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Fußball Vom Provisorium zum Luxusproblem

Der SV Germania Güsen scheint seine Sorgen um die Torhüter loszuwerden. Auch ein Stürmer macht beim ersten Test auf sich aufmerksam.

Von Björn Richter 02.08.2017, 01:01

Güsen l Man hat sich zuletzt an das Bild gewöhnt: zwei Torpfosten, dazwischen Tobias Richter. Ab dem 16. Spieltag der abgelaufenen Landesklasse-Saison vertrat der 22-Jährige Stammkeeper Philipp Hirsch nach dessen schwerer Verletzung. Angesichts seiner Leistungen und ohnehin der starken Rückrunde des SV Germania vergisst man schnell, dass Richter zuvor zeit seines Fußballerlebens Feldspieler war. Und die Güsener nun quasi dort vor einem Luxusproblem stehen, wo zuvor ein Provisorium aufs nächste folgte.

Schon zum Auftakt der Testspiele am Sonnabend in Möser trat Richter als „Teilzeitkraft“ auf, hütete in den ersten 45 Minuten das Gästetor. „Wir sind sehr froh, dass wir Tobias Nickel im Sommer für uns gewinnen konnten. Wir kennen ihn ja schon seit ein paar Jahren“, erklärte Coach Mathias Tesch mit Blick auf den Torhüter-Neuzugang vom SV Lok Jerichow. Denn nachdem mitunter in höchster Not auch Abwehrchef Toni Lamprecht in die Rolle des Handschuhträgers schlüpfen durfte, steht auch fest: „Tobias wird uns gut tun.“

Noah Gärtner kann dagegen erst ab Oktober in den Spielen weiterhelfen. Dann begeht der A-Jugendliche seinen 18. Geburtstag, ist also ohne bürokratischen Aufwand spielberechtigt. Spätestens wenn Hirsch wieder fit ist, erscheint klar, dass auch die zweite Mannschaft in der Kreisliga vom neuen Überangebot an Keepern profitieren wird: Einer aus dem Quartett wird die Reserve, die zuletzt in Philipp Grünenbaum ebenfalls eine passable „Notlösung“ mit einem Feldspieler zwischen den Pfosten aufbot, an den Wochenenden in jedem Fall unterstützen.

Doch nicht nur in letzter Verteidigungslinie gab der 3:1-Sieg beim Kreisoberligisten in Möser einen Vorgeschmack auf eine Landesklasse-Saison, die wesentlich sorgenbefreiter verlaufen soll. Unbestrittener „Mann des Spiels“ war nämlich Stürmer Josef Bonitz, der Aktien an allen drei SVG-Toren hielt: Nachdem er das 1:0 selbst erzielt hatte, holte er den Elfmeter zum 2:1 heraus und glänzte schließlich auch als Vorbereiter des 3:1.

Nachdem der neben Christian Vormeister treffsicherste Güsener Schütze der vergangenen Jahre verletzungsplagt fast die gesamte Hinrunde 2016/17 passen musste und in zwölf Saisoneinsätzen lediglich viermal traf, soll nun der Knoten platzen. So hofft es jedenfalls auch der Trainer, der zur Leistung seines Schützlings sagte: „Josef hat ohne Frage in Möser hervorgeragt. Neben seinem Treffer hat er auch viel für seine Nebenleute bewegt.“ Sollte das Verletzungspech das Team verschonen, könnte die neue Spielzeit jene werden, in welcher sich in Güsen eine ganze Menge bewegt.