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Fußball Spitzenderby steigt auf der Flora

In der Fußball-Landesklasse, Staffel I, stehen vier spannende Duelle mit westaltmärkischer Beteiligung auf dem Programmzettel.

Von Marc Wiedemann 14.09.2019, 06:00

Salzwedel l Unter anderem kommt es auf der Salzwedeler Flora zum Derby zwischen der gastgebenden Eintracht und dem SV Liesten 22. In der Fußball-Landesklasse, Staffel I, geht es am Sonnabend wieder zur Sache. Der FSV Heide Letzlingen steht vor einem ganz schweren Auswärtsspiel und gastiert beim FSV Saxonia Tangermünde.

Weiterhin empfängt der MTV Beetzendorf den Aufsteiger SV Lokomotive Jerichow, und der SSV 80 Gardelegen II gastiert beim SV Rot-Weiß Arneburg. Außerdem duelliert sich der SV Eintracht Salzwedel 09 - pünktlich zu den Feierlichkeiten zum 110-jährigen Bestehen des Vereins - mit dem den SV Liesten 22.

Während die Partie in Tangermünde bereits um 14 Uhr angepfiffen wird, beginnen die restlichen Paarungen heute um 15 Uhr.

Der FSV Saxonia Tangermünde stimmte der Bitte des FSV Heide Letzlingen, bereits um 14 Uhr statt 15 Uhr zu spielen, zu. „Ich möchte mich als Mannschaft bei Tangermünde bedanken. Andreas Schnecke feiert nämlich seinen 30. Geburtstag. Dort ist die Mannschaft im Anschluss an das Spiel eingeladen“, verrät der FSV-Trainer Dirksen Höft.

In Bezug auf das Spiel sind die Karten vor dem Duell der beiden Tabellennachbarn nach Ansicht von Höft „neu gemischt“. Sowohl die Saxonen, als auch die Heide-Kicker, sammelten im bisherigen Saisonverlauf nur drei Punkte.

„Tangermünde ist sehr heimstark. Dennoch konnten wir durch den Kreispokalerfolg Selbstvertrauen tanken. Wir reisen nach Tangermünde, um etwas mitzunehmen. Wir wollen keinesfalls leer ausgehen“, gibt Höft die Marschroute vor.

Personell sieht es beim FSV Heide Letzlingen durchwachsen aus. Mit Andreas Schnecke, der mit den Vorbereitungen für seine Feier beschäftigt ist, und Christian Palutke (Arbeit) werden zwei Spieler definitiv ausfallen.

In der letzten Spielzeit trennten sich beide Mannschaften in Tangermünde mit einem torlosen Remis. Schiedsrichter: Felix Lewanscheck

Beim MTV 1880 Beetzendorf weiß man im Vorfeld nicht, wie man den Aufsteiger SV Lokomotive Jerichow einschätzen soll.

„Den Gegner kennen wir noch gar nicht. Wir kennen nicht das System und wissen auch nicht wirklich, auf was wir uns einstellen müssen“, erklärt der Beetzendorfer Co-Trainer Thomas Werneke.

Jerichow startete mit drei Niederlagen in die Saison und belegt folglich den letzten Rang. Doch wer jetzt denkt, dass das Heimspiel gegen den Aufsteiger ein Selbstläufer wird, täuscht sich. Die Lok-Kicker spielten bislang ausschließlich gegen vermeintliche Staffelfavoriten und verkauften sich bis auf das Spiel gegen Tangermünde sehr teuer. Trotzdem haben die Beetzendorfer ein klares Ziel für dieses Spiel. „Wir wollen die drei Punkte!“

Der MTV legte insgesamt einen recht soliden Saisonstart hin und findet sich aktuell mit vier Zählern auf der siebenten Position wieder. Allerdings musste die Banse-Elf zuletzt auch zwei Pleiten in Folge hinnehmen, die sicherlich wehgetan haben. Erst wurde das Gastspiel beim SV Medizin Uchtspringe mit 1:5 verloren und eine Woche später schied der MTV durch eine 2:6-Schlappe in Potzehne aus dem Kreispokal aus.

Obwohl die Platzherren auf dem Papier als Favorit ins Spiel gehen, wird sich laut Werneke nicht viel an der Spielidee ändern: „Beide Mannschaften werden wohl so ziemlich das gleiche Spiel zeigen“. Schließlich wollen beide Mannschaften aus einer sicheren Defensive heraus Nadelstiche setzen. Schiedsrichter: Christoph Blasig

Am Sonnabend steht auf der Salzwedeler Flora das langersehnte Derby zwischen dem SV Eintracht Salzwedel 09 und dem SV Liesten 22 auf dem Programm. Die gute tabellarische Situation und die Feierlichkeiten zum 110-jährigen Bestehen der Eintracht verleihen diesem Duell zusätzlich die nötige Würze.

Die 22er starteten sehr gut in die neue Saison und meisterten ihr schweres Auftaktprogramm bislang fast makellos. Mit sieben Punkten belegt die Mannschaft von Michael Piotrowski nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber Wahrburg den zweiten Rang.

