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Reiten RFV Lostau: Aus Tradition ein Zuschauermagnet

Der RFV von Bredow Lostau ist dem Ruf als Hochburg des Fahrsports bei seinem zweitägigen Turnier einmal mehr gerecht geworden.

Von Björn Richter 31.07.2019, 01:01

Lostau l Bei rund 440 Nennungen in 20 Prüfungen, davon knapp die Hälfte unter Beteiligung der Zweispännerfahrer, kamen die Besucher an den beiden Turniertagen voll auf ihre Kosten. Zwölf Jahre ist es, dass der Verein aus dem kleinen Elbeort ein Experiment einging, das sich auszahlte. Beim 80-jährigen Vereinsgeburtstag 2007 erstmals ausgetragen, ist das Geländefahren inzwischen nicht mehr aus dem Turnierplan wegzudenken. Wann immer eines der Gespanne in die vier Hindernisse zwischen „Lostauer Berg“ und „Storchennest“ einbiegt, drehen sich die allermeisten Köpfe zum Ort des Geschehens, werden Hälse gereckt. So natürlich auch bei der diesjährigen Auflage, die vor kurzem wieder gut 1000 Besucher an den beiden Turniertagen auf die malerisch gelegene und gepflegte Anlage in Elbnähe lockte.

Dreimal ging es dabei auf die mehrere Kilometer lange Runde. Neben den Prüfungen für Zweispänner und Pony-Zweispänner beinhaltete auch der kombinierte Fahrwettbewerb neben Dressur und Hindernisfahren einen der spektakulären Ausflüge ins Gelände. Und groß war die Freude beim Gastgeberverein, dass mit Rene Petschmann einer der Lokalmatadoren den Sieg in der kombinierten Prüfungen für sich beanspruchte. Mit Hartmut Meißner, der beim Hindernisfahren der Klasse A einen Doppelsieg einheimste, sowie Heinz-Werner Michelmann mit Rang eins in der Dressur gingen zwei weitere Erfolge an den RFV von Bredow, dessen mehrheitlich aktive 40 Mitglieder einmal mehr den Spagat zwischen reibungsloser Organisation und Teilnahme am Wettkampf bravourös meisterten.

Zwar blieb beim abschließenden Turnierhöhepunkt, dem Springen der Klasse M* mit Siegerrunde, Lokalmatador Michael Petschmann die Teilnahme am Stechen verwehrt, doch dafür hielt Katalin Franke mit ihrem sonntäglichen Triumph im Stilspringen der Klasse A* mit Siegerrunde die Fahne der überschaubaren Springreiter-Gemeinde im fahrverrückten Gastgeberverein hoch. Den Ton in den insgesamt elf Springprüfungen gaben andere an. Allen voran Lutz Besecke vom RV Ziepel, der beim abschließenden M*-Springen mit Siegerrunde die ersten beiden Plätze beanspruchte und Vorjahressieger Niels Klüsener (Wörmlitzer SV 90) auf Rang drei verwies.

Dass wie schon im vergangenen Jahr das benachbarte Dressurviereck unberührt blieb, war da auch zu verschmerzen. Zumal der eigentliche Höhepunkt der zwei Tage seit je her den ganzen Anmut des Sports abbildelt: Die sonntägliche Fahrquadrille, bei der sich die Kutschen zum Formationstanz mit Musik über den Turnierplatz bewegen, ist das unbestrittene Markenzeichen der Lostauer. Dabei lässt sich er RFV von Bredow auch auf keinerlei Experimente ein, sondern hält an Bewährtem fest.