Vier Medaillen sicher am Mann

Magdeburg l Vorsicht, Übergepäck! Ein so durchschlagender Erfolg wie der von SCM-Kanute Moritz Florstedt beim European Youth Olympic Festival (EYOF) in Györ kann schon „Probleme“ besonderer Art mit sich bringen: Gleich vier, relativ schwere Medaillen musste der 15-Jährige bei der Rückreise mit dem Flieger aus Ungarn im Handgepäck mit sich herumschleppen.

Doch das war eine „Herausforderung“, der sich der durchtrainierte Kajak-Sprinter, trotz dem er „hundemüde und total platt“ war, mit einem Strahlen im Gesicht stellte. Außerdem: „Nur eine am Mann getragene Medaille, ist eine sichere Medaille“, zitierte der „junge Wilde“ sein Vorbild Tom Liebscher. Der Kanute aus Dresden hatte von Rio olympisches Gold im Sprint mit nach Hause gebracht.

Verglichen mit dem Mammut-Programm, das sich der „Magdeburger Jung“ bei der Jugend-Olympiade zugemutet hatte, war das Tragen der zusätzlichen Gewichts ohnehin ein Kinderspiel: Sowohl im Einer-Kajak, als auch im Zweier und im Mixed über 500 Meter war der Schützling von Mark Zabel an den Start gegangen. Dazu kamen noch die 200-Meter-Rennen im Zweier- und gemischten Viererkajak. Jeweils Vorlauf, Semifinale und Finale – versteht sich!

„Das war schon ein straffes Programm, auch für mich, der das Vielstarten eigentlich gewohnt ist. Zumal wir uns auch noch ganz schön reinhängen mussten, denn die Konkurrenz war echt stark. Vor allem die Russen und die Ungarn“, erklärte Florstedt rückblickend. Um so deutlicher wird, wie stark die Ausbeute aus deutscher Sicht am Ende war. „Mit sieben Medaillen haben wir Kanuten, die ja das allererste Mal bei den Jugendspielen dabei waren, den Medaillenspiegel ganz schön aufpoliert. Darauf können wir stolz sein“, erklärte der Sportgymnasiast mit Blick auf insgesamt 17 Medaillen (5-8-4) und Rang sechs für Deutschland in der Nationenwertung.

Eifrig dazu beigetragen haben übrigens mit Hürdenläuferin Maren Smoljuk (Silber) und den Handballern Robin Dannenberg, Lukas Diedrich und Alexander Reimann (Gold) noch weitere vier Talente vom SCM.

Dass Florstedt bei den EYOF mit dreimal Gold und einmal Silber zum erfolgreichsten deutschen Athleten überhaupt avancierte, machte auch die sportbegeisterten Eltern stolz, die ihre Investitionen gut angelegt sehen. Papa Matthias: „Im Jahr kommen da schon mal 6000 Euro zusammen. Die buttern wir mit Hilfe von Sponsoren rein, damit Moritz top-ausgestattet an den Start gehen kann. Schön zu sehen, dass sich der ganze Aufwand lohnt. Auch für Moritz, der mit viel Leidenschaft dabei ist.“ Auch die Stars der Szene, Tom Liebscher, Ronny Rauhe & Co., zollten der Leistung des Youngsters Respekt, wie Florstedt verriet: „Auf Facebook haben mir die Jungs gratuliert. Das fand ich echt stark.“

Allerdings mag der Blondschopf den Ruhm nicht alleine einstreichen: „Vor allem meinem Lieblingstrainer Mark Zabel habe ich viel zu verdanken. Er vertraut mir und ich ihm. Und das zu 100 Prozent. Denn wer, wenn nicht er als Olympiasieger, weiß, wie es geht?!“