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Volleyball-Landesoberliga Burger VC 99 steigt morgen mit Heimspiel gegen Ballenstedt wieder ein Selbstbewusst, aber bodenständig

20.09.2014, 01:05

Der Burger VC 99 startet morgen in seine sechste Landesoberliga-Saison. Mit dem Heimspiel gegen Staffelfavorit Fortuna Ballenstedt (15 Uhr) haben die Burger Volleyballer gewiss kein leichtes Los gezogen. Die Partie könnte jedoch auch ein erster Fingerzeig auf die gesamte Spielzeit werden, in der sich der BVC 99 ausschließlich den Klassenerhalt auf die Fahnen geschrieben hat.

Burg (rgä/bjr) l Die kürzeste Verbindung der Städte Burg und Ballenstedt führt über die Historie. Nicht nur in der Geschichte um Albrecht den Bären gibt es einige Parallelen. Auch mit Blick auf einen der berühmtesten Söhne aus der Stadt der Türme, Carl von Clausewitz, existiert eine Überschneidung mit der Gemeinde aus dem Ostharz. Der gebürtige Ballenstedter Dr. Jürgen Herrmann unterzeichnete 1971 in seiner Rolle des Vizekonsuls den Leichenpass des preußischen Militärreformers und trug entscheidend zur Überführung des Clausewitz`schen Sarges aus Wroclaw/Polen bei.

"Mehr als der Klassen- erhalt wäre vermessen."

Ganz und gar lebendig präsentiert sich in dieser Saison der Kampf um die Volleyball-Landesmeisterschaft, in welcher der SV Fortuna als Vorjahreserster auch diesmal ein gehöriges Wort mitreden will. Wenn der Burger VC 99 also morgen die Ballenstedter zum ersten Punktspiel erwarten, baut das Team ganz besonders auf den Heimvorteil und auf seine treue Fangemeinde in der "Sporthölle Süd". Denn nach der schwierigen vergangenen Saison wird die neue Spielzeit kaum leichter. "Angesichts unserer Bedingungen ist der Klassenerhalt das Ziel. Alles andere wäre vermessen", betont Trainerin Jessyka Postolla.

So hat die Landesoberliga mit den beiden Aufsteigern USC Magdeburg II und Motor Zeitz noch einmal an Niveau gewonnen. Ballenstedt hatte auf sein Aufstiegsrecht verzichtet und wird weiterhin eine gute Rolle spielen - wie auch Vizemeister Gardelegen, das bei der Aufstiegsrunde zur Regionalliga knapp scheiterte. Als i-Tüpfelchen bereichert mit dem MTV Wittenberg ein Absteiger aus der Regionalliga das Geschehen. Die starken Teams aus Weißenfels und der Anhalt-Volleys Dessau gehen ebenfalls nicht chancenlos in den Kampf um eine Spitzenposition.

Doch trotz der gedämpften Erwartungen hat auch der BVC 99 keinen Grund sich zu verstecken. Nach der guten Vorbereitung gehen die Burger selbstbewusst in den Kampf um die Punkte. "Langweilig war die Zeit nach Saisonausklang bis heute nicht", sagt Mittelblocker Sebastian Behr. "Wir haben das Benefizturnier mit drei Burger Vereinen erfolgreich durchgeführt, den Sommer über im Sand verbracht und so war die Vorbereitungszeit in der Halle bisher angemessen. Klar ist: Wir freuen uns alle, dass es jetzt endlich losgeht. Wir sind gut vorbereitet."

Außer den beiden Abgängen Moritz Räcke (Auslandsaufenthalt) und Georg Blum (Studium) konnte der Verein das personelle Grundgerüst der vergangenen Jahre halten. Zwar kommt auf Zuspieler Dirk Hagendorf ähnlich wie seinerzeit auf Räcke eine besondere Belastung zu, da er quasi auf seiner Position alternativlos ist, dafür erhielt das Team jedoch anderenorts Verstärkung. So bringt der neue Außenangreifer Ralf Sieber (zuvor unter anderem HSG Uni Rostock, SV Warnemünde und USV Halle) reichlich Erfahrung mit. Patrick Baldeweg zählte zu den Leistungsträgern des BVC III und rückte aus dem Landesklasse-Kader nach oben.

Verzichten muss Trainerin Postolla allerdings beim morgigen Auftakt voraussichtlich auf Kevin Jasper. "Sein Ausfall macht die Aufgabe natürlich nicht leichter, doch mit unserem Publikum im Rücken wollen wir das Handicap wettmachen", hofft Postolla.

Heimspiele ab sofort sonntags um 15 Uhr

Apropos Publikum: Die Burger Fans müssen sich zur neuen Saison auf eine terminliche Neuerung einstellen. Statt wie bisher am späten Sonnabendnachmittag geht es künftig sonntags um 15 Uhr an den ersten Aufschlag. Einerseits kollidieren die Heimspiele so nicht mit den Spielen der Burger Fuß- und Handballer, andererseits "haben berufliche Verpflichtungen im Team eine Terminierung am Sonnabend immer schwerer möglich gemacht", erklärte Behr.