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Fußball Voigt: Aufstieg mit dem Heimatverein

Die Volksstimme spricht mit Sportlern über einprägsame Wettkämpfe als Spieler und als Zuschauer.

Von Maximilian Pefestorff 01.02.2021, 19:07

Niederndodeleben l Sport sorgt in verschiedenen Situationen für vielfältige Emotionen. Jeder Sportler ärgert sich über ein verlorenes Spiel oder einen verpatzten Lauf. Mit Stolz wird der Sieg über den aktuellen Tabellenführer der Kreisliga nach dem Abpfiff mit Bier und Bratwurst gefeiert. Jeder, der über viele Jahre Sport treibt und als Zuschauer verfolgt, hat unzählige Siege und Niederlagen erlebt. Geschichten über diese Ereignisse können ganze Abende füllen. Denn jeder weiß etwas über sein schönstes oder traurigstes Spiel zu erzählen. Manchmal spielt dabei auch gar nicht einmal das Ergebnis eine Rolle. Mancher Sportler schaffte es nah an die Profikarriere heran, anderen gelang es als ambitionierte Freizeitkicker, den FCM zu schlagen. Die Volksstimme hat mit Sportlern aus dem Bördekreis über ihr schönstes beziehungsweise emotionalstes Spiel, das sie als Aktiver absolviert haben, gesprochen und wollte außerdem etwas zu ihrem Sport-Highlight in der Rolle des Zuschauers wissen.

Neben einigen Landesmeistertiteln mit dem 1.FC Magdeburg im Jugendbereich, der Teilnahme an Jugend trainiert für Olympia mit dem Sportgymnasium und einem Turnier in Duisburg mit der Landesauswahl Sachsen-Anhalt, bei dem sich die besten Spieler des Jahrgangs bundesweit gegenüberstanden und ich die Gelegenheit bekam gegen schon zum damaligen Zeitpunkt herausragende Kicker, wie Julian Draxler oder Nico Schulz zu spielen, überstrahlt ein Moment doch alle bisherigen Erfahrungen. Meine ersten Schritte in den Fußballschuhen machte ich beim TSV Niederndodeleben und als ich zur Saison 2018/19 erneut das Trikot der Grün-Weißen überstreifen durfte, fühlte es sich richtig und sehr vertraut an.

Das Saisonziel stand für mich persönlich direkt am ersten Tag fest. Unsere Mannschaft musste in dieser Spielserie einfach aufsteigen. Jeder Spieler in diesem Team teilte nicht nur dieselbe Sichtweise, sondern wusste genau, dass das Unterfangen längst überfällig war. Über mehrere Jahrzehnte brachte der TSV Niederndodeleben schon herausragende Mannschaften hervor und viele scheiterten meist nur hauchdünn an diesem Vorhaben. Unter anderem auch mein Opa, mein Vater und mein Bruder. In der Saison 2018/19 ordneten wir dem Erfolg alles unter, zeigten uns als eingeschworenere Einheit und schwammen auf einer wahren Erfolgswelle saisonübergreifend auf dem ersten Platz, der den Aufstieg in die Landeskasse bedeutete. Nachdem die Meisterschaft perfekt gemacht wurde, überschlugen sich regelrecht die Emotionen. Und das nicht nur bei den aktiven Spielern, sondern auch bei allen treuen Anhängern bis hin zu den ehemaligen Spielern. Das gesamte Dorf wurde in eine noch nie dagewesene Ekstase versetzt. Die kurz danach folgende und sehr feucht fröhliche Mannschaftsreise nach Mallorca komplettierte die unglaublich schönen Feierlichkeiten.

Mir fallen dazu zwei Veranstaltungen ein, an die ich mich gern erinnere. Mein Opa Klaus, mein Vater Jens, mein Bruder Marc und ich hatten bei der Verlosung für die Fußballweltmeisterschaft 2006 im eigenen Land glücklicherweise vier Tickets für das Spiel Frankreich gegen Südkorea erwerben können. Zugegeben gestaltete es sich durchaus schwierig, den Blick auf nur einen Spieler zu richten. Denn Ikonen wie Zidane, Henry, Vieira, Makélélé sowie Ribery standen einem plötzlich gegenüber. Das ließ unsere Fußballerherzen doch deutlich höher schlagen als üblich. Eine weitere fantastische Erinnerung bleibt vom Jahr 2015 noch in guter Erinnerung. Wir organisierten, bedauerlicherweise ohne Opa Klaus, einen Städtetrip unter Männern nach Madrid.

Nach erfolgreicher Stadtbesichtigung und einer späteren Stadionbegehung war es dann endlich so weit. Wir kamen in den Genuss, das Spiel von Real Madrid gegen Deportivo La Coruna im Estadio Santiago Bernabéu anzuschauen. Ich war begeistert von dieser wirklich sehr imposanten Spielstätte. Für mich verwirklichte sich damit ein Traum, da mich der Glanz der Galaktischen (Real Madrid, Anm. d. Red.) schon frühzeitig in seinen Bann gezogen hatte. Dazu muss ich sagen, dass ich seit meiner Kindheit schon mit dem Spieler Cristiano Ronaldo sympathisiere. Sein unbändiger Ehrgeiz, seine Gewinner-Mentalität und seine Zielstrebigkeit imponieren mir noch bis heute.