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Bogenschießen DBSV-Freiluftsaison ist nun beendet

Seit nunmehr mehreren Wochen müssen wir auf die Ausübung unseres Sports verzichten.

Von Thomas Koepke 19.05.2020, 05:00

Kuhfelde/Salzwedel l  Neben den sozialen Kontakten, die wohl mittlerweile jedem fehlen, liegen unsere Bögen in der Ecke und es blutet uns das Herz, wenn wir bei schönstem Wetter nicht auf den Bogenplatz gehen können.

Die anfängliche, teils panische Hysterie hinsichtlich der Auswirkungen der Pandemie, ist mittlerweile einem – eher von Ungeduld getriebenen – Normalisierungswettbewerb gewichen. Nicht nur unter Sportlern sind diese Lockerungen umstritten und eine zweite Welle und damit verbundenen erneuter Einschränkungen noch lange nicht vom Tisch, womit die Durchführung großen Veranstaltungen weiterhin fraglich ist.

„Nach den neuesten Entscheidungen auf Länder- und Bundesebene vom 11. Mai 2020 müssen wir leider feststellen, dass uns hinsichtlich der Durchführung unserer Deutschen Meisterschaften nicht wirklich geholfen ist. Nach wie vor gibt es keine klaren Richtlinien. Von Beginn an hatten wir die situative Entscheidung über Go/No Go der DM´s in den Fokus gestellt. Jedoch müssen wir mittlerweile gestehen, dass die Entscheidungen überfällig sind. Weder den Sportlern, noch den Veranstaltern, können wir eine weitere Ungewissheit zumuten“, so Karl Jungblut vom DBSV.

Deshalb hat sich der Verband nach Rücksprache mit den jeweiligen Landesverbänden notgedrungen entschlossen, die noch für das Jahr 2020 ausstehenden Deutschen Meisterschaften endgültig abzusagen. „Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, und ich möchte hier besonders betonen, dass wir hier verschiedene Faktoren zu berücksichtigen hatten“, so Jungblut weiter. Diese Faktoren waren:

  • Die jüngste Umfrage mit allen Sportleitern der Landesverbände hat ergeben, dass nur etwa die Hälfte der Verbände noch Interesse an den Deutschen Meisterschaften haben.
  • Stand heute kann niemand sagen, wie die Situation nach dem 31. August 2020 sein wird – ob Wettkampf-Veranstaltungen dann überhaupt erlaubt sein werden.
  • Die meisten Bogensportler/innen konnten bis heute nicht einmal trainieren, um sich überhaupt vorzubereiten.
  • Sowohl die Vereine als auch die Ausrichter brauchen ein Minimum an Planungssicherheit, die zurzeit niemand garantieren kann
  • Selbst bei einer Durchführung bleibt die Frage, ob der notwendige Aufwand hinsichtlich der Hygienebestimmungen noch in einem vertretbaren Verhältnis zum eigentlichen Nutzen stehen.

„Nach Rücksprache mit den Ausrichtern haben wir mit großer Freude zur Kenntnis genommen, dass die Ausrichter, die in diesem Jahr nicht zum Zuge gekommen sind, auch im nächsten Jahr zur Verfügung stehen werden. Detaillierte Gespräche hierzu werden wir umgehend aufnehmen“, so Jungblut.

Vor diesem Hintergrund will der DBSV aktiv nach vorn sehen und besonderen Fokus auf die ebenfalls bereits verschobene Hallen-DM am 24./25. Oktober 2020 in Augsburg legen. Hierzu sollen alle Kräfte mobilisiert werden, um dem sportlichen Jahr wenigstens einen sauberen Abschluss zu verschaffen, auch wenn der Ausrichter dabei viel stärker unterstützt werden muss.

„Weiterhin werden wir alles daran setzen, die GB-Sitzungen und die damit verbundene Mitgliederversammlung noch zu absolvieren. Vielen Dank für Euer Verständnis und bleibt gesund“, wünscht Karl Jungblut vom DBSV.

Vor allem beim Kuhfelder SV ist man natürlich von diesen Entscheidungen betroffen. Allerdings herrscht auch großes Verständnis.

„Wir nehmen die Situation so hin wie sie ist. Theoretisch wäre es ja irgendwie möglich zu traineren, aber wir haben 110 Bogenschützen hier bei uns. Ich möchte da keinen außen vor lassen und nicht nur mit fünf Mann trainieren. Von daher findet bei uns kein Training unter diesen Bedingungen statt. Allerdings vermisse ich das schon sehr, und vor allem auch den Spaß, den die Kinder beim Training hatten“, so KSV-Trainer Peter Gütschow.

Fest steht nun, dass für die Kuhfelder auch sämtliche Turniere und Wettkämpfe außerhalb des DBSV-Kalenders wegfallen werden. „Es macht ja euch keinen Sinn, ein Turnier zu schießen, wenn man nicht trainieren kann“, so Gütschow.

Allerdings weiß er auch aus sicheren Quellen, dass sich die Bogenschützen - und vor allem auch die Bogenläufer des Verein - zu helfen wissen. „Einige haben selbst Scheiben zu Hause und trainieren im Garten. Die Bogenläufer trainieren regelmäßig das Laufen oder halten sich mit Radfahren fit. Ich selbst laufe auch gern alle drei, vier Tage meine Fünf-Kilometer-Runde. Das tut mir gut und hält mich fit“, so der Kuhfelder Übungsleiter.

Nun schauen die Bogenschützen voller Hoffnung erstmal Richtung Oktober und Augsburg, denn viele Kuhfelder haben die Qualli für die verlegte Hallen-DM bereits seit März in der Tasche. „Aber das kann ja heute noch keiner sagen, ob auch diese Meisterschaften so stattfinden können“, ergänzt Gütschow.

Allerdings ist er sehr froh, dass zumindest der Kuhfelder Frühjahrscross noch stattfinden konnte. „Da freue ich mich noch heute sehr darüber. Der Lauf war ein voller Erfolg und alle hatten am Frauentag ihren Spaß. Das war wirklich Glück, dass wir das noch über die Bühne bringen konnten“.