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Sportpolitik Mit Optimismus gemeinsam in die Zukunft

Der Vereinssport in Deutschland und damit auch in Wernigerode steht still.

Von Mario Vordank 09.02.2021, 03:00

Wernigerode l Viele Vereine kommen bei weiterhin laufenden Kosten, nicht nur finanziell an ihre Grenzen. Die Liste der begleitenden wirtschaftlichen und sozialen Risikofaktoren ist lang: Mitgliederaustritte, weniger Eintritte, Verlust von einkalkulierten Beitragseinnahmen, Wegfall oder Budgetkürzung von Sponsoren, fehlende Einnahmen aus Events und Veranstaltungen, soziale Verrohung und Vereinsamung, Bewegungsmangel, gesundheitliche Folgen, etc..

Umso glücklicher dürfen sich Vereine während der aktuellen Corona-Pandemie schätzen, die auf die Unterstützung und den Rückhalt von Mitgliedern, Sponsoren und Partnern bauen können. „Wir müssen als Verein aktuell Einsparungen vornehmen und den Gürtel enger schnallen, insbesondere durch den Verlust von knapp 200 Mitgliedern zum Jahresende. Damit fehlen uns etwa 3.000 Euro an Beitragseinnahmen im Monat, hochgerechnet auf das Haushaltsjahr 2021 sind das 36.000 Euro. Gleichzeitig nehmen einige unserer Sponsoren und Partner aufgrund wirtschaftlicher Probleme Budgetkürzungen im Sponsoring vor, andere müssen ihre Unterstützung vorerst ganz auf Eis legen. Die Situation ist derzeit angespannt“, so Vereinspräsident André Boks.

Bereits im Januar 2021 signalisierten die Stadtwerke Wernigerode GmbH als langjähriger Partner des Vereins, dass die Rot-Weißen auch in Zukunft auf die Unterstützung des lokalen Energie-Unternehmens bauen können. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, mit dem WSV Rot-Weiß einen der größten Sportvereine im Landkreis Harz zu unterstützen, vor allem in dieser für alle nicht einfachen Zeit. Uns ist es wichtig, dass das Sportangebot sowie die Infrastruktur des Vereins erhalten bleibt, so dass die Mitglieder die über viele Jahre geschaffenen Möglichkeiten des Sporttreibens auch nach der Corona-Pandemie in vollem Umfang nutzen können. Der WSV Rot-Weiß hat mit seinen 23 Abteilungen einen enorm hohen gesellschaftlichen Wert in der Stadt Wernigerode und der Harzregion, den es zu erhalten gilt. Hier unterstützen wir gern im Rahmen unserer Möglichkeiten“, so Steffen Meinecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Wernigerode GmbH.

Mit Infrastruktur meint Steffen Meinecke vor allem, die Trendsporthalle, die Kegelbahn und die Geschäftsstelle, für die der WSV Rot-Weiß jeden Monat eine vierstellige Summe für die Miete an die Stadt Wernigerode und den Landkreis Harz zahlen muss. Diese ist trotz Stillstand des Trainingsbetrieb jeden Monat fällig, ebenso die Betriebs- und Nebenkosten für die benannten Hallen und Räumlichkeiten als auch die vereinseigene Ringerhalle an der Promenade. Hinzu kommen noch Personalkosten, Versicherungen, anteilige Bewirtschaftungskosten für die Sportstätten der Stadt Wernigerode, Abführungen an den LandesSportBund Sachsen-Anhalt und die Fachverbände. „Wir kommen derzeit allen Zahlungen nach und versuchen diese auch in Zukunft aufrechtzuerhalten, um die Infrastruktur unseres Vereins zu sichern. Leider erhalten wir täglich weitere Kündigungen von Mitgliedern, was die Gesamtsituation nicht einfacher macht“, so André Boks.

Die Unterstützung der Stadtwerke und die Vertragsverlängerung um zwei weitere Jahre gibt dem WSV Rot-Weiß in der aktuellen Situation die nötige Planungssicherheit. „Wir sind sehr dankbar, dass die Stadtwerke den Sponsoringvertrag mit unserem Verein in dieser für alle schwierigen Zeit sehr unkompliziert verlängert hat. Nach telefonischen Vorgesprächen ging der Vertrag auf dem Postweg hin und her. Einen PR-Termin werden wir später, wenn die Verordnungen dies wieder ermöglichen, sofort nachholen. Die Unterstützung und weitere Zusammenarbeit ist gleichzeitig auch ein wichtiges Signal für unsere Nachwuchs-Förderung, Übungsleiterausbildung und das Vereinsleben insgesamt. Ich würde mir sehr wünschen, dass unsere Mitglieder jederzeit ein derartiges Treueverhalten an den Tag legen wie die Stadtwerke Wernigerode als langjähriger Sponsor, dann sollten wir gemeinsam die kommenden schweren Wochen und Monate im Interesse des Vereins meistern“, so André Boks.