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Behinderte und nicht behinderte Rollstuhlbasketballer beim VfB Germania Halberstadt Sport tut nicht nur gut, sondern fördert auch den Teamgeist

Von Bernd Kramer 26.03.2011, 04:27

Einmal wöchentlich treffen sich die Rollstuhlbasketballer vom VfB Germania Halberstadt zu ihrer Trainingsstunde in der Sporthalle des Freizeit- und Sportzentrums. Unter Trainer Torsten Schmidt trainieren die Behindertensportler mittwochs gemeinsam mit Nichtbehinderten.

Halberstadt. Das gemeinsame kontinuierliche Training bringt positive Ergebnisse. Alle Spielerinnen und Spieler entwickeln sich weiter. "Dass die Behinderten nicht nur unter Gleichen sind, sondern mit den Nichtbehinderten gemeinsam trainieren und auch noch in einer Mannschaft spielen, das tut nicht nur gut, sondern fördert auch den Teamgeist", meinte Uwe Schneider. Er ist der Abteilungsleiter der Rolli-Fahrer und hat in der Funktion als Vizepräsident des VfB Germania auch gute Kontakte zur Vereinsführung.

Zur Trainingsgruppe des VfB Germania gehören zurzeit neun Spielerinnen und Spieler sowie einige andere Interessenten, die gerade ein Schnuppertraining absolvieren. Zum Kader gehören Bianca Kalms, Katrin Leube, Uwe Schneider, Stefan Kalms, Torsten Schmidt, Andreas Kaselitz, Ronny Deumeland, Stefan Polkau und Stephan Müller. "Die Frauen sind bei uns gleichberechtigt, egal ob beim Training oder beim Spiel. Die Männer haben zwar meistens mehr Kraft und Ausdauer und sind auch etwas schneller, aber wir Frauen brauchen uns nicht zu verstecken", stellte Bianca Kalms fest. Sie weiß es aus eigener Erfahrung, denn sie gehört in der Oberliga zu den besten Korbjägerinnen des Teams. Beim VfB würde man sich über weitere Verstärkungen freuen. Wer Interesse hat, bei den Rollis mitzutrainieren und mitzuspielen, ist mittwochs von 18 bis 20 Uhr im FSZ gern gesehen.

Rollstuhlbasketball ist gar nicht so einfach, wie es aussieht. Das Spielfeld ist so groß wie beim normalen Basketball (28 x 15 Meter), der Korb hängt in einer Höhe von 3,05 Metern und auch die Spielregeln sind gleich. Zu einem Team gehören fünf Spieler. Beim Rollstuhlbasketball sind diese durch ihre körperliche Behinderung klassifiziert, dafür gibt es Punkte. Das Besondere ist, dass in einem Team auch zwei Nichtbehinderte (je 4,5 Pkt.) eingesetzt werden dürfen. Allerdings ist dabei zu beachten, dass die zulässige Punktzahl (max. 14 Pkt.) nicht überschritten werden darf. Die Rollstühle sind Spezialanfertigungen verschiedener Hersteller. Sie haben eine großen Sturz (schräge Räder), für die Füße einen Abweiser und hintere Stützräder. Den Behinderten und Kranken können zum Reha-Sport die Rollstühle von den Krankenkassen oder Berufsgenossenschaften zur Verfügung gestellt werden, Nichtbehinderte müssen ihre Stühle selbst bezahlen oder werden vom Verein zur Verfügung gestellt.

Höhepunkt sind für die VfB-Rollis natürlich die Punktspiele. Die Halberstädter sind seit 2002 im Spielbetrieb, zuerst in der Landesliga Nordost, dann durch Strukturveränderungen in der Oberliga Ost. Und da spielen die Germanen zurzeit ihre bisher erfolgreich-ste Saison. Sie liegen derzeit auf Rang zwei. "Nach der Niederlage am ersten Spieltag gegen den RBC Halle läuft es sehr gut für uns. Die Ausgeglichenheit ist unsere Stärke", freut sich Stefan Polkau, der im Team die Nummer elf trägt.

Heute steht die nächste Punktspielrunde auf dem Programm. Ab 11 Uhr ist der VfB Germania im FSZ Gastgeber für die Teams Rolling Lions Dresden II und Alba Berlin III.