Die Jeetzestädter absolvierten bislang nur zwei Spiele und konnten beide Pflichtaufgaben erledigen. Mit sechs Zählern steht derzeit der sechste Platz zu Buche. Auf dem Papier ist im Vorfeld kaum ein Favorit auszumachen.

„Der SV Liesten ist für mich aktuell die stabilste und stärkste Mannschaft der Liga und geht somit auch als Favorit ins Spiel“, erklärt der SVE-Coach Helge Kietzke. Diese Meinung ist auch absolut nachvollziehbar. Die Liestener hatten bis hierhin ein ganz schweres Programm zu bewältigen und machten bereits mehrfach deutlich, dass man auch in dieser Saison ganz oben mitspielen will.

„Wir haben bisher unsere Pflichtaufgaben erfüllt. Wo wir leistungstechnisch genau stehen, werden wir nach dem Spiel sehen“, macht Kietzke deutlich. Schließlich ist der SV Liesten der erste richtige Gradmesser in dieser noch jungen Saison.

Taktisch werden es die 09er angehen, wie sie es in der Vergangenheit des Öfteren machten. „Wir müssen abwarten, welchen Plan uns Michael Piotrowski anbietet und werden uns daran ausrichten“, gibt sich Kietzke etwas zurückhaltend.

Personell sieht es bei den Gastgebern nicht optimal aus. Mit Hannes Schreiber, Raik Zipperling, Lukas Biermann, Jan Hoefert und Florian Förster werden fünf Spieler fehlen.

Ähnlich wie Salzwedels Helge Kietzke, wollte sich auch Michael Piotrowski im Vorfeld nicht groß in die Karten gucken lassen. „Wir haben unseren Plan, wie in den vergangenen Spielen auch. Wir wissen, was Salzwedel nicht so gut kann und wo unsere Stärken liegen. Wir werden versuchen, die Stärken von Salzwedel nicht zur Entfaltung kommen zu lassen“.

Die Gäste aus Liesten werden - wie in der Vergangenheit auch - versuchen, ihr Spiel zu variieren. Es wird sicher Phasen geben, in dem sich der SVL abwartend verhält und guckt, was der Gegner anbietet und auch Phasen, in denen die 22er das Spiel machen werden. Sollten die Rand-Salzwedeler wie in den bisherigen Spielen die richtige Mischung finden, ist ein Auswärtssieg durchaus im Rahmen des Möglichen. Personell muss Piotrowski lediglich auf Niels Bierstedt und Hannes Glameyer verzichten.

Die jüngere Vergangenheit zeigte, dass sich die Zuschauer in diesem Derby fußballerisch und taktisch auf ein richtig gutes Niveau freuen können. Torchancen wird es vermutlich auf beiden Seiten nicht viele geben, weshalb es umso wichtiger ist, die sich bietenden Gelegenheiten auch zu nutzen. Schiedsrichter: Thomas Görges

Bei einem flüchtigen Blick auf die Tabelle wird schnell klar, dass der SV Rot-Weiß Arneburg als glasklarer Favorit ins Spiel geht. Die Arneburger holten sieben Punkte aus den ersten drei Spielen und finden sich damit auf dem Bronzerang wieder.

Der SSV 80 Gardelegen II ist indes noch nicht richtig in der neuen Liga angekommen. Mit drei Punkten finden sich die 80er aktuell nur auf dem zwölften Platz wieder. „Ich kann der Mannschaft nicht viel vorwerfen. Die Jungs trainieren gut und ziehen mit. Im Spiel ist dann aber eine Blockade drin. Das war zuletzt auch beim Kreispokal-Spiel in Diesdorf so, als wir gut angefangen haben, dann aber einem Rückstand hinterher laufen mussten. Wir hoffen auf den entscheidenden Moment, dass endlich der Knoten platzt“, ist der SSV-Übungsleiter Oliver Pabst auf der Suche nach den Gründen für die aktuelle Situation.

Ein Grund ist sicherlich auch die personelle Situation. Seit Wochen fehlen bei der SSV-Reserve aus verschiedenen Gründen zahlreiche Stammspieler. So auch heute in Arneburg, wo Pabst die halbe Mannschaft ersetzen muss. Mit Keeper Florian Koch, Michael Hille (beide Familie), Christian Krziwanie (Aufbautraining), Tim Zausch (Urlaub), Michel Bergener (Urlaub), Elias Schadow (Privat), Chris Lux (Arbeit), Peter Bača (Familie), André Gumpert (Arbeit) und Dennis Riewe (Landesmeisterschaft Feuerwehr) fehlen zehn Spieler definitiv. Hinter Michel Rosenberger steht wegen einer Erkältung noch ein Fragezeichen.

Insgesamt geht der Aufsteiger dennoch mit dem Ziel ins Spiel, etwas Zählbares mitzunehmen. „Aus einer defensiven Grundordnung heraus wollen wir Nadelstiche setzen“, gibt Pabst die Marschroute vor. Die Gardelegener wollen endlich ins Rollen kommen. Allerdings muss dafür die Defensive endlich stabiler werden. In der Offensive müssen zudem die sich bietenden Gelegenheiten auch mal genutzt werden. Schiedsrichter: Mario Lach