Fußball SSV Gardelegen gibt den Takt vor
Hinter Gardelegen kommt lange nichts in der Landesliga Nord.
Haldensleben l Der Tabellenführer der Fußball-Landesliga Nord gibt auch in Sachen Zuschauerzahlen und Einzelauswertungen wie den Vorlagengebern die Schlagzahl vor. Die spielfreie Zeit gewährt einen ausführlichen Blick auf die teils überraschenden Statistiken.
Von der Bundes- bis zur Kreisliga ruht aktuell der Ball. 19 von 30 Spieltagen sind in der Landesliga Nord bisher ausgetragen worden, wobei viele Teams erst 16, 17 oder 18 Begegnungen absolviert haben.
Ob die Saison zu Ende gespielt werden kann, abgebrochen werden muss oder der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) einen alternativen Modus entwickelt, steht aktuell in den Sternen.
Die Unterbrechung des Spielbetriebs grätscht mitten in einen spannenden Kampf um den Aufstieg. Momentan führt der SSV 80 Gardelegen (41 Punkte) die Tabelle an. Der MSC Preussen folgt mit zwei Punkten Abstand, der Magdeburger SV Börde hat vier Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter. Etwas überraschend, aber auch bedingt durch die unterschiedliche Anzahl absolvierter Partien, folgt den Top Drei derzeit der SV Union Heyrothsberge (29 Punkte).
Zwar darf der Neunte der Vorsaison die Momentaufnahme derzeit etwas genießen, doch bereits als der Spielbetrieb noch lief, hatte Trainer André Hoof stets betont: „Mit zwei Niederlagen am Stück musst du ebenso schnell wieder nach unten in Richtung Relegationsplatz schauen.“
Der Blick auf das Zahlenwerk bestätigt die Annahme: So reicht das Tabellenmittelfeld derzeit vom vierten bis zum zwölften Platz. Zwischen den Unionern und dem Möringer SV liegen dabei gerade einmal sieben Zähler. Hauptverantwortlich für den derzeitigen Höhenflug ist indes die Tatsache, dass die Heyrothsberge so gut wie selten aus den winterlichen Startlöchern gekommen sind. Mit drei Siegen am Stück gegen Ottersleben (1:0), Bismark (4:3) und Schönebeck (3:1) katapultierte sich Hoofs Team an der Konkurrenz vorbei nach oben. Das stärkt das Selbstbewusstsein, weshalb der Coach unabhängig von der weiteren Vorgehensweise des FSA auslobt: „Unser Ziel bleibt es, die beste Saison der Vereinsgeschichte hinzulegen.“
Meilenweit davon entfernt bewegt sich die SG Blau-Weiß Niegripp. In den wenigen Positivbeispielen wie dem 3:2-Heimsieg gegen Warnau stützte das Team die These von Spielertrainer Marcus Schlüter, „dass wir konkurrenzfähig sind, aber eben Pech mit Verletzungen und Abgängen zu Saisonbeginn, die so nicht geplant waren, hatten“. In der Summe kassierte das Schlusslicht so mit zwölf Niederlagen die meisten aller 16 Teams und krankt insbesondere an der schwachen Offensive. 13 erzielte Treffer bedeuten auch in dieser Statistik den letzten Platz.
Bezeichnenderweise führt Justin Schaffrath mit drei Treffern die teaminterne Torjägerliste an. Und das, obwohl der Stürmer verletzungsbedingt nahezu die Hälfte der absolvierten Spiele aussetzen musste.
Die Bördeteams aus Ummendorf, Rang neun, und Irxleben, nach starkem Rückrundenstart jetzt 13., liegen im Soll. „Ich würde uns eine Drei geben, wenn es Zeugnisse geben würde. Wir haben noch viel mehr Potenzial in der Mannschaft“, sagt USV-Coach Chris Sacher.