Fußball Ein gebrauchter Tag

Am zehnten Spieltag der Verbandsliga ist es geschehen: Im neunten Liga-Auftritt musste sich der Haldensleber SC erstmals geschlagen geben.

Von Mario Keilwitz 21.10.2019, 03:00

Haldensleben l Zu Gast im Jahnstadion wurde der Wagner-Elf früh klar, dass das Auswärtsspiel kein Selbstläufer werden würde. Der Uhrzeiger drehte sich nur zweimal und die Gastgeber konnten bereits das erste Mal jubeln. Im Anschluss einer Ecke brachte Marcus Plomitzer (2.) die Hausherren in Front, nachdem HSC-Akteur Wille ihm mit einem Querschläger, den Ball genau auf die Füße servierte.

Sichtlich beeindruckt von der frühen Führung kam Plomitzer (5.) erneut völlig frei zum Schuss, doch diesmal parierte Switala im HSC-Tor stark. Auf diesen Rückstand fand der HSC jedoch noch eine schnelle Antwort in Person von Lucas Krüger (8.), der nach Vorarbeit von Marius Wille, das Leder zum 1:1 in den Winkel wuchtete.

Aber auch der schnelle Ausgleich sollte dem HSC-Spiel keine Sicherheit verleihen und die Wagner-Elf produzierte reihenweise Fehler. Nur neun Minuten später fand sich der HSC erneut im Rückstand. Diesmal war es eine direkt verwandelte Ecke von Viacheslav Potapenko (17.), die für die Bitterfelder Führung sorgte. Bis zur Halbzeit hatte der HSC sogar noch Glück, dass Vyacheslav Biryuk (26.) und Max Koß (30.) das Ergebnis nicht schon vor dem Pausenpfiff höher schraubten. Bis auf einen Schuss aus 20 Metern von Floralb Daxha (40.) fiel dem HSC nichts weiter ein im ersten Durchgang und so ging es mit einem 2:1 in die Kabinen.

Nachdem HSC-Coach Wagner in der Halbzeit deutliche Worte fand, sahen die 102 Zuschauer einen gewillten Gast nach Wiederanpfiff. Der Knackpunkt im Spiel sollte dann bereits nach drei Minuten geschehen. Lucas Krüger (48.) wurde perfekt frei gespielt und vergab – völlig allein vor Marius Kasny – die glasklare Chance zum Ausgleich. Auch den abprallenden Ball konnte Benjamin Sacher nicht im Tor unterbringen. So musste das HSC-Trainerteam mit ansehen, wie die eigene Elf in den Trott der ersten Halbzeit zurück fiel und unzählige Fehler auf dem Feld produzierte. Auch das Prunkstück, die Abwehr, leistete sich ständige Schnitzer, die es Bitterfeld/Wolfen immer wieder einfach machten.

Das wurde Mitte des zweiten Durchgangs erneut bestraft. Diesmal war es eine Ecke für den HSC, in deren Folge die Hausherren konterten. Potapenko (64.) besiegelte mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 die Vorentscheidung.

Ein Aufbäumen der stark ersatzgeschwächten HSC-Elf gab es erst in der Schlussphase. Nach einem erneuten Eckball kam Domenik Siegmund (84.) völlig frei zum Kopfball, setzte diesen aber knapp am Tor vorbei. Auch in der Schlussminute gelang Lucas Krüger (89.) nicht der Anschluss. Ganz allein vor Marius Kasny vergab der HSC-Stürmer die Möglichkeit für eine hitzige Schlussphase.

Der HSC rangiert weiterhin auf Platz vier der Verbandsligatabelle, doch es bleibt zu hoffen, dass sich am kommenden Wochenende das Lazarett im Kader etwas lichtet. Am Samstag empfangen die Blau-Gelben zum Spitzenspiel den BSV Halle-Ammendorf im heimischen Waldstadion.

Marco Wagner resümierte nach dem Spiel: „Es war heute einfach nicht unser Tag und wir müssen verdient die erste Niederlage einstecken. Wir haben viele individuelle Fehler gemacht, wofür wir dreimal eiskalt bestraft wurden. Dies ist uns saisonübergreifend in den letzten 20 Spielen nicht passiert. Es war klar, dass wir irgendwann die erste Niederlage kassieren werden. Aus diesen Fehlern müssen wir jetzt lernen. Dies passiert aber solch jungen Mannschaften. Mit Hasse, Cristovao, Müller, Duda, Stadler und Kapitän Girke – um nur einige zu nennen – fehlen uns derzeit auch reichlich Schlüsselspieler, wovon hoffentlich einige zum nächsten Heimspiel zurückkehren werden. Nichtsdestotrotz heißt es jetzt Mund abputzen. Wir werden uns so optimal es geht, auf Halle/Ammendorf vorbereiten. Fakt ist aber auch eins: Wenn man über die neue Saison hinaus zurückblickt und alle Pflichtspiele betrachtet, hat meine Mannschaft nach 23 Spielen das erste Mal wieder den Platz als Verlierer verlassen. Auf diese Serie kann diese junge Mannschaft mehr als stolz sein.“

Tore: 1:0 Marcus Plomitzer (2.), 1:1 Lucas Krüger (9.), 2:1 Viacheslav Potapenko (18.), 3:1 Viacheslav Potapenko (64.)