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Fußball Höhen und Tiefen an der Jahn-Allee

Der Haldensleber SC feiert in diesem Jahr sein 110-jähriges Bestehen.

Von Christian Meyer 23.05.2020, 05:00

Haldensleben l Zusammen mit Rainer Schütte wirft die Volksstimme in loser Folge einen Blick in die wechselhafte Geschichte des Vereins.

In den fünfziger Jahren erschien in Haldensleben noch eine „dritte Kraft“ auf der Fußballbühne. Im Westen der Stadt Haldensleben erfolgte am 1. September 1952 die Gründung der „BSG Medizin“ Haldensleben. Im Laufe der Zeit wurden die Sektionen Kegeln, Tischtennis, Leichtathletik, Geräteturnen, Faustball, Radsport, Handball, Volleyball und Fußball angeboten.

Mit vereinten Kräften aller Sportler, Betriebsangehöriger und Anwohner entstand auf einem Flurstück des Landeskrankenhauses von 1954 bis 1958 das „Erste“ Waldstadion. Das kurzzeitige „Aufgehen“ der 1. Fußball-Mediziner in „TuS Fortschritt“ Haldensleben durch die Vereinigung von Medizin, Empor und Einheit bewährte sich nicht.

Bis zur Fusion 1993 mit Eintracht Haldensleben Stand der Name „Medizin“ für guten und erfolgreichen Vereinssport.

Trotz des abermaligen Abstiegs Anfang der sechziger Jahre aus der Bezirksliga gab es dennoch auch erfolgreiches bei Lokomotive zu berichten. In der Spielzeit 1960 beteiligte sich die erste Männermannschaft am DDR-offenen Pokalwettbewerb um die „Silberne Lok“.

Dieser Pokal war nur für Betriebssportgemeinschaften der Deutschen Reichsbahn ausgeschrieben. Neben dem Punktspielbetrieb wurde im K.o.-System zunächst im Bezirksmaßstab gespielt. Im Halleschen Kurt-Wabbel Stadion wurde dann am 29. und 30. Juli 1960 der Sieger dieses Pokalwettbewerbs ermittelt. Die Haldensleber Fußballer schafften es bis ins Endspiel. Gegen Lok Halle verlor man dann mit 0:3 .

Im Bezirksklasse-Spieljahr 1966/1967 wurde die Mannschaft von Spielertrainer Peter Heuer Staffelsieger vor Lok Oebisfelde und Lok Salzwedel, was den Aufstieg in die Bezirksliga bedeutete.

Der Spielerstamm für die kommende Saison wurde erweitert durch die Sportfreunde Wilfried Thormann, Fritz Taeger, Peter Behrends, Bernd Pohlensänger und Bernd Ulrich.

Nach dem erneuten Bezirksliga-Abstieg in der Spielzeit 1970/71 ging es für Lokomotive weiter abwärts bis in die 1. Kreisklasse. In der Saison 1976/1977 war das „Tief“ erst einmal überwunden und man wurde Kreismeister und Aufsteiger in die Bezirksklasse.

Im Verbund mit Abteilungsleiter Heinz Wendt und Vereinschef Alois Beiz gelang es dem Trainer Harald Bialas und Mannschaftsleiter Manfred Stock, die Mannen von der Jahn-Allee wieder auf die Erfolgsspur zu bringen.

Ein Mix aus jungen und erfahrenen Spielern brachte die Lok wieder zum dampfen. Zum Team gehörten damals Bernd Pohlensänger, Peter Lebioda, Ulrich König, Wilfried Thormann, Walter Preim, Jürgen Witzcek, Kurt Kronig, Rainer Schütte, Olaf Ziese, Bernd König, Reinholdt Lüer, Uwe Eichhorst, Wolfgang Lemm, Manfred Gronenberg, Klaus Ponik und Wilfried Frischmuth. Der nächste Sprung, trotz Staffelsieg in der Bezirksklasse-Staffel 5, gelang nicht. Drei Aufstiegsspiele standen ins Haus. Im ersten Spiel zu Hause gegen Eintracht Salzwedel reichte es nur zu einer Nullnummer.

Gegen Motor Halberstadt wurde mit 5:1 gewonnen und es keimte Hoffnung auf. Auswärts verlor man zweimal. In Havelberg nach gutem Beginn und mit einem legendären Eigentor mit 4:2 Toren und in Förderstedt zog man mit 0:3 den Kürzeren.

Die Fußballsaison 1989/1990 war von der DDR-Oberliga bis hin zur letzten Kreisklasse-Mannschaft gezwungenermaßen geprägt von den politischen Veränderungen dieser Zeit. Vieles Neue strömte im „Osten“ auf Spieler und Verantwortliche ein, so dass der Fußball zeitweise fast zweitrangig erschien.

Die 1. Männermannschaft von Lokomotive spielte zur Wendezeit in der Bezirks- klasse Magdeburg. Kein leichtes Unterfangen für Lok-Trainer Peter Lebioda, seine Elf durch die vielen neuen äußeren Einflüsse weiterhin entsprechend zu motivieren. Die Mannschaft zeigte jedoch Charakter und hielt bis zum Saisonende zur Stange. Das Ende des DDR-Fußballs erlebten die Mannen von der Jahn-Allee 1989/1990 als Achter der Bezirksklasse.