1. Startseite
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Lokalsport Magdeburg
  6. >
  7. Nur noch einmal Kreisoberliga

Fußball Nur noch einmal Kreisoberliga

"Wandervogel" Christian Grothe ist beim Kuhfelder SV als Spieler und Trainer aktiv.

Von Florian Schulz 05.09.2016, 01:01

Kuhfelde/Rohrberg l Den FC Schalke 04 hat Christian Grothe bereits auf seiner linken Wade verewigt. Vom Kuhfelder SV findet man zwar noch kein Tattoo auf der Haut des 27-jährigen Rohrbergers, doch das kann sich durchaus noch ändern. Schließlich hat sich der KSV längst einen festen Platz im Herzen von Grothe verschafft. Bei sieben verschiedenen Vereinen hat Christian Grothe bislang altmarkweit gespielt. Demzufolge viele Tapetenwechsel hat der „Wandervogel“ hinter sich. Mittlerweile steht der Mittelfeldspieler in Diensten des Kreisligisten Kuhfelder SV. Doch der 27-Jährige schnürt nicht nur selbst die Töppen bei den Herren, sondern unterstützt bei den eigenen A-Junioren auch noch Karsten Thomas als Co-Trainer.

Grothe entschied sich früh für die Laufbahn als Fußballer. Unter der Regie von Trainer Michael Kross spielte er ab seinem fünften Lebensjahr für die F-Junioren des MTV Beetzendorf. Seinen Platz im Team fand der Rohrberger, mehrfacher Kreis- und Hallenkreismeister, auf der Libero-Position. Was hat den Westaltmärker schon immer an der Volkssportart Nummer eins fasziniert? „Vor allem der Teamgeist. Man kommt viel rum, lernt neue Freunde kennen und hat seinen Spaß“, entgegnet der 27-Jährige, liebevoll „Juri“ genannt. Bis zur D-Jugend blieb Christian Grothe dem MTV treu, dann wechselte er zum VfB Klötze 07, wo er von Andreas Hetfleisch trainiert wurde. Anschließend zog es den Techniker zum TuS Schwarz-Weiß Bismark, für den er zwei Jahre lang in der C- und B-Jugend unter Coach Joachim Strauer spielte. „Das war eigentlich auch meine schönste Zeit, in der ich mich auch gut entwickeln konnte“, blickt der Rohrberger, der in seiner Nachwuchszeit ein Jahr lang auch als Schiedsrichter („Eigentlich war es mein Ziel, irgendwann höherklassig zu pfeifen, doch das habe ich dann zeitlich nicht mehr gepackt“) aktiv war, zurück. Trotzdem wurde es irgendwann wieder Zeit, in Richtung Heimat zu wechseln. So spielte der Westaltmärker ab der A-Jugend wieder in Beetzendorf. Von dort aus ging es später im Herrenbereich zum FC Jübar/Bornsen, zum SV Eintracht Salzwedel und anschließend erneut zurück zum MTV. Doch es reichte Grothe („Wenn ich den Ball am Fuß hatte, wusste ich eigentlich schon immer etwas damit anzufangen“) noch lange nicht an neuen Herausforderungen. So ging es zunächst zum SV Germania Zethlingen, mittlerweile spielt der 27-Jährige seit fast einem Jahr beim Kreisligisten Kuhfelder SV.

„Finde es toll, den Jungs Wissen zu vermitteln“

Bei seinem jetzigen Verein lobt Christian Grothe das „gute Klima und die tolle Stimmung“ in der Männermannschaft um Trainer Günther Serien. „Alle ziehen an einem Strang, mit unserem jetzigen Kader können wir durchaus etwas erreichen“, weiß der Rohrberger. Konkret meint er den Aufstieg in die Kreisoberliga, von dem der KSV schon seit Jahren träumt und an dem man zuletzt immer wieder knapp gescheitert war. Optimistisch darf man aber in dieser Spielzeit sein, denn nach drei Spieltagen führt die mit Steffen Schmidt hochkarätig verstärkte Mannschaft mit 21:3 Toren und neun Punkten souverän das Klassement an. Großen Anteil daran hat auch Grothe, der bereits sieben Treffer erzielt hat und damit die Torjägerliste anführt.

Mittlerweile hat sich der 27-Jährige, der kurzzeitig als Handballer für den SV Rohrberg aktiv war, auch an die Aufgabe als Trainer herangewagt. „Man ist auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich bei der A-Jugend als Assistent von Karsten Thomas arbeiten würde“, verrät der Westaltmärker. Der musste nicht lange überlegen, bis er seine Zusage gab. „Ab und an leite ich, da ich momentan einfach die nötige Zeit finde, allein das Training. Wenn ich es schaffe, bin ich natürlich auch bei den Spielen dabei“, erzählt Christian Grothe. „Auch an der Seitenlinie bin ich willig und möchte gewinnen. Zudem finde ich es toll, den Jungs mein Wissen zu vermitteln“, fügt der Co-Trainer an. Der kann mit der Doppelfunktion momentan gut leben und freut sich für den Verein, dass er nach langer Zeit wieder über eine A-Jugend, aktiv in der Landesliga, verfügt. Einige Akteure in der Mannschaft haben erst jetzt begonnen, dem runden Leder nachzujagen. „Speziell mit dem Spiel gegen Wahrburg (1:5/Anm. der Redaktion) bin ich eigentlich sehr zufrieden“, sah Grothe in spielerischer Hinsicht schon eine Steigerung seiner Schützlinge. Die sind natürlich noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung angelangt.

Seinen Fokus richtet Christian Grothe aber hauptsächlich auf seine eigene Spielerkarriere. „Ich möchte unbedingt noch einmal in der Kreisoberliga spielen. Für mehr wird es mit meinem aktuellen Fitnesszustand nicht mehr reichen“, erklärt der Westaltmärker. Der trainiert selbst dienstags und freitags mit den KSV-Herren und bittet am Mittwoch seine A-Jugendlichen auf den Platz. Die jeweiligen Partien steigen am Wochenende, zumeist sonntags. Die Entwicklung des Gesamtvereins schätzt der 27-Jährige als positiv ein. „Alle ziehen an einem Strang. Was jetzt noch schön wäre, wäre eine Beregnungsanlage für unseren Sportplatz“, so der Rohrberger, der ab und an auch in der Altmarkhalle die Heimspiele der Kuhfelder Handballfrauen („Sie haben einen tollen Weg eingeschlagen“) begutachtet. Grothe hofft nicht nur auf den baldigen Aufstieg der Kuhfelder Herren, sondern auch darauf, dass die A-Junioren-Truppe noch lange bestehen bleibt. Vielleicht findet sich dann auch bald das Emblem des Kuhfelder SV auf der Haut von Christian Grothe wieder.