Volleyball Galavorstellung mündet in Blitzsieg
Wer am Sonnabend zu spät in die Sporthalle kam, stand eventuell in einer bereits verlassenen Heimstätte des Landesoberligisten Burger VC 99.
Burg l Nicht einmal eine Stunde benötigten die Gastgeber, um die Reserve des USC Magdeburg nach Hause zu schicken. Alle Sätze beim 3:0 (17; 8; 16)-Erfolg des BVC verliefen zwar einseitig, aber auch beeindruckend.
Knapp 150 Zuschauer sahen kaum Gegenwehr der schwachen Landeshauptstädter, dafür aber spielfreudige Gastgeber. Selten gestaltete sich ein Derby so klar wie am Samstagabend. Während die Gäste zunehmend mehr von der Rolle zu sein schienen, gelang den Ihlestädtern einfach alles, was die „Sporthölle“ Burg-Süd natürlich in Exstase versetzte.
Obwohl den Gastgebern ohne den noch vom Spiel in Halle gesperrten Sören Lambrecht und dem in seiner Heimat befindlichen Yauheni Yushkevich gleich zwei Angreifer fehlten, begann der BVC-Sechser mutig. Dank einer absoluten Galavorstellung von Routinier Ralf Sieber, der in Angriff und Feldabwehr zu glänzen wusste, wurden die Ausfälle kompensiert. So nahmen die Gastgeber von Beginn an in ihrem „Wohnzimmer“ das Zepter in die Hand. Gefährliche Aufschläge und eine tolle, stabile Annahme legten den Grundstein für ein variables Angriffsspiel. Selbst zwei Auszeiten konnten der USC-Reserve nicht ins Spiel verhelfen. Zu löchrig war die Blockarbeit der Magdeburger, die die BVC-Angriffe zu keinem Zeitpunkt unter Kontrolle brachten. Der erste Satz war also frühzeitig zu Gunsten der Hausherren entschieden – 25:17.
Auch im zweiten Satz liefen die USC-Volleyballer ständig einem Rückstand hinterher. Beim Stand von 8:3 für Burg nahmen sich die Gäste aber noch einmal zusammen und kamen mit einer kleinen Aufschlagserie auf 7:8 heran. Doch besonders der nervenstarke Georg Blum verhinderte – von Zuspieler Dennis Raab immer wieder gesucht – in dieser Phase, dass die Partie kippte. Mit mehreren wichtigen Punkten zog der BVC wieder auf 11:8 davon. Und dann kam der Moment des Alexander Behr. Die Zuschauer hielt in der Folge nichts mehr auf den Sitzen. Mit 14 erfolgreichen Aufschlägen in Folge verwandelte der Hauptangreifer der Burger die Halle in ein Tollhaus.
Auch im dritten Satz war die Partie eine reine Einbahnstraße. Die Gäste wirkten völlig entnervt, wollte ihnen einfach nichts gelingen. Auf der anderen Seite zog der BVC-Sechser sein Spiel konzentriert durch. Vor allem mit starken, gefährlichen Angaben brachten die Gastgeber die Abwehr der Landeshauptstädter immer wieder ins Wanken. Und auch die Block- und Feldabwehr ließ kaum Punkte der USC-Reserve zu, sodass auch dieser Satz mit 25:16 an die Hausherren ging.
Mit dem so nicht erwartbaren, deutlichen Erfolg kletterten die Burger in der Tabelle an den Magdeburgern vorbei bis auf Rang vier. Der zweite Erfolg in Folge ließ auch Alexander Behr strahlen: „Ich freue mich sehr für uns alle. Wir haben in den vergangenen zwei Wochen sehr hart und konstruktiv gearbeitet.“ Und auch Bruder Sebastian war logischerweise mehr als zufrieden mit der Begegnung. „Wir präsentieren uns immer besser. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis wir auch in unserer Halle klar punkten.“
Offenbar endlich in Tritt gekommen, müssen die Burger auch nicht lange auf ihre nächste Möglichkeit zu punkten warten. Bereits am kommenden Wochenende steht schon das nächste Ligaspiel an. Allerdings nutzte Sebastian Behr bei aller aufkommender Euphorie auch gleich die Gelegenheit, um vor dem Auswärtsspiel beim Tabellenachten VC Staßfurt zu warnen: „ Das wird eine sehr schwere Aufgabe, aber wir werden natürlich alles geben.“
Burg: A. Behr, S. Behr, Raab, Blum, Baldeweg, Pukall, Räcke, Sieber