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Fußball Pabst äußert sich zu den Corona-Auswirkungen

Das Corona-Virus hat aktuell alle Bereiche des öffentlichen Lebens im Griff.

Von Marc Wiedemann 19.03.2020, 03:00

Gardelegen l Auch wenn der Sport in diesen Tagen nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt, haben wir uns trotzdem mit dem Trainer der Fußball-Landesklasse-Vertretung des SSV 80 Gardelegen II, Oliver Pabst, unterhalten.

Derzeit ist es so, dass die Spieltage der ersten beiden Bundesligen und alle Spiele des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt bis einschließlich 2. April 2020 abgesetzt sind und somit nachgeholt werden müssen. Am Montag diskutierte die Deutsche Fußball Liga GmbH mit den Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga, ob diese Absetzung sogar bis Ostern verlängert wird.

Dementsprechend ungewiss sieht die Lage auch bei der zweiten Mannschaft des SSV 80 Gardelegen in der Fußball-Landesklasse 1 aus. Es ist derzeit nicht absehbar, ob die Absetzung weiter verlängert wird oder die Saison sogar abgebrochen wird.

„Wir sind gesundheitlich auch ohne das Virus am Stock gegangen. Aktuell ist jeder Spieler so ein bisschen auf sich selbst gestellt, weil es derzeit einfach nicht absehbar ist, wie es weitergeht. Keiner hat die perfekt Lösung parat, weil noch keiner der Verantwortlichen in so einer Situation war. Allerdings ist es auch egal, wie das Ergebnis am Ende aussieht. Im Falle eines Saisonabbruchs wird es aber zweifellos Verlierer und auch Gewinner geben. Während wir womöglich die Klasse halten würden, werden sich Tangermünde und unsere Erste mächtig ärgern“, macht Oliver Pabst deutlich.

Der Grund hierfür liegt natürlich klar auf der Hand. Während der SSV 80 Gardelegen II derzeit Letzter das Klassements ist, führt Tangermünde die Fußball-Landesklasse, Staffel I, an. Der SSV 80 Gardelegen I rangiert indes in der Fußball-Landesliga, Staffel Nord, auf dem ersten Platz.

Oliver Pabst zum Thema Corona-Virus weiter: „Wir haben den Höhepunkt dieser Welle wohl noch nicht erreicht. Deshalb ist es nur logisch, dass der Sport aktuell das geringste Übel ist und in den Hintergrund tritt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass wir im April schon wieder vor Zuschauern Fußball spielen. Ich bin deshalb auch dafür, dass es im Fall eines Abbruchs nur Aufsteiger und keine Absteiger gibt. Es sollen dabei auch keine Titel vergeben werden. Die Ligen sollten aufgestockt werden und alle Mannschaften sollten dabei auch zusammenhalten. Wir können diese Situation auch in unserer Region nur stemmen, wenn alle etwas von ihrem Stuhl rücken und aufeinander zu gehen.“

„Ich persönlich empfinde die Spieltagsverlegung als eine vernünftige Maßnahme. Persönlich halte ich von den Geisterspielen allerdings relativ wenig. Mir als Fan von Borussia Dortmund hat das Champions-League-Spiel in Paris - auch unabhängig vom Ergebnis - keinen Spaß gemacht. Ein Spiel ohne Zuschauer hat mit Fußball dann auch nichts mehr zu tun. Es kommen einfach keine Emotionen rüber. Allerdings kann ich mir auch nicht vorstellen dass wir im April schon wieder einen normalen Tagesablauf haben. Soll also die Saison unbedingt zu Ende gespielt werden, sehe ich die Geisterspiele als einzige Möglichkeit.“

„Ein Final-Four-Turnier ist für mich durchaus eine Alternative. Zumal es ja auch Länder beziehungsweise Regionen gibt, in denen das Corona-Virus noch nicht verbreitet ist. So könnte man ja diese Spiele in diesen Gebieten austragen. So wäre zumindest in den Stadien etwas los und die Fernseheinnahmen wären auch gesichert.“

„Aus meiner Sicht kann man die Europameisterschaft nur verschieben. Sicher wäre der Winter eine Möglichkeit. Allerdings würden sich die Verantwortlichen so wieder einen großen Druck auferlegen. Man sollte die EM einfach in den Sommer 2021 verlegen. Weil man aktuell einfach nicht weiß, wie es weitergeht, hätte man so zumindest etwas Planungssicherheit.“

„Aufgrund der großen Anzahl an Sportlern und dem ganzen Drumherum, wäre auch hier eine Verlegung die einzige Möglichkeit für mich. Die Gesundheit der Menschen geht nun mal vor, auch wenn Sportler nicht zwingend die Risikogruppe sind.“