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Fußball FCM-Junioren verlieren gegen Wolfsburg

Das erste Heimspiel der Bundesliga-Rückrunde haben die A-Junioren des 1. FC Magdeburg gegen den VfL Wolfsburg mit 0:1 (0:0) verloren.

Von Dennis Uhlemann 10.02.2020, 04:00

Magdeburg l Erhobenen Hauptes ging Julian Weigel Richtung Gitterzaun hinter dem Tor. Er nahm die große Fahne mit dem Logo des 1. FC Magdeburg wieder ab, die sein Team – die A-Junioren der Blau-Weißen – vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg aufgehängt hatten. Und Weigel hatte dabei sogar ein Lächeln im Gesicht, obwohl die Partie mit 0:1 (0:0) verloren ging. Als ihm sein Coach Matthias Mincu noch behilflich war, verriet er ihm: „Das hat mega Spaß gemacht heute.“

Die Magdeburger waren zufrieden mit dem Auftritt. Denn manchmal sind Punkte eben nicht alles. Davon gab es zwar wie beim 2:5 in Dresden zum Auftakt der Rückrunde keine. Der FCM hat aber „ein ganz anderes Gesicht gezeigt“, freute sich Mincu, der stolz verkündete: „Wir sind wieder da.“ Zum Verständnis: Viele Höhepunkte hatte das Duell am 16. Spieltag wirklich nicht. Aber genau das spricht für die Magdeburger. „Wenn du gegen Wolfsburg so wenig Chancen zulässt, hast du erstmal sehr viel richtig gemacht“, sagte Mincu.

Doch der Trainer hatte darauf auch Einfluss. Er stellte sein Team im Vergleich zum Dresden-Spiel auf einer Position um, brachte für Stürmer Bruno Schiemann Moritz Singbeil ins Team. Und dieser agierte als zentraler Innenverteidiger in einer Dreierkette, die im Rückzugsverhalten – sprich ziemlich häufig – zu einer Fünferkette wurde und die VfL-Kicker gut im Griff hatte. „Wir haben nicht viel zugelassen. Man sieht, dass die Mannschaft intakt ist“, lobte Mincu, der unter der Woche an vielen Hebeln angesetzt hatte.

Den Coach freute es, dass es wieder eine „klare Führung“ gab. Und damit meinte er nicht nur seinen Kapitän Weigel, der mit Tom Weiß die Doppelsechs bildete. In allen Mannschaftsteilen gab es Spieler, die vorweg gingen. Aus einer „geschlossenen vernünftigen Mannschaftsleistung“ wollte Mincu niemanden hervorheben. „Die Leistung passte von Spieler 1 bis 25“, lobte er sogar die Einwechsler und jene, die es nicht in den Kader schafften, aber hinter der Kabine standen und ihre Verbundenheit damit signalisierten.

Immer wieder pushten sich auch die Spieler auf dem Platz. Keeper Tom Schlitter wurde nach einer starken Parade gegen den Ex-Magdeburger Soufiane Messeguem (32. Minute) sogar von seiner Hintermannschaft umarmt. Die größte Gelegenheit der Gastgeber vor der Pause ließ Hannes Rückert liegen, der mit einem Schuss aus der Drehung am Torwart scheiterte (40.).

Ein mutiger Start in Hälfte zwei brachte dem FCM dann keinen Ertrag. Im Gegenteil: Sie passten in der Defensive einmal nicht richtig auf, weshalb Timon Burmeister eine Flanke von Nico Mai fast ungestört zur 1:0-Führung der Wolfsburger einköpfen durfte (53.).

Mincu stellte in der Schlussphase zwar um, sein Team wurde deutlich offensiver. Der Ausgleich gelang aber nicht, weil der eingewechselte Paul Minkmar in der letzten Aktion des Spiels seinen Schuss etwas zu hoch ansetzte. „Schade, dass wir uns nicht mit einem Punkt belohnt haben. Ein Sieg wäre zu viel gewesen, aber ein Unentschieden hätten sich die Jungs nach der harten Arbeit verdient gehabt“, schätzte Mincu ein.

Gleichermaßen hat er aber auch eine Erklärung dafür, wieso die drei Punkte auf das Konto des neuen Tabellenzweiten wanderten. „Es hat die Mannschaft gewonnen, die abgezockter und mit der ganzen Bundesliga-Erfahrung einfach ein Stück weiter ist.“ Und die eben auch gespickt ist mit internationalen Top-Talenten wie Ulysses Llanez, der Anfang Februar sein Debüt für die US-amerikanische A-Nationalmannschaft gab und dabei direkt traf.

Mincu sieht zwar vor allem im Umschaltspiel und, was die Ruhe im Ballbesitzspiel angeht, noch Luft nach oben, macht aber deutlich: „Der Weg, den wir eingeschlagen haben, ist der richtige.“ Das soll sein Team auswärts beim FC St. Pauli am Sonnabend erneut beweisen. Und vielleicht sind dann bei einem ähnlich beherzten Auftritt sogar Punkte drin.