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Fußball Favoriten sind im Kreispokal gewarnt

Sie sind auch diesmal wieder die großen Gejagten, allerdings auch die klaren Favoriten.

Von Florian Schulz 13.10.2018, 03:00

Salzwedel l Die Rede ist von den Vertretern der Fußball-Landesklasse I, die morgen allesamt auch das Achtelfinale im Kreispokalwettbewerb überstehen wollen. Bereits das Viertelfinale erreicht hat der SV Liesten 22. Die Elf von Trainer Michael Piotrowski trat aufgrund ihres heutigen Einsatzes im Landespokal gegen den 1. FC Lok Stendal bereits am Tag der Deutschen Einheit beim Kreisligisten SV Wacker Lindstedt an und siegte knapp mit 2:1. Den Liestenern in die nächste Runde folgen wollen am morgigen Sonntag ab 14 Uhr auch die weiteren vier Landesklasse-Vertreter.

Während der FSV Heide Letzlingen (SG Eintracht Mechau), der SV Eintracht Salzwedel I (SV 51 Langenapel I) und der MTV Beetzendorf I (Diesdorfer SV) knifflige Aufgaben gegen Kreisoberligisten vor der Brust haben, muss der SV Grün-Weiß Potzehne beim Kreisligisten SV Eintracht Berge Farbe bekennen.

Für die Letzlinger Christian Wernecke, Andreas Lenz und Stefan Saluck wird es eine Rückkehr in die alte Heimat sein. Das Duo spielte vor mehreren Jahren noch für die Mechauer Eintracht in der Landesliga. Mittlerweile wird in Mechau aber „nur“ noch Kreisoberliga-Fußball geboten. Der Landesklasse-Spitzenreiter aus dem Heide-Dorf reist also als klarer Favorit in den Sportpark. „Wir müssen damit leben, die Gejagten zu sein. Doch auch einige unserer Spieler sind heiß, die Vorfreude bei uns ist allgemein groß“, berichtet FSV-Trainer Dirksen Höft.

Von der aktuellen sportlichen Krise der Mechauer – sie befinden sich in der Kreisoberliga mit nur fünf Zählern sogar in Abstiegsgefahr – lässt sich der Landesklasse-Primus hingegen nicht blenden. „Wir müssen jedes Spiel ernst nehmen und erst einmal unsere Hausaufgaben erledigen“, weiß Höft. Der Kreispokalsieg ist eines der großen Letzlinger Ziele in dieser Saison. „Doch wir müssen uns den Erfolg hart erarbeiten“, so der neue Heide-Coach. Der darf Torsten Kühnast zurück im Kader, der damit vollständig ist, begrüßen und überlegt derzeit noch, ob er womöglich der sogenannten zweite Reihe eine Chance gibt, sich zu beweisen. Vom Ziel, das Viertelfinale zu erreichen, werden die Südaltmärker aber keinesfalls abrücken und dementsprechend konzentriert auftreten. Schiedsrichter: Andreas Kessler

Nach zwei 3:0-Erfolgen zuletzt in der Liga ist es für die Eintracht womöglich etwas bitter, dass es an diesem Wochenende nicht um Punkte geht. Doch auch im Pokal verfolgen die Kreisstädter hohe Ziele und sind im Duell gegen den amtierenden Kreismeister dementsprechend hochmotiviert. Salzwedels Trainer Helge Kietzke beobachtete den Kreisoberliga-Rangfünften zuletzt bei dessen 1:1 gegen Klötze. „Sicherlich konnte ich dort einige Erkenntnisse gewinnen, doch ich denke, dass Langenapel diesmal etwas defensiver spielen wird“, verrät Kietzke.

Wie die Salzwedeler die Begegnung genau angehen werden, macht der Übungsleiter auch vom Personal abhängig. Mit dem verletzten Hannes Schreiber sowie dem urlaubsbedingt verhinderten Joey Krüger fehlen ihm zwei Akteure sicher, während auch der Einsatz von Stefan Heuer (Erkältung) noch mit einem großen Fragezeichen versehen ist. „Wir werden den Gegner keinesfalls unterschätzen und mit der gleichen Einstellung wie in der Liga in dieses Duell gehen“, verspricht der Eintracht-Coach, der derzeit von einer „sehr guten“ Stimmung („Die Jungs haben begriffen, dass sie sich nicht zurücklehnen dürfen und auch im Training immer ihre Leistung bringen müssen“) sowie einem gesunden Konkurrenzkampf im Team spricht. Für Langenapels neuen Trainer Mario Seidel wird es hingegen ein Duell mit dem Ex-Verein. „Salzwedel ist natürlich der Favorit, doch sie werden einen sehr, sehr guten Tag brauchen, um uns zu schlagen“, äußert sich Seidel. Der ist genau wie seine Mannschaft vor dem Derby hochmotiviert. Schiedsrichter: Paul Lemme

„Ich erwarte schon ein ausgeglichenes Spiel. Der Pokal ist ja doch etwas anderes, es wird für uns mit Sicherheit alles andere als einfach“, tut sich Beetzendorfs Trainer Michael Banse im Vorfeld schwer, die Favoritenrolle anzunehmen. Selbst wenn seine Elf diese auf dem Papier gegen das Schlusslicht der Kreisoberliga trägt. Doch Banse verweist auf das Duell der Liestener in der Vorwoche beim Kreisligisten aus Lindstedt. Erst kurz vor Ultimo gelang dem SVL der erlösende 2:1-Siegtreffer. Derzeit herrscht in Beetzendorf eine Verletzungsmisere.

Neben den drei Torhütern Markus Thiel, Dennis Panhey und Christian Merder fehlen weiterhin Daniel Stehr, Sebastian Spychalski und Sebastian Eder. Und als wäre dies noch nicht genug, so sind auch die Einsätze von Marco Hoppe und Michael Peters noch fraglich. „Einige Spieler sind heiß auf den Pokal, andere eher weniger. Für mich persönlich spielt er momentan auch nicht die ganz große Rolle“, richtet der MTV-Neucoach den Fokus vor allem auf den Ligabetrieb. „Spielerisch sieht es momentan für unsere Möglichkeiten ganz ordentlich aus, unser Manko ist eher die Chancenverwertung“, fügt Michael Banse, dessen Team zuletzt eine 0:3-Niederlage in Salzwedel hinnehmen musste, an. Für ihn ist die Tatsache, dass sich kein weiterer Spieler verletzt, mittlerweile wohl wichtiger als ein Weiterkommen.  Schiedsrichter: Christoph Rückmann.

Wieder geht es für die Grün-Weißen gegen einen Kreisligisten. In Pretzier setzten sich die Potzehner (4:0) souverän durch, was natürlich auch in Berge wieder gelingen soll. „Sicherlich müssen wir mit der Favoritenrolle leben, doch der Pokal hatte schon immer seine Eigenarten, so dass man immer mal eine böse Überraschung erleben kann“, warnt Trainer Erich Krümmling seine Grün-Weißen vor Leichtsinn. Zuletzt gelang Potzehne in der Liga ein enorm wichtiger 3:2-Erfolg im Kellerduell in Grieben. „Sicherlich war das Niveau nicht allzu hoch, doch wir nehmen diese drei Punkte natürlich gern mit und konnten so zumindest den Anschluss halten“, so Krümmling.

Natürlich brachte dieser Dreier auch wieder zusätzliches Selbstvertrauen, das nun auch im Pokal für das anvisierte Weiterkommen genutzt werden soll. Aufgrund der Tatsache, dass mehrere Berger wie die Stolle-Brüder André, René und Mario eine Potzehner Vergangenheit haben, erwartet der Grün-Weiß-Übungsleiter einen hochmotivierten Kontrahenten, gegen den man sich nicht viele Fehler erlauben darf. Neben den verletzten Patrick Schmidt, Matthias Wagner und Lars Hering wird auch der privat verhinderte Maik Krehl nicht zur Verfügung stehen. Dafür können sich dann wohl jüngere Spieler aus dem zweiten Glied für weitere Einsätze in der Liga empfehlen. Schiedsrichter: Norman Schütze.