Frauen-Handball Mitteldeutsche Oberliga: Die TSG Calbe verliert gegen die SG HV Chemnitz mit 22:23 (12:8)-Toren Trainer Falke kann sich den Einbruch nicht erklären
Calbe l Wieder einmal gaben die Calbenser Oberliga-Handballerinnen zwei wichtige Punkte leichtfertig noch aus den Händen. Trotz einer langen Führung und zahlreichen Möglichkeiten diese auszubauen, waren es am Ende die Gäste der SG HV Chemnitz, die die Partie mit 23:22 (8:12) für sich entschieden. "Wir sind heute glückliche Sieger und haben wohl in der zweiten Hälfte nicht so viel falsch gemacht", gab sich HV-Trainer Thomas Sander erleichtert, denn bis zur 50. Minute sah es für sein Team nicht nach einem Sieg aus.
Auf TSG-Seiten war die Stimmung nach dem Abpfiff hingegen gehörig getrübt: "Ich bin enttäuscht und wütend", kommentierte Coach Frank Falke, unterschied jedoch klar zwei Ebenen im Spiel. "In der Schlussphase haben die Schiedsrichter den noch möglichen Punkt klar verhindert", schätzte der Trainer ein, der selten die Leistung der Unparteiischen kommentiert. So bemängelte er, dass sie in der zweiten Hälfte ihre Linie verlassen hätten und in der Schlussminute überfordert erschienen.
Dass es 50 Sekunden vor Schluss zum 22:22 gar nicht hätte kommen müssen, steht auf der anderen Seite und wurmte Falke ebenso: "Wir waren nicht in der Lage, unseren Vorsprung zu verwalten, geschweige denn ihn auszubauen." Mit 12:8 lagen seine Schützlinge nach einem sensationellen Tor von Christiane Wilke zum Wechsel vorn, doch die Gäste kamen wieder, glichen zum 15:15 aus, ehe sich Calbe durch Kristin Sroka wiederum absetzte (19:16, 50.).
"Der Bruch nach diesem Stand ist mir unerklärlich", ärgerte sich der Trainer, denn auf einmal lief gar nichts mehr zusammen. Gewiss, die Abwehr hatte gegen den sehr beweglichen Chemnitzer Angriff lange ausgezeichnet gekämpft, brach jedoch nun in sich zusammen. Schlag auf Schlag übernahmen die Gäste widerstandslos bis zum 22:19 das Ruder. Von ihrer Deckung im Stich gelassen, verhinderte Torfrau Susan Richter, die quasi über Nacht für die erkrankte Kathrin Gutsch einsprang, immerhin Schlimmeres. "Wir haben nicht alles für die zwei Punkte getan", stellte Falke nüchtern klar.
Die Aufgaben in der Liga werden indes nicht leichter. In zwei Wochen steht für die TSG-Damen ein schweres Auswärtsspiel beim BSV Magdeburg an, ehe man die Woche darauf die starke zweite Mannschaft von Halle-Neustadt zum Heimspiel erwartet.
TSG Calbe: Susan Richter - Christin Bily (2), Patrizia Engelmann, Stefanie Hüls (2/1), Jasmin Maue (5), Kristin Musche (3/1), Sophia Rust (4), Melanie Sauer (1), Franziska Sprotte, Kristin Sroka (4), Mandy Wenzel, Christiane Wilke (1)
SG HV Chemnitz: Josephin Lang, Uta Weichhardt - Claudia Breßler (4/2), Catrin Grützmann (3/1), Tina Hoffmann, Sandra Jörke (5), Maria Neumann (3), Anja Noack, Sandra Schumann (4), Kerstin Streit, Susanne Zais (3)
Siebenmeter: Calbe 3/2 - Chemnitz 5/3
Zeitstrafen: Calbe 4 - Chemnitz 4