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Tischtennis Zum ganz großen Glück fehlen zwei Sätze

Der DJK TTV Biederitz ist bei der Mitteldeutschen Meisterschaft zweifach am Start. Mathias Dietrich schrammt knapp an einer Medaille vorbei.

Von Björn Richter 08.02.2018, 00:01

Riestedt l Wenn am ersten Märzwochenende die Dimitrij Ovtcharovs und Timo Bolls dieser Welt um die deutsche Tischtennis-Krone ringen, wird Mathias Dietrich ein paar wehmütige Gedanken ans heimische Berlin nicht zur Seite schieben können. Zwar streiten dann auch der DJK TTV Biederitz und sein Teamkapitän in der Oberliga gegen den TTC Annaberg um wichtige Punkte, doch viel hat eben nicht gefehlt und Dietrich hätte sich selbst im Sportforum Hohenschönhausen mit dem Who-is-who der fliegenden Plastikbälle gemessen. „Wenn du die Deutschen Meisterschaften vor der Haustür hast und zu Fuß dorthin laufen kannst, ist es bitter, wenn am Ende zwei Sätze dazu fehlen. Aber die Zufriedenheit ist größer als die Enttäuschung. Ich habe ein geiles Turnier gespielt und nur das zählt“, berichtete Dietrich mit Blick auf die Mitteldeutschen Titelkämpfe, die am Sonnabend und Sonntag in Riestedt stattfanden – von wo aus er mit dem „verflixten“ vierten Platz zurückkehrte.

Auch Klaidas Baranauskas wird Anfang des nächsten Monats nicht in Berlin starten. Das hatte vom Youngster in Reihen des DJK-Landesliga-Teams allerdings auch niemand erwartet. Allein die Qualifikation für die Titelkämpfe im Sangerhäuser Ortsteil waren eine beachtliche Leistung. Dietrich ordnete entsprechend realistisch ein: „Es waren seine ersten Mitteldeutschen im Erwachsenenbereich. Klar, dass er da Lehrgeld zahlt.“ So blieb Baranauskas in der Vorrundengruppe A dann auch mit 0:7-Spielen und 4:28-Sätzen Schlusslicht. „Trotzdem war es eine tolle Erfahrung für ihn“.

Der Biederitzer Kapitän marschierte dagegen als an Position vier Gesetzter durch die Gruppe B. Nach schleppendem 4:2-Auftakt gegen Alexander Pazdyka (MSV Hettstedt) und einer 1:4-Pleite gegen den späteren Vizemeister Andreas Wenzel (Post Mühlhausen) fegte Dietrich die übrigen fünf Kontrahenten souverän von der Platte. Platz zwei hinter Wenzel stieß die Tür in die Endrunde auf, wo es gegen die übrigen fünf Turnierbesten am Sonntag ernst wurde.

Kämpferischen Erfolgen gegen Benno Oehme (SV Dresden-Mitte/4:2), Philip Schädlich (4:3) und Leonard Süß (beide Schott Jena/4:2) schloss sich eine erneute 1:4-Niederlage gegen Wenzel an. Gegen Erik Schreyer (Mühlhausen), der am Ende erwartungsgemäß die Turnierkrone für sich beanspruchte, blieb der Biederitzer mit 0:4 chancenlos. „Gegen den siebenfachen Mitteldeutschen Meister ist es dann ein bisschen sehr deutlich geworden.“

In der Endabrechnung, in welcher die Medaillenränge allesamt an den Landesverband Thüringen gingen, fehlten auf Schädlich und somit das Ticket zu den Deutschen Meisterschaften bei identischer Spielbilanz (3:2) zwei hauchdünne Sätze für Sachsen-Anhalts neuen Landesmeister. „Trotzdem war es unter dem Strich ein absolut tolles Turnier. Zudem habe ich genug Punkte gesammelt, um in der DTTB-Rangliste mit Platz 186 einen neuen persönlichen Rekord zu erreichen.“

Ohnehin scheint die eigene vierte Saison in Biederitz zur bislang erfolgreichsten zu werden. „Gefühlsmäßig bin ich derzeit auf einem absoluten Hoch.“ Erlebt man in Biederitz also auch weiterhin in den Punktspielen den besten Dietrich aller Zeiten? „Bei einem Turnier hast du entsprechend viele Partien, um dich einzuspielen, deinen Rhythmus zu finden. In der Liga bleiben dir dagegen nur die beiden Einzel. Aber ich werde natürlich alles daran setzen, meine aktuell gute Form mit in die Punktspiele herüber zu nehmen.“