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Fußball Von der Post-Offensive angetan

Für Florian Mehr ist die Fußball-Landesklasse, Staffel 2, auch nach einem Dreivierteljahr als Cheftrainer noch weitestgehend Neuland.

Von Kevin Gehring 15.05.2020, 04:00

Magdeburg l Trotzdem hat sich der 30-Jährige für die Volksstimme Gedanken gemacht, welche elf Spieler ihm besonders positiv in Erinnerung geblieben sind, und nominierte danach seine Top-11 der Saison. Vorweg stellt er aber klar: „Hätte ich alle Mannschaften mehrmals gesehen, sähe die Zusammenstellung bestimmt noch anders aus.“

Die Auswahl auf der Torhüter-Position fiel Mehr leicht, nominiert er hier doch seinen eigenen Schlussmann René Kowalewski. „Ich habe in der Landesklasse bisher keinen besseren Keeper als ihn gesehen. René ist die Zuverlässigkeit in Person, seine Wahl ist sehr naheliegend“, so Mehr.

Was die Abwehrreihe angeht, hat besonders das Duell gegen Staffel-Primus Burg Eindruck hinterlassen. Mit Carsten und Christian Madaus sichern nämlich zwei BBC-Routiniers die Außenpositionen der Dreierkette ab. „Den beiden merkt man ihre unglaubliche Erfahrung an, sie spielen viel mit Auge“, erklärt Mehr.

Weil die beiden „im gehobenen Fußballer-Alter nicht mehr die Schnellsten“ sind, setzt Mehr inmitten der Verbandsliga-erfahrenen Brüder auf seinen Schützling Noah Müller. „Noah ist sehr fleißig, hilft sehr gut aus und könnte zupacken, wenn sich doch jemand über die Außen durchsetzt“, so die Überlegung.

Auch auf der Doppelsechs vor der Abwehr setzt der Medizin-Coach auf Jungs aus dem eigenen Stall. „Im Mittelfeld sehe ich uns sowieso sehr stark besetzt“, begründet Mehr. Seine Wahl fiel hier auf die „torgefährliche Variante“ in Michael Ebermann – mit sechs Treffern bester Medizin-Schütze – und „Mittelfeldmotor“ Alexander Geschke. „Michael ist mit Ball am Fuß sehr stark und erkennt Räume, bevor sie überhaupt entstehen. Bei Alexander sieht man, welch tolle Ausbildung er beim FCM genoss. Er rackert von der ersten bis zur letzten Minute und ist ein Spieler, den sich jeder Coach wünscht“, lobt Mehr seine Sechser.

Im offensiven Mittelfeld plant er derweil mit Maxim Faber vom Post SV als „Ballverteiler“: „Er lässt sich aus dem Sturm heraus fallen, macht Bälle fest, weiß seine Mitspieler einzusetzen und hat dazu noch einen sehr guten Schuss.“

An seiner Seite platziert er mit Philip Posselt „einen der besten Spieler der gesamten Liga“. Den Offensiv-Wirbelwind des SV Arminia beschreibt Mehr als „blitzschnell, kreativ und brandgefährlich“ und attestiert: „Nach dem, was ich von ihm gesehen habe, könnte er locker ein bis zwei Ligen höher spielen.“

Christopher Schmidt vom Burger BC besetzt die Sturmspitze. „Das ist ein richtiger Knipser. Auch gegen uns stand er zweimal genau da, wo ein Stürmer stehen muss.“

Über die Flügel attackieren derweil Tristan Wolff und Bastian Schäfer, beide vom Post SV. Dabei haben es die Stadtfelder, die Mehr bereits von seiner vorherigen Station als Co-Trainer der Preussen-Reserve kennt, ihm besonders angetan. „Die Post-Offensive ist bombenstark. Ihr überfallartiger Angriffsstil ist extrem schwer zu stoppen, darum hatten sie auch so wenige Anpassungsprobleme in der neuen Liga“, erklärt Mehr und ergänzt: „Diesen Spielstil finde ich einfach geil.“

Zudem würde sich der HSV-Coach für seine Top-11 auch die Eingespieltheit der Postler wünschen. „Die Jungs verstehen sich blind. Jeder weiß, wie er zu spielen hat, damit die Räder ineinander greifen. Um so ein Level erreichen zu können, muss man viele Jahre konstant zusammenspielen“, lobt Mehr. Darin sieht er einen Grund, warum sich die Westring-Kicker als echtes Spitzenteam der Landesklasse etablieren können.