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Fußball Talent und harte Arbeit

Verbandsligist SV Fortuna erlebte nach einer Hochzeit in den 30er Jahren Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre einen weiteren Aufschwung.

Von Roland Schulz 01.04.2020, 01:01

Magdeburg l Der etwas mehr als zehn Jahre andauernde Aufschwung der damaligen BSG Turbine begann mit dem Aufstieg in die Bezirksliga 1952. Aufgrund der eigenen guten Nachwuchsarbeit und gezielter Verstärkungen gelang ab 1957 ein spürbarer Leistungssprung.

Einer der dafür mitverantwortlichen Kicker war der heute 82-jährige Günter Fronzeck. Der einst beim Lokalrivalen Aufbau Börde spielende Verteidiger, der später 201 Pflichtspiele für den 1. FC Magdeburg bestritt und dabei acht Tore erzielte, schloss sich als 20-Jähriger nach einem Intermezzo in Großräschen der BSG Turbine an. Zwei Vizemeisterschaften sowie die Meisterschaft im Bezirk nach Siegen in zwei Entscheidungsspielen gegen Staßfurt (1:1, 3:0) und der damit verbundenen Aufstieg in die 2. DDR-Liga waren das Ergebnis.

„Wir waren schon zu dieser Zeit eine sehr gute Mannschaft mit vielen guten Talenten“, erinnert sich Fronzeck. Besonders gute Erinerungen hat er an Günter Niewand. „Das war ein Stürmer, wie man ihn sich wünscht. Schnell, trickreich und torgefährlich.“

Immerhin konnte Niewand schon auf eine DDR-Meisterschaft mit Turbine Erfurt zurückblicken. Bereits 1955 wurde der Angreifer als einziger unter vier vorgeschlagenen Turbine-Talenten zur Verstärkung in die Blumenstadt delegiert, wie es damals so schön hieß. In Erfurt bestritt Niewand 16 Spiele, erzielte einen Treffer und wurde Meister. Danach kehrte er wieder nach Magdeburg zurück, spielte kurzzeitig bei Motor Mitte, ehe er zu Turbine zurückkehrte.

„Unsere beste Zeit begann dann eigentlich, als Günter Weitkuhn Trainer wurde“, so Fronzeck weiter. Mit Weitkuhn, später auch ein halbes Jahr Trainer beim 1. FC Magdeburg und Vorgänger von Heinz Krügel, kam mit dem Aufstieg in die 1. DDR-Liga weiterer Erfolg nach Neustadt.

Auch Jürgen Rachholz, der kürzlich seinen 80. Geburtstag feierte, erinnert sich gern zurück. „Auch wenn nicht alles Gold und ehrlich war, was man uns von den Funktionären auftischte, die Zeit mit der Mannschaft möchte ich nicht missen“, so der spätere Trainer. In Erinnerung geblieben sind ihm auch die harten Trainingseinheiten von Weitkuhn. „Die waren für viele von uns neu und ungewohnt, da wir ja auch arbeiten gingen.“ Letztlich seien es aber auch diese „Einheiten gewesen, die uns zum weiteren Aufstieg geführt haben“.