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Fußball Zwei Nachbarn spielen in Jävenitz

Vorschau auf den 10. Spieltag der Landesklasse I.

Von Florian Schulz 22.10.2015, 16:46

Salzwedel l Auf ein interessantes Derby zweier Tabellennachbarn dürfen sich die westaltmärkischen Fans morgen ab 15 Uhr in Jävenitz freuen. Der gastgebende SV Heide erwartet nämlich den SV Eintracht Salzwedel zum Schlagabtausch im heimischen Sportpark. Die Tabellenführung zurückerobern würde gern der SSV 80 Gardelegen. Die Rolandstädter sind Gastgeber für Neuling Osterburger FC. Des Weiteren ist der Diesdorfer SV im Tabellenkeller auf Punkte angewiesen. Die sollen nach Möglichkeit gegen den SV Blau-Gelb Goldbeck her.

SV Heide Jävenitz – SV Eintracht Salzwedel 09 (SR: Christopher Bethke). Wer hätte gedacht, dass hier am zehnten Spieltag zwei Tabellennachbarn aufeinander treffen? Wohl kaum jemand. Doch die Realität sieht eben so aus, dass die Salzwedeler gerade mal einen Zähler mehr eingefahren haben als die morgigen Gastgeber aus Jävenitz und auch nur einen Platz besser dastehen. „Das überrascht mich ehrlich gesagt schon. Nach dem Pokalfinale in der letzten Saison hatte ich Salzwedel unter den ersten Drei erwartet. Für mich ist die Eintracht bisher irgendwie eine verrückte Nudel“, erklärt Heide-Co-Trainer Sören Kleinau, der sein Team alles andere als chancenlos dastehen sieht. „Gerade zu Hause müssen wir eigentlich punkten“, weiß Kleinau nach zuletzt drei Niederlagen in Serie, die den Aufsteiger allmählich wieder in eine bedrohliche Zone gebracht haben. Der Bock soll nun möglichst umgestoßen werden. Im heimischen Sportpark ärgerte das Team von Trainer Guido Euen in dieser Spielzeit schon mehrere Spitzenteams und möchte genau daran anknüpfen. „Ein Punkt ist das Minimalziel, besser wäre natürlich ein Sieg“, sagt der Jävenitzer Assistenzcoach. Auf die Offensive des SVE, speziell aber auf Philip Müller, müssen die Euen-Schützlinge auch ohne den lange verletzten Marcus Friedenreich besonders Acht geben, um ihr Ziel verwirklichen zu können.

Eine Zwangspause musste in der Vorwoche die Eintracht einlegen, denn aufgrund der widrigen Platzverhältnisse fiel das Heimspiel gegen den FSV Havelberg aus. „Vielleicht kam die Pause für uns nicht unbedingt gelegen“, befürchtet Salzwedels Trainer Burghardt Schulze, dessen Elf sich in der Vorwoche mit einem Lauf und Fußballtennis fit hielt. Schließlich hätte man in diese Partie das Selbstvertrauen vom 4:2-Landespokalsieg gegen Verbandsligist Haldensleber SC mitnehmen können. „Es bleibt dennoch das Ziel, die Erfolgswelle fortzusetzen und an diese Partie anzuknüpfen – aber auch an das Pokalfinale aus der vergangenen Saison gegen Jävenitz“, so Schulze. Am 20. Juni bezwangen die Hansestädter in Gardelegen den damals noch Kreisoberligisten mit 3:1. „Heide hat auch momentan scheinbar eine Schwächephase. Das wollen wir nutzen und drei Punkte mit nach Hause nehmen“, erläutert Salzwedels Coach die Zielstellung. Dass die Eintracht mit ihrem Potenzial noch einige Tabellenplätze gutmachen möchte, ist kein Geheimnis. „Wir dürfen die Jävenitzer aber nicht unterschätzen, denn dann wird es verdammt schwer“, warnt Burghardt Schulze, in dessen Elf einige Akteure zum ersten Mal im Sportpark auflaufen werden. „In der Summe sollten wir Vorteile haben, und das wollen wir auch auf dem Platz zeigen“, erklärt Schulze. Mario Schulz wird nicht auflaufen, denn er sitzt eine Gelbsperre ab. Ebenfalls nicht dabei ist Steven Just, der noch an einer Verletzung laboriert.

SSV 80 Gardelegen – Osterburger FC (SR: keine Angabe). Spiel in Arneburg mit 0:1 und damit auch die Tabellenführung verloren: Es war einfach nicht das Wochenende der Gardelegener. Vor sechs Tagen mussten sie die Tabellenführung an den direkten Kontrahenten abtreten. Doch das wirft das Team, das auch morgen wieder anstelle des im Urlaub befindlichen Norbert Scheinert von Reno Rathke trainiert wird, nicht um. „Diese Niederlage wirft uns ganz gewiss nicht aus der Bahn, denn sie war unglücklich. Zudem haben wir gesehen, dass wir mithalten können. Streckenweise waren wir sogar besser“, blickt Rathke zurück auf die Partie auf schwerem Boden in Bertkow. „Gegen Osterburg werden wir voll auf Sieg spielen und alles daran setzen, die drei Punkte daheim zu behalten“, kündigt der SSV-Co-Trainer an. Die Rolandstädter wollen hinten wieder kompakt stehen und dann über ihre schnellen Spitzen zum Erfolg kommen. „Wir brauchen eine hohe Laufbereitschaft und müssen unser Bestes geben, um gegen den OFC zu bestehen“, weiß Reno Rathke. Die Biesestädter haben derzeit schließlich einen Lauf. Zuletzt siegten sie in Liesten (2:0), dann gegen Diesdorf (3:0) und haben sich dadurch auf Rang sieben vorgearbeitet. „Als Aufsteiger haben sie bisher gute Partien abgeliefert. Gerade offensiv haben sie ein großes Potenzial“, ist Rathke gewarnt. Zwar trägt der SSV die Bürde des Favoriten, doch ein Selbstläufer wird die Partie nicht. Daniel Leberecht wird berufsbedingt nicht dabei sein, während die Einsätze von Andy Stottmeister, Marco Schönfeld und Marcel Falk allesamt noch mit Fragezeichen versehen sind.

Diesdorfer SV – SV Blau-Gelb Goldbeck (SR: keine Angabe). Goldbeck? Da war doch was? Genau: Vor zwei Jahren waren die Blau-Gelben, damals noch trainiert von Andreas Kahlow, so etwas wie der Lieblingsgegner der Diesdorfer. Der Aufsteiger landete gegen Goldbeck unerwartet sechs Punkte, gewann beide Partien mit 3:2 beziehungsweise 2:1. Jetzt heißt der Coach der Ostaltmärker zwar nicht mehr Kahlow, sondern Rico Matschkus, doch sportlich voran ging es für die Goldbecker nach dem Umbruch im Sommer noch nicht wirklich. Zwar hat man sich aktuell auf Rang fünf platziert, doch nach der starken letzten Saison hatte man sich bei den Blau-Gelben womöglich doch einen besseren Start erhofft. Einen solchen hatten sich auch die Diesdorfer vorgestellt, doch die bleiben nach wie vor bei ihren drei Zählern hängen, die sie durch ein 2:1 gegen Jävenitz verbuchten. Woche für Woche sind es nur kleine Fehler, die bestraft werden. „Wenn wir diese abstellen, sind wir bald wieder dran“, erklärte zuletzt häufiger auch Diesdorfs Trainer Jörg Kleiner. Was nützt es schließlich, ordentlich dagegen zu halten, wenn am Ende nicht die nötigen Punkte eingefahren werden? Zu diesen fehlte zuletzt immer nicht viel. Streckenweise einfach nur das nötige Glück. Dieses möchte sich der Aufsteiger nun gegen Goldbeck erarbeiten. Mindestens einen Zähler möchte der DSV, womöglich auch wieder mit Michael Kuhlmann, nämlich daheim behalten, um im Abstiegskampf wieder Hoffnung schöpfen zu können. Vielleicht ist es dabei ein gutes Omen, dass der „Lieblingsgegner“ aus Goldbeck kommt.