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Fußball Germania Wulferstedt will sich zerreißen

Im Oschersleber Jahnstadion steigt das Kreispokalfinale des KFV Börde zwischen Germania Wulferstedt und Ummendorfer SV.

Von Stefanie Brandt 07.06.2018, 01:01

Oschersleben l Im Finale des Kreispokals stehen sich Germania Wulferstedt und der Ummendorfer SV gegenüber. Aufgrund der Saisonverlängerung auf Kreisebene ist dieses Spiel bereits für den Freitagabend, 18.30 Uhr, angesetzt worden. Austragungsort ist das Oschersleber Jahnstadion.

Einen echten Favoriten für dieses Endspiel auszumachen, das ist nicht möglich. Beide Teams spielen in der Landesklasse. Die Ummendorfer haben als Vierter in der Tabelle zwar etwas besser abgeschlossen als die Wulferstedter (Achter), insgesamt aber auch nur fünf Punkte mehr auf dem Konto.

In der Hinrunde gab es ein 1:1 zwischen beiden Teams, in der Rückrunde siegten die Ummendorfer dank der individuellen Klasse von Andreas Sommermeyer und Florian Köhler (so schätzt es Germanen-Trainer Marco Wagner ein) 3:1.

Eine wichtige, vielleicht die entscheidende Rolle, was den Ausgang der Partie angeht, werden unter diesen Umständen ganz klar Siegeswille und Einstellung spielen. Und hier könnte, so meint USV-Coach Chris Sacher, die Germania einen Vorteil haben: „Für die Wulferstedter ist es das letzte Spiel unter Marco Wagner. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihm, halte auch sehr viel von ihm als Trainer und bin sicher, dass er beim Haldensleber SC eine neue Qualität rein bringen wird. Die Frage ist jetzt: Gehen seine Spieler da rein und wollen sich für einen schönen Abschied von ihrem Trainer nochmal richtig zerreißen? Oder sagen sie sich: ‚Ach, das war es jetzt sowieso!’ So wie ich diese Mannschaft einschätze, bin ich mir sehr sicher, dass sie sich zerreißen wird. Außerdem wird Wulferstedt seinen ganzen Anhang mitbringen. Mit der Stimmung, die die machen, müssen wir dann auch erstmal klarkommen.“

Nichtsdestotrotz haben auch die Ummendorfer ein Ziel. Sacher: „Um diese Saison positiv abzuschließen, wollen wir tausendprozentig gewinnen. In der letzten Woche, als wir gegen Seeland verloren haben, war der ein oder andere in Gedanken schon ganz woanders, wäre lieber in der Badeanstalt gewesen. Am Freitag wird das definitiv anders sein, da appelliere ich an die fußballerische Ehre eines jeden Spielers! Wir wollen unseren Zuschauern auch im nächsten Jahr Landespokalfußball bieten. Dafür müssen wir gewinnen.“

Unter der Woche trainierten die Ummendorfer locker, bis auf die Langzeitverletzten Hasse und Bree sind alle Mann an Deck. Jetzt muss der Fokus, bevor es in die Sommerpause geht, noch einmal auf den Fußball gelegt werden. Das ist trotz der Bedeutung eines Endspiels in diesem Fall nicht für alle Ummendorfer selbstverständlich, denn in den Häusern Happe und Sievers und sogar beim Trainer selbst, wurde in den letzten zwei Wochen Nachwuchs geboren.

Wie so oft vor solchen Spielen schieben sich die Gegner die Favoritenbürde gegenseitig ein bisschen zu und so kann auch Wulferstedts Trainer Marco Wagner nur über die Worte von Chris Sacher schmunzeln: „Das klingt natürlich sehr nett, was Chris sagt, aber ich denke schon, dass Ummendorf Favorit ist. Sie haben die bessere Saison gespielt, letztes Jahr schon den Pokal gewonnen. Sie haben die individuelle Klasse und in der Liga in diesem Spieljahr vier Punkte gegen uns geholt. Bei ihrem eigenen Anspruch wäre es für sie sicherlich schlimm, wenn sie nicht gewinnen.“

Der Germanen-Coach gibt aber natürlich auch zu: „Klar, wir fahren nicht los, um Ummendorf den Pokal zu übergeben. Dieses Finale ist mein letztes Spiel für Wulferstedt, es geht aber nicht um mich. Es geht darum, dass wir uns belohnen für diese Saison und die letzten Jahre. Wir haben in der Liga in diesem Jahr allein drei Spiele durch ein Unentschieden in der 94. Minute weggeschenkt – sonst wären wir sogar Dritter. Jetzt muss es die Belohnung für den Aufwand geben, den wir betreiben, dafür, dass sich die Jungs nie hängen lassen oder meckern. Auch für unsere Fans, von denen sicherlich wieder sehr viele kommen werden, wollen wir gewinnen – um auch die zu beschenken. Dafür werden wir uns zerreißen.“

Auch für Wagner selbst wäre ein Sieg zum Abschied, bevor er zum Haldensleber SC wechselt, ein schönes Geschenk: „Es ist jetzt mein viertes Kreispokalfinale in den fünfeinhalb Jahren, in denen ich in Wulferstedt bin. Zweimal haben wir verloren, einmal gewonnen. Es wäre schön, diese Bilanz auszugleichen.“

Das Endspiel leitet Schiedsrichter Thomas Krugel, Assistenten sind Leon Kocherscheid und Jonas Böttger, vierter Offizieller Erich Hellwig. In der Halbzeitpause des Endspieles führt der Kreisfachverband (KFV) Ehrungen durch.