch nach vorn prallen ließ und Reitmann den Ball im Nachschuss zur erneuten Schackstedter Führung einschob (61.). "Wir haben einen super Torwart. Ich nehme Sascha immer in Schutz, nur heute war er nicht ganz unbeteiligt an den Gegentoren", nahm Knoll seinen Keeper in die Pflicht, schob aber hinterher: "Es stehen jedoch noch ein paar andere auf dem Feld, die Gegentore wieder wettmachen können."
Zum Beispiel der Neuzugang, der bis zu diesem Zeitpunkt die linke Seite beackert hatte, viele Ballgewinne verbuchte. Nach einem Schuss von Benjamin Schleysing ließ sich auch SSV-Schlussmann Patrick Hahn zu seinem zweiten gravierenden Patzer hinreißen, Tolle stand goldrichtig und köpfte den Abpraller über die Linie (63.).
Bis zum Schlusspfiff rannten die Gastgeber wütend an, drängten nun auf den Führungstreffer. Dieser wäre auch gefallen, wenn nicht Steffen Linsdorf nach einer Eingabe von Andreas Ingler ein paar Zentimeter gefehlt hätten (73.). "Ich bin nicht böse über das 2:2, wir haben alles versucht. Wir mussten dabei ja auch zweimal einem Rückstand hinterherlaufen, zum Glück konnten wir beide Male relativ schnell die passende Antwort geben", zeigte sich Knoll nicht unzufrieden über die Punkteteilung.
Die letzte Chance verbuchte - natürlich - noch einmal der Neuzugang. Sein 20-Meter-Hammer wurde jedoch im letzten Moment abgefälscht (89.) . "Er hat ein sehr ordentliches Debüt abgegeben. Diese Szene hat gezeigt, dass er das entsprechende Selbstvertrauen hat", lobte Knoll.
Nein, viel gibt es nicht mehr zu ändern an Sebastian Tolle. Eine letzte Kleinigkeit müssten jedoch seine Teamkollegen anpacken: Sein Spitzname "Langer" ist in Sachen Kreativität noch ausbaufähig.
ZLG Atzendorf: Eisenträger - Wolter, S. Rock, Sündermann, Brüggemann, Ebeling, Schleysing, Burdack (46. Tolle), Ingler, Sura (71. Stange), Linsdorf
Schackstedter SV: Hahn - Bauer, Grabowitsch (36. Martin), Semanco, Pilz, Pustal, Reitmann (76. Denzin), Elle (81. Bilkenroth), Mosko, Zir, Derkach
SR: Kleist (Frose), Müke, Stock; ZS: 54