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Fußball Kreisligist hält sich wacker

Nach aktuellem Stand kann Landesklasse-Vertreter SV Liesten 22 mit seiner Vorbereitung sehr zufrieden sein.

Von Florian Schulz 24.07.2017, 05:00

Liesten l Nicht nur bei den einzelnen Einheiten ziehen die Spieler ordentlich mit, am Sonnabend gewannen sie auch noch das zweite Testspiel. Gegen Kreisligist Wacker Lindstedt sprang ein 3:2 (3:0) heraus. Sicherlich hört sich ein 3:2 – zumal die Liestener zwei Spielklassen höher angesiedelt sind – sehr knapp und womöglich auch wacklig an. Allerdings trainierte der Favorit bereits am gleichen Tag in den Vormittagsstunden intensiv und ging die Partie ohne Wechselakteure an. Zudem verletzten sich mit Niels Bierstedt und Henning Glameyer im Verlauf der Begegnung auch noch zwei Spieler, so dass die Elf von Trainer Michael Piotrowski selbige nur zu neunt beendete.

Angesichts der Umstände konnte SVL-Coach Piotrowski, der erneut auf Leistungsträger wie Matthias Wiese, René Mangrapp, Marc Pätzold, Markus Krotki, Lucas Bresch, Martin Böhm, Henning Schröder sowie die drei Polen Dawid Szczerbik, Pawel Kijewski und Sebastian Kordus verzichten musste, zufrieden sein: „Speziell die ersten 30 Minuten waren fußballerisch gut, dann ließ die Konzentration etwas nach. Nachher fehlte dann die Kraft, und mit jedem Spieler weniger auf dem Platz wurde es auch schwieriger. Dennoch war es ein guter Test.“

Lindstedt, das zuvor mit Schwiesau und Uchtspringe zwei höherklassigen Teams jeweils ein 2:2-Remis abgetrotzt hatte, musste nun die erste Niederlage in der Vorbereitung hinnehmen. Für die Wackeraner allerdings kein Beinbruch. „Leider haben wir die ersten 20 Minuten etwas verschlafen. Da mussten wir uns nach einigen Umstellungen erst einmal finden. Unterm Strich können wir zufrieden sein, wir haben gut gespielt und uns viele Chancen erarbeitet“, zog Neutrainer Michael Friedrichs, der auch nur zwölf Akteure aufbieten konnte, ein positives Fazit.

Eine leichte Verunsicherung in der Defensive war seiner Mannschaft in der Anfangsphase allerdings anzumerken. Liesten begann mit Oberwasser. Steven Beck scheiterte nach Vorarbeit von Hannes Glameyer noch an Patrick Blei (5.), doch nur eine Minute später fiel die Gastgeber-Führung – übrigens vom Strafstoßpunkt. Auf diesen zeigte Schiedsrichter Christoph Rückmann wohl auch völlig zu Recht nach einem Foul gegen Niels Bierstedt. Stephan Benecke blieb aus elf Metern abgeklärt – 1:0 (6.). Wenig später legte Bierstedt – gut von Henning Glameyer in Szene gesetzt – zum 2:0 (9.) nach. Und hätte Dennis Vierke, dessen abgefälschter Schuss neben dem Gehäuse landete, auch noch das dritte Tor markiert, wäre es wohl früh ein Debakel für den Kreisligisten geworden.

Der zeigte in der Folge dann aber, warum er in seiner Spielklasse durchaus zu den Titelkandidaten gezählt wird. Robert Fenger (21.) und Michael Eberhardt (22.), gegen den Hannes Glameyer auf der Linie klärte, waren dem Anschlusstreffer sehr nahe. Der SVL gab die Kontrolle mit der Zeit doch etwas aus der Hand, konnte aber froh sein, dass Steven Beck mit einer Art Billard-Tor noch das 3:0 (25.) nachlegte und sich damit ein sicheres Polster verschaffte. Der SV Wacker schaffte es hingegen nicht, Chancen durch Stephan Niebuhr (35.), Johannes Bude (40.) oder auch Thomas Paschke (42.) in Zählbares umzumünzen, kam aber immer besser in die Partie und befand sich mittlerweile fast auf Augenhöhe.

Trotz des klaren Rückstandes gaben sich die Friedrichs-Schützlinge auch noch lange nicht auf. Sie merkten, dass dem ersatzgeschwächten SVL nach und nach die Puste ausging. Allerdings haderte der Underdog weiterhin mit der Chancenverwertung. Fenger (51./Außennetz) oder auch Robert Lieske (64.), gegen den Verlegenheitsschlussmann Michael Buchholz stark klärte, vergaben den Anschlusstreffer. Auf der Gegenseite traf allerdings auch Benecke den Pfosten (72.) – die beste Liestener Chance nach dem Seitenwechsel.

Nach Bierstedt schied auch Henning Glameyer verletzt aus. Zu neunt liefen die Platzherren zumeist doch nur hinterher. Martin Voigt (78.), bedient von Bude, und Bude selbst per Abstauber (85.) brachten ihre Lindstedter Farben tatsächlich noch einmal auf 2:3 heran. Hätte zweimal Eberhardt (82./Latte, 86./gehalten) seine beiden Möglichkeiten auch noch genutzt, hätten die Wackeraner sogar als Sieger vom Platz gehen können. So aber blieb es beim 3:2-Erfolg des SV Liesten 22, der nun bis zum Punktspielstart noch gut einen Monat lang an den Feinheiten arbeiten kann.

SV Liesten 22: Buchholz – Vierke, Müller, Sokolowski, St. Mangrapp, Bierstedt, He. Glameyer, A. Feist, Ha. Glameyer, Benecke, Beck.

SV Wacker Lindstedt: Blei – Müller, Bens, Giebler, Voigt, Paschke, Eberhardt, Bude, Niebuhr, Fenger, Panczyk (Lieske).

Torfolge: 1:0 Stephan Benecke (6./Foulelfmeter), 2:0 Niels Bierstedt (9.), 3:0 Steven Beck (25.), 3:1 Martin Voigt (78.), 3:2 Johannes Bude (85.).

Schiedsrichter: Christoph Rückmann.