Vergleich von 1975 neu auflegen

Osterwieck (fbo) l Acht höherklassige Vereine aus dem Harzkreis stellen sich der Wahl zum beliebtesten Club im Harz, dem Sieger winkt ein Spiel gegen den Drittligisten. In diesen Tagen werden die Teams nacheinander vorgestellt, heute als erster Vertreter der Landesklasse: Eintracht Osterwieck.

Eintracht Osterwieck gegen den 1. FCM – das gab es schon einmal, wenngleich die Gastgeber damals noch BSG Motor hießen. Am 15. Juli 1975 war der Europapokalsieger von 1974 zu Gast im Ratsgarten. Wolfgang Seguin, Manfred Zapf (gebürtiger Stapelburger), Joachim Streich und Co. setzten sich in Vorbereitung auf die Saison 1975/76 standesgemäß mit 15:1 (9:0) durch, u.a. trafen Jürgen Pommerenke (gebürtiger Wegelebener) und Jürgen Sparwasser (gebürtiger Halberstädter) dreifach. Das Ehrentor für die Gastgeber markierte vor knapp 2100 Zuschauern Dietmar Bode per Foulelfmeter. „Sollten wir den Zuschlag bekommen“, blickt Osterwiecks Abteilungsleiter Ulf Wagner voraus, „wäre diese Partie fast auf den Tag genau 41 Jahre her, das allein ist Anlass genug, diese Paarung Realität werden zu lassen“. Gern würde der SV Eintracht auch die „Haudegen“ von damals so weit wie möglich reaktivieren, um ein Traditionsspiel einzubauen. „Vielleicht können wir die ‚Oldies‘ überzeugen, bekommen sie an einen Tisch“, rührt er die Werbetrommel. Wagner erlebte diese Freundschaftspartie als zwölfjähriger Bube, von den Älteren weiß er, dass die FCM-Spieler damals in Osterwieck übernachteten. Entsprechend gibt es einige Anekdoten, eine davon: „Die Magdeburger haben im Waldhaus geschlafen und ich habe mir sagen lassen, dass sie bei unseren Fußballern Zigaretten geordert haben, sie selbst durften ja nicht rauchen.“

Vier Jahrzehnte später zählt die Abteilung Fußball des SVE knapp 190 Mitglieder in vier Erwachsenen- und sieben Nachwuchsteams. Seit 1974 sind die Osterwiecker ununterbrochen auf Bezirks- und Landesebene aktiv, nur in der Saison 1981/82 ging es für ein Jahr runter. 1980 wurde man Bezirkspokalsieger der Junioren und gehörte somit zu den 16 besten Mannschaften der DDR. Nach 1990 schaffte die neu gegründete Eintracht zwei Aufstiege in die Landesliga: 1995 (für vier Jahre) und 2005 (eine Saison). Wohl keine zweite Harzkreis-Mannschaft kennt sich in der Landesklasse so gut aus, wie die Osterwiecker. Kämpfte man im Ratsgarten bis letztes Jahr regelmäßig gegen den Abstieg, kam der SVE unter Neutrainer Matthias Fieberling nun in ruhigere Fahrwasser und steht auf einem guten sechsten Platz. Mit Freundschaftsspielen gegen u.a. Eintracht Braunschweig (2006) und Arminia Bielefeld (2011) oder der jährlichen Sportwoche hat der Verein gezeigt, dass man Großveranstaltungen organisieren kann.

Das Spiel gegen den „Club“ wäre automatisch der erste Test für die kommende Serie und ein Highlight, deshalb ruft der SV Eintracht alle Fans auf, über Coupons und im Internet unter http://bit.ly/ 1RddAa1 abzustimmen